Kanada 2016 Tag 4 und 5: Alice Lake und Shannon Falls

An Tag 4 unseres Kanada-Urlaubs 2016 begann das große Abenteuer „Camper“. Wir hatten noch nie ein Wohnmobil ausgeliehen, entsprechend war das für uns alle neu. Vom Hotel in Vancouver aus wurden wir abgeholt und zur Wohnmobil-Station von Traveland in Langley gebracht. Dort bekamen wir unser fast neues Wohnmobil der Marke Navion Winnebago und alle nötigen Erklärungen. Das Wohnmobil hatte erst 2000 Kilometer zurückgelegt, so dass es in einem Top-Zustand war! Den Service hier haben wir als super empfunden, und nach dem Mittagessen in einer nahen „Olive Garden“-Filiale ging es los.

Unser Camper

Unser Camper auf dem Campingplatz am Alice Lake.

Zuerst galt es, uns mit allen nötigen Vorräten einzudecken. Das haben wir gleich in der Umgebung der RV-Station bei einem riesigen Einkaufstempel erledigt. Danach mussten wir mit dem Wohnmobil die Strecke natürlich zurückfahren, einmal durch Vancouver durch. Das ging auf dem Highway 1 aber vergleichsweise gut. Direkt außerhalb von North Vancouver wechselten wir auf Highway 99, den Sea-to-Sky-Highway. „Sea to Sky“ war für mich dann auch das Motto dieses ersten Urlaubsabschnittes. Wir haben in diesem Urlaub die Rocky Mountains nicht geschafft. Da wir auch nach Vancouver Island wollten, wäre das in Hektik ausgeartet. Aber die Coast Mountains, die knapp über Vancouver beginnen, sind mit 2500 bis 4000 Metern Höhe auch schon sehr beeindruckend. Gleichzeitig fährt man eine ganze Weile am Howe Sound entlang, hat also das Meer und die Berge gleichzeitig im Blick. Diese Kombination liebe ich – wieso sollte man sich entscheiden müssen zwischen Bergen und Meer? 🙂

Da das Wohnmobil (bzw. „RV“ im kanadischen Sprachgebrauch, für „Recreational Vehicle“) für uns neu war, wollten wir nicht am ersten Tag gleich sonst wohin fahren. Man weiß ja nie, ob alles klappt und technisch alles in Ordnung ist. Deswegen hatten wir uns als ersten Standort den Alice Lake Provincial Park ausgesucht, ein paar Kilometer nördlich von Squamish. Der Wohnmobil-Park ist groß und gut ausgestattet. Um diese Jahreszeit war es schon relativ voll, aber nicht ausgebucht. So nah an Vancouver machen eben auch viele Kanadier Urlaub in der Natur. Hier gab es jedenfalls Stromanschluss, Feuerholz und gute Waschräume.

Alice Lake

Blick über den Alice Lake

Der See selber ist eigentlich völlig unspektakulär. Er liegt mitten in einem Wald, viele Nadelbäume aber auch der ein oder andere Laubbaum, und ist überschaubar groß. Wir sind in weniger als einer Stunde einmal drum herum gewandert. Nach der Großstadt Vancouver kam uns die Location jedoch traumhaft vor, und wir wären gerne noch länger geblieben. Es war schön ruhig, zu anderen Campern hatten wir genug Abstand, dass man sich nicht gestört hat, und wir haben einfach den Anblick der Bäume und des Sees genossen. Allein dort habe ich über 100 Fotos geknipst.

Magischer Wald

Der RV-Stellplatz war von sehr hohen Nadelbäumen umgeben.

Hier tauchte auch das erste Bären-Hinweisschild auf, auch wenn ich mir auf dem vollen Campingplatz keine zu großen Sorgen gemacht habe. 2009 hatten wir allerdings tatsächlich sehr nah an Vancouver einen Schwarzbären den Highway entlang trotten gesehen. Kann man also nie wissen. Prinzipiell finde ich es aber toll, dass Bären und Menschen in Kanada tatsächlich nebeneinander existieren können.

Bear in Area

Caution – Bear in Area

Tag 4 ging bald nach unserer Ankunft zu Ende und wir konnten die erste Nacht im Camper verbringen. Unser Navion-Mobil hatte ein ausfahrbares Seitenteil. Das brachte nur etwa einen halben Meter oder so an Platz, was sich im Innern aber stark bemerkbar machte. Mit ausgefahrenem Seitenteil kam man innen gut durch. Das Wohnmobil selber war recht luxuriös ausgestattet. Es hatte sogar eine kleine Dusche, die wir aber nicht benutzt haben. Speziell albern fanden wir die zwei Fernseher! Wer fährt denn in die Wildnis, um dort TV zu schauen? Wir haben aber tatsächlich Reviews von Campingplätzen gelesen, in denen sich Amerikaner über den fehlenden TV-Empfang beschwerten. Mich störte einer der Fernseher hauptsächlich beim Abwaschen, da ich ihn dabei im Gesicht hatte. Zum Schlafen gab es zwei Betten: Ein großes im Heck und ein kleineres vorne über den Sitzen. Zu dritt war das vom Platz her mehr als ausreichend.

Tag 5 haben wir mit einem Frühstück im Freien begonnen. Auf den meisten Campingplätzen gab es immer neben dem Stellplatz eine Feuerstelle und einen Picknick-Tisch, was sehr komfortabel war. Danach sind wir ein paar Kilometer zurück gefahren, da wir am Vortag an den Shannon Falls vorbeigefahren waren. Dieser Wasserfall liegt etwas südlich von Squamish, im Shannon Falls Provincial Park. Der Shannon Creek fällt hier über 300 Meter in die Tiefe – der dritthöchste Wasserfall in BC laut Wikipedia. Er ist so hoch, dass es durchaus schwierig ist, ihn komplett auf ein Foto zu kriegen und gleichzeitig noch Details zu zeigen. Lohnt den Besuch auf jeden Fall!

Shannon Falls

Die Shannon Falls von etwas weiter weg.

Da wir relativ spät hier ankamen, sind wir nicht auf den Berg gestiegen. Es gibt dort auch eine Seilbahn und eine Hängebrücke, beides aber recht teuer, fanden wir. Wir haben den Anblick des tollen Wasserfalls von einem Aussichtspunkt relativ weit unten aus genossen. Danach ist Helena eine ganze Weile über die Steine in dem Bach geklettert, bis ein Fuß dann doch nass war. 🙂

Im Besucherzentrum des Parks haben wir zudem das Internet benutzt, um uns einen Stellplatz für das anstehende Victoria-Day-Wochenende zu reservieren. Hier haben wir uns leider unnötig Panik machen lassen. Direkt um Vancouver mag an diesem Wochenende alles ausgebucht sein, aber wir hatten ja vor, weiter nach Norden zu fahren. Die Reservierung wäre dort überhaupt nicht nötig gewesen. Danach ging es zurück zum Alice Lake und einem entspannten Abendessen.

→ Zur Übersicht der Kanada-Reise 2016

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)