Kinobesuche 2024

So, 2024 ist rum und es wird wie jedes Jahr Zeit für die Chronik meiner Kinobesuche. 2023 war ich dreimal im Kino, und dieses Jahr sah sogar noch besser aus.

Dune: Part Two

Gesehen: 03. März 2024, auf Deutsch, Kino: Woki Bonn, IMDB-Infos

Die Harkonnen haben Haus Atreides vernichtend geschlagen und wieder die Macht auf Dune übernommen. Doch Paul und seine Mutter Jessica sind in die Wüste zu den Fremen entkommen. Dort wird aus Paul Atreides der mystische Muad‘dib, den die Fremen als Erlöser aus einer alten Weissagung akzeptieren. Paul lernt, wie man in der Wüste überlebt und kämpft, um eines Tages gegen die Harkonnen antreten zu können..

Ich mag die Welt von „Dune“ und fand den ersten Teil schon toll. Dieser Film schließt sich nahtlos an und ist genauso empfehlenswert. Ich finde, hier lohnt sich auch der Kinobesuch, selbst wenn man kein großer Fan dieser gleichzeitig futuristischen und archaischen Welt ist. „Dune: Part Two“ ist einfach großes Kino, mit tollen, cineastischen Aufnahmen. Hier greift alles ineinander: Die Kameraführung, die tollen Wüstenbilder, das Sounddesign. Wenn man die oft hektischen, bunten und bis unters Dach mit CGI vollgestopften Marvel-Blockbuster gewöhnt ist, dann ist „Dune“ eine willkommene Abwechslung. Der Film lässt sich Zeit mit der Geschichte, und man muss sich auf die kulturellen und mythischen Elemente auch etwas einlassen. Frank Herberts Buch erzählt ja eine recht vielschichtige Geschichte: Auf der einen Seite der Kampf zweier adeliger Häuser, auf der anderen aber auch eine deutliche Religionskritik, denn die Legende, welche Paul zu Muad‘dib macht, haben Jessicas Vorfahren ja erst unter den Fremen verbreitet. CGI steckt hier sicher genauso viel drin, aber weniger sichtbar, viel subtiler. Die Welt wirkt in sich glaubwürdig, und die Actionszenen sind gleichzeitig realistisch, aber auch durchaus brutal.

Ich würde sagen: Unbedingt schauen, aber vorher natürlich Teil 1 schauen, denn das hier ist keine selbständige Geschichte.

Ghostbusters: Frozen Empire

Gesehen: 28. April 2024, auf Deutsch, Kino: Kinopolis Bad Godesberg, IMDB-Infos

Trevor und Phoebe Spengler sind mit ihrer Mutter und Gary nach New York gezogen und arbeiten dort mit einigen der alten Ghostbuster zusammen. Beim Einfangen von Geistern geht wie früher einiges in der Stadt zu Bruch, womit sie sich nicht gerade Freunde machen. Doch dann stoßen sie auf ein Artefekt, in dem ein sehr mächtiger Geist eingesperrt ist: Garraka ist eine Eisgöttin. Gleichzeitig wird die Containment Unit, in welche gefangene Geister seit Jahrzehnten gekippt werden, beschädigt. New York stehen frostige Zeiten bevor…

Wir haben kürzlich die letzten zwei Ghostbuster-Filme gesehen. Ich fand die weibliche Version gelungen, aber auch „Ghostbuster: Legacy“ war toll. Dies ist nun die direkte Fortsetzung des letzteren. Der Film hat ähnliche Stärken wie „Legacy“, leidet aber etwas an zu viel Personal. Die Charaktere aus „Legacy“ kommen alle wieder vor, und dazu kriegt die alte Ghostbuster-Riege ebenfalls etwas zu tun. Zumindest für einige von ihnen durchaus mehr als nur ein Cameo-Auftritt. Und dazu gibt es obendrauf noch neue Charaktere. Ich sag’s mal so, ich musste die Handlung nach gerade mal drei Monaten eben komplett nachlesen.

Aber egal: Einen Ghostbuster-Film schaut man ja nicht wegen der tiefgründigen, philosophischen Handlung. Der Film ist spannend, gut gemacht und gut gespielt und humorvoll. Er ist aber auch durchaus düster. Mit zu kleinen Kindern würde ich den nicht schauen. Wer die alten Filme mochte, wird sich freuen, dass Peter, Ray und Winston hier noch einmal sehr stilvoll zum Einsatz kommen (der Schauspieler des vierten Ghostbusters Harold Ramis ist zwischenzeitlich verstorben, genau wie sein Charakter Egon Spengler, siehe „Legacy“). Wir haben den Kinobesuch jedenfalls nicht bereut.

Planet der Affen: New Kingdom

Gesehen: 19. Mai 2024, auf Deutsch, Kino: Kinopolis Bad Godesberg, IMDB-Infos

Filmplaket New KingdomViele Jahre nach der Geschichte der ersten drei (neuen) „Planet der Affen“-Teile: Noa gehört zu einem Schimpansenclan, deren Leben sich um die Zähmung von Raubvögeln dreht. Er ist der Sohn des Anführers Koro, hat es jedoch schwer, es seinem Vater recht zu machen. Für einen Initiationsritus beschafft Noa ein Adler-Ei. Doch nur Stunden vor der Zeremonie trifft er auf einen Eindringling – eine Menschenfrau. Im Kampf zerbricht das Ei, und Noa bleibt nichts anderes übrig, als sich auf die Suche nach einem neuen Ei zu machen. Dabei führt er unabsichtlich eine Gruppe jagender Gorillas zurück zu seinem Tal und muss mit ansehen, wie sie sein Zuhause niederbrennen und seinen Clan versklaven…

Ich mag die neuen „Planet der Affen“-Filme sehr. Sie sind wunderbar umgesetzt und erzählen eine spannende Geschichte und haben dabei immer kleine Referenzen auf die alten Filme. Hier nennt Noa die Menschenfrau „Nova“, nach der Menschenfrau aus dem allerersten alten Film. Auch technisch kann man an den Filmen nichts meckern. Klar, CGI ist im Jahr 2024 kein großes Ding mehr. Aber zwischendurch muss man sich dann doch mal erinnern, dass fast alle Charaktere des Filmes per CGI und Motion Capturing entstanden sind! Die Schauspieler werden sehr, sehr viel Zeit vor Green Screens verbracht haben. Und nicht zuletzt haben Affen ja auch Haare, mit eines der am schwierigsten zu animierenden Dinge.

Ich habe den Film mit einem Freund gesehen, der als Fazit meinte, es wäre ihm etwas zu sehr um Affen gegangen. Und ja, die Menschen spielen hier nur noch eine Nebenrolle. Die Entwicklung, deren Ende wir im Film aus den Sechzigern gesehen haben (Menschen leben stumm und wild wie Tiere), ist hier schon weit fortgeschritten. Die neue Bedrohung für friedliche Affen sind nun andere Affen! Die erzählte Geschichte gewinnt vielleicht keinen Preis für Innovation, ist aber eine grundsolide und spannende Abenteuergeschichte. Die große Story um die Entwicklung der Affen wird um ein paar Details weitererzählt und der Film bietet viele wunderschöne Bilder vom Verfall einer Zivilisation (die Optik hat mich sehr an das Spiel Enslaved erinnert). Von mir gibt es dafür definitiv ein „Daumen hoch“.

Alles steht Kopf 2

Gesehen: 05. August 2024, auf Deutsch, Kino: Stern Kino Bonn, IMDB-Infos

Riley ist 13 und wird langsam zum Teenager. In ihrem Kopf kündigt sich die beginnende Pubertät durch die Ankunft neuer Gefühle an, darunter Zweifel, Scham und Ennui. Diese tauchen ausgerechnet während eines wichtigen Eishockey-Camps in Rileys Kopf auf. Freude war bisher eigentlich der Meinung, Rileys Entwicklung gut im Griff zu haben. Kaum ist jedoch Zweifel an Rileys Gefühlskonsole am Werk, stehen Rileys Emotionen vor einem ziemlichen Chaos…

„Inside Out“ war ein toller Film, der anschaulich erklärt, wie das mit den Gefühlen im Kopf so abläuft. Wir haben ihn mit unserer Tochter geschaut, als sie etwa so alt war wie Riley im ersten Film. Einige Jahre später schauen wir nun mit unserer Dreizehnjährigen die Fortsetzung über die nun ebenfalls dreizehnjährige Riley. Allein das war schon etwas besonderes. Der Film ist ansonsten ein recht typischer Pixarfilm. Ich glaube, die könnten keinen schlechten Film produzieren, wenn sie es probieren würden. 🙂 Inhaltlich hat mir Teil 1 ein bisschen besser gefallen. Der Widerstreit zwischen Freude und Trauer war etwas nachvollziehbarer als das Chaos, das Zweifel nun im neuen Teil dort anrichtet. Trotzdem ist „Inside Out 2″ ein toller Film, unterhaltsam, lustig und berührend. Für die ganz Kleinen ist die Geschichte denke ich zu komplex. Ansonsten ist da aber für jedes Alter etwas dabei.

P.S. von Dez 2024: Die Disney+-Serie über die Traumfabrik ist tatsächlich um einiges besser als Film 2! Unbedingt schauen!

Vaiana 2

Gesehen: 23. Dezember 2024, auf Deutsch, Kino: Woki Bonn, IMDB-Infos

Vaiana ist mittlerweile eine Wegfinderin ihres Volkes und sucht auf dem weiten Ozean nach anderen Menschen. In einer Vision erfährt sie, wieso es zu diesen keinen Kontakt mehr gibt: Der Sturmgott Nalo hat vor langer Zeit die Insel Motufetu verflucht. Diese Insel stellte einen Knotenpunkt im Meer dar, und nur wenn ein Mensch sie wieder betritt, werden die Völker Ozeaniens wieder in Kontakt treten können. Also macht Vaiana sich auf die gefährliche Suche nach Motufetu. Doch dieses Mal nimmt sie eine Crew mit…

Fortsetzungen sind ja immer schwierig und ich hatte zu Vaiana 2 eher durchwachsene Kritiken gelesen. Ich fand den Film dann aber doch sehr unterhaltsam. Nicht besser als Teil 1, aber da für mich „Vaiana“ der mit Abstand beste Disney-Film ist, kann man das auch kaum erwarten. Vaiana als Charakter entwickelt sich hier weiter, und ihre neue Crew ist eine nette Ergänzung. Man merkt allerdings ein bisschen, dass diese Geschichte ursprünglich eine TV-Serie werden sollte. Das Finale des Filmes kommt etwas unterwältigend daher, und eine Szene nach dem halben Vorspann klärt einen dann auch auf, dass der Konflikt mit Nalo noch weitererzählt wird. Trotzdem ein schöner Film, den man auf jeden Fall sehen sollte, wenn man Disney-Filme mag.

Das war es leider auch schon wieder für 2024. Kein Alien-Film, keine Zeit für „Wicked“ gehabt etc. Mal schauen wie 2025 so wird…

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)