Wir begannen unsere Kanada-Reise Mitte Mai von Frankfurt aus. Tag 1 verbrachten wir vor allem im Flugzeug. Ich empfand den Flug als sehr unangenehm, während es den Mädels nicht so viel ausgemacht hat. An meinem Platz waren jedenfalls die Triebwerksgeräusche so laut, dass ich selbst mit Kopfhörer nicht wirklich Musik hören konnte (nicht sanfte Klassiktöne, sondern z.B. The Who). Der Abstand zum Sitz vor mir war ebenfalls extrem knapp für meine Beinlänge. Entsprechend waren das lange acht Stunden.
Der Flughafen von Vancouver ist immer noch sehr angenehm und übersichtlich. Dieses Mal wurde auch nicht das Gepäck des Flugzeugs verloren (wie 2009), so dass wir zügig Richtung Innenstadt aufbrechen konnten. Dazu haben wir den Skytrain benutzt, der direkt gegenüber des Terminals abfährt. Bis zu unserem Hotel mussten wir jedoch noch umsteigen, so dass ich rückblickend doch ein Taxi genommen hätte. Auf der Rückfahrt haben wir das gemacht und kamen mit ca. 45 Dollar zügig und bezahlbar ans Ziel. Kommt natürlich auch auf die Tageszeit an, der Skytrain fährt über den Berufsverkehr einfach oben drüber. Hier auch gleich das erste tolle Erlebnis: Mitten im dichten Innenstadt-Verkehr hielt die Busfahrerin extra noch mal an, öffnete die Türen und fragte nach, ob wir sicher seinen, dass wir an der richtigen Stelle ausgestiegen sind. So etwas ist in Bonn leider undenkbar!
Unser Hotel lag an der Westspitze der Innenstadt von Vancouver, weniger Meter vom Strand der English Bay entfernt. Das „Best Western Sands by the Sea“ fiel uns vor allem durch das gute Preis-Leistungs-Verhältnis und eben die Lage auf. Wunder darf man bei dem Preis nicht erwarten, was die Zimmer-Ausstattung betrifft, aber wir waren sehr zufrieden. Man kriegt in der Umgebung etwas zu essen und Getränke und ist in wenigen Metern am Strand. Die Innenstadt von Vancouver kann man ohne große Probleme vom Hotel aus erlaufen.
Tag 1 beendeten wir mit einem kurzen Ausflug zum Strand. Selbst Quatchi war danach fertig und ging schlafen. 🙂 Quatchi haben wir 2009 in Kanada gekauft. Der Sasquatch war eines der Maskottchen der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver, aber in den letzten Jahren hat er sich bei uns zum Geocaching-Maskottchen entwickelt. Wir haben in den drei Wochen Kanada genug Quatchi-Fotos geschossen, dass es für einen eigenen Kalender gereicht hat.
Am nächsten Morgen waren wir bereits vor 7 Uhr wieder fit. Das weckte Erinnerungen an 2009, als alle Deutschen im Hotel zu unirdisch früher Uhrzeit darauf warteten, dass endlich das Frühstücks-Buffet aufmachte. 🙂 An diesem Tag sind wir zu Fuß aufgebrochen, an der English Bay entlang und an dem großen Inukshuk vorbei. Dann sind wir mit einem kleinen Boot über den False Creek nach Granville Island gefahren. Dabei kamen wir auch unter der ikonischen Burrard Street Bridge durch, welche ich aus der Highlander-Pilotfolge kenne. Die Insel ist spannend, voller Läden, Imbissstände, Straßenmusiker… Man hat einen tollen Ausblick auf die Hochhäuser von Yaletown – ich liebe diese ganz spezielle Glas-und-Stahl-Architektur.
Das Wetter zog sich etwas zu und wir sind langsam Richtung Vanier Park gelaufen. Genau wie Granville Island hatten wir diesen Park 2009 ausgelassen. Hier haben wir einen Blick auf das Museum of Vancouver und das MacMillan Space Centre geworfen. Es war zwar erst 16 Uhr, aber wir waren bereits hundemüde und komplett erledigt. Zu Hause war es da ja auch schon Mitternacht. Also haben wir auf einen Besuch der Museen verzichtet und sind vom Bootssteg im Park wieder zurück auf unsere Seite der Bucht gefahren.
Tag 3 haben wir ebenfalls in Vancouver verbracht, und zwar im Stanley Park. Dieser große Park liegt an der Nordwest-Spitze der Innenstadt-Halbinsel und war von unserem Hotel aus nur ein paar Meter zu Fuß entfernt. 2009 haben wir den Park mit Fahrrädern erkundet, was bei seiner Größe auch Sinn macht. Da wir nicht sicher waren, ob wir ein Kinderfahrrad mieten können, haben wir uns dieses Mal auf die Südspitze des Parks beschränkt. Auf diese Weise haben wir leider den großartigen Blick auf die Lions Gate Bridge verpasst, aber mit Kind muss man auch mal Abstriche machen.
Im Stanley Park gab es gleich am Anfang einen Spielplatz, der schon mal die Laune hob. Überall wuchsen tolle Blumen und Büsche, an denen sowohl Helena als auch ich unsere jeweils neuen Kameras ausprobiert haben. Mitte Mai war hier definitiv schon Frühling, auch wenn ich dieses Jahr nicht Straßen voller blühender Kirschbäume gesehen habe wie 2009. Ich habe viele Blüten-Großaufnahmen ausprobiert, während sich Helena generell mit ihrer neuen Nikon S33 vertraut gemacht hat. Ich hatte damals ja überlegt, ob ich ihr eine „Spielkamera“ (z.B. von Vtech) kaufen soll oder gleich eine „echte“ Kamera. Am Ende habe ich mich für die pinke Nikon entschieden, die nur wenige Euro teurer war. Das war rückblickend genau richtig: Die Kamera ist handlich, wasserfest, sieht toll aus und macht um Welten bessere Bilder als unsere alte Kompaktkamera. Helena hat damit in diesem Urlaub viele schöne Fotos gemacht (neben hunderten verwackelten *g*). Dass meine Sony DSC HX400V noch mal eine andere Qualität hat, gerade im Zoom, sieht man an diesem Fischreiher, den ich aus einigen Metern Entfernung aufgenommen habe. Von der Detailschärfe des Fotos bin ich nach wie vor beeindruckt.
Das Wetter war an diesem Tag eher bedeckt, aber ich habe die Gelegenheit genutzt, ein paar alte Highlander-Drehorte zu besuchen (der Rosengarten und eine kleine Brücke). Ein Highlight war für mich der Besuch des alten Bärengeheges im ehemaligen Zoo von Vancouver. Hier wurde vor kurzem eine Szene für die Serie „The 100″ gedreht.
Aus dem Lachen kam ich nicht mehr raus, als ich diese Beschriftung am Geländer entdeckte. Auch wenn es mich für eine Episode gespoilert hat, die ich noch nicht gesehen hatte.
Danach sind wir in Richtung Innenstadt gelaufen und haben uns dort noch umgeschaut. Bis Gastown haben wir es aber nicht geschafft, und auch an diesem Tag haben wir uns eher früh ins Hotel zurückgezogen.
Noch eine kleine Beobachtung am Rande: Schon 2009 hatte ich ja ein paar Beobachtungen zu Lebensmitteln aufgeschrieben. Das stimmt im Prinzip auch heute noch. Was mir dieses Mal noch auffiel: Es gibt Unmengen deutschen Süßkrams! Im entsprechenden Regal im Supermarkt findet man Rittersport-Schokolade, Werther’s Originals, Riesen (ja, so beschriftet!), Lindt-Schokolade und immer Haribo. Das hat mich schon etwas verblüfft, dass deutsche Erzeugnisse da so präsent sind.
→ Zur Übersicht der Kanada-Reise 2016
Hinweis: Diesen Artikel hatte ich 2016 angefangen zu schreiben und dann aus Zeitmangel liegen gelassen. Jetzt will ich zu den einzelnen Stationen unseres Kanada-Urlaubs noch etwas aufschreiben, ehe ich die Details vergessen habe.