Star Trek: Discovery 1.13: What’s Past Is Prologue

Review zur „Star Trek: Discovery“-Episode 1.13 „What’s Past Is Prologue“
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SPOILER: Die Review geht ins Detail und verrät auch das Ende der Episode. Es können auch Spoiler für spätere Episoden der ersten Staffel enthalten sein.

What's Past Is PrologueDie Episode beginnt mit Lorcas Ausbruch vom Gefängnisdeck. Es bleibt offen, wieso es dort nirgends Wachen gibt. Er hatte in der letzten Episode einen Offizier getötet und vermutlich dessen Waffe erbeutet. Aber dort befinden sich ja eine Menge Gefangene. Werden die nicht bewacht? Niemand hat einen Alarm ausgelöst? Lorca befreit jedenfalls seine alte Crew der ISS Buran, darunter auch Commander Landry. Sie gehen in Spiegel-Stamets‘ Labor und erhalten von ihm eine Biowaffe, mit der sie einen Teil der Crew des Palastschiffes umbringen.

An Bord der Discovery geht es Stamets besser, aber der Pilzwald ist abgestorben. Ohne Sporen auch keine Heimreise. Den Gedanken, aus den Daten der USS Deiant irgendwas zu lernen, hat man mittlerweile aufgegeben. Zum Glück hat man im imperialen Palastschiff eine große Menge Sporen angemessen. Stamets erklärt Saru, dass die große Energiekugel im Mittelpunkt des Palastschiffes Energie aus dem Netzwerk abzieht und es damit zerstört. Noch einmal: Das ist mir einfach übertrieben viel Gefahr, die man hier aufbaut. Es wurde bisher ja noch nicht mal sinnvoll erklärt, was das Mycelial Network mit dem Leben zu tun haben soll. Wieso endet alles Leben wenn das Netzwerk zerstört wird? Ich denke eher, dann endet einfach nur der dämliche Spore Drive. Das wäre dann ja zumindest sinnvoll in Bezug auf die nachfolgenden Trek-Serien.

Ein Wort zu den Sternzeiten: Diese werden immer mal wieder in den Log-Einträgen genannt und springen wild hin und her. Wir haben mit 1207 angefangen, hatten dann 2136, dann 1308 und nun 1834. Ich weiß, dass die Classic-Serie das noch relativ lose gehandhabt hat und erst mit TNG ein Schema etabliert wurde, bei dem die ersten beiden Ziffern einem Jahr entsprachen. Nachdem das nun Jahrzehnte lang ganz gut funktioniert hat, hätte man sich daran nicht irgendwie halten können? An den in TOS genannten Inkonsistenzen kann man ja nun nichts machen, aber man könnte z.B. dafür sorgen, dass alle Sternzeiten von „Discovery“ genug Abstand zur Sternzeit 1312.4 haben, welche in der ersten Classic-Episode genannt wurde. In „The Cage“, welche vor „Discovery“ spielt, wurde ja zum Glück keine Sternzeit genannt. Mehr dazu bei Memory Alpha.

An Bord des Palastschiffes sind angeblich 10 Bataillone erfahrener Soldaten stationiert. Anstatt die auszuschicken, um Lorca einzufangen, geht die Imperatorin aber mit 10 Leuten alleine los. Der Schusswechsel zwischen den beiden Gruppen ist für Star-Trek-Verhältnisse schön gemacht, weil man endlich mal die technischen Mittel sinnvoll einsetzt. Wieso es die jahrhundertealte Schildtechnologie noch nicht zu persönlichen Schutzschirmen gebracht hat, war mir immer schon ein Rätsel. So leicht lässt sich die Imperatorin jedenfalls nicht unterkriegen.

Lorca am Ziel

Lorca übernimmt nun aber relativ leicht das Schiff. Ok, die Terraner sind immer auf ihren eigenen Vorteil bedacht, aber hat Georgiou so gar keine loyalen Anhänger? Und wo sind die erwähnten zehn Bataillone? Das ging mir irgendwie etwas zu leicht. Dafür darf Lorca nun eine Weile Reden schwingen. Er und Spiegel-Burnham waren ein Paar, und nun will er Michael Burnham bei sich behalten. Burnham entwickelt mit der Discovery zusammen einen Plan. Sarus Rede im Maschinenraum war sehr schön. Man sieht, dass er das Zeug zum Captain hat.

Um diesen Plan umzusetzen, braucht Burnham die Hilfe der Imperatorin. Diese spielt mit, und ein Kampf entbrennt. Michelle Yeoh zeigt hier, was sie als Martial-Arts-Spezialistin kann. Das Casting zahlt sich aus! Letztlich kann sie Lorca töten. Ein Rätsel bleibt aber, wieso sich das Palastschiff nicht verteidigt. Die winzige Discovery taucht auf und schießt auf das Schiff, und niemand schießt zurück? Hat die ISS Charon keine Brücke? Hat sie keine kleineren Kampfschiffe, die sich um kleinere Gegner kümmern können? Die Discovery scheint einfach minutenlang dort herumzuhängen, und niemanden auf der Charon stört es. Sehr merkwürdig.

Was nun kommt, macht aus meiner Sicht keinen Sinn. Die Imperatorin hat Lorca getötet und hat eine Waffe in der Hand. Anstatt nun aber Burnham gefangen zu nehmen und die Kontrolle über ihren Palast zurückzugewinnen, will sie sich opfern. Wieso sollte sie das tun? Lorca ist tot, wie lange werden da seine Truppen noch für ihn kämpfen? Wieso würde sie nun Burnham helfen, ihr eigenes Schiff zu zerstören, indem sie das Eindämmungsfeld um den Mycelial Orb deaktiviert?

Und dann nimmt Burnham sie auch noch mit! Nein wirklich, das hätte nicht sein müssen. Offenbar wollen die Produzenten eine Spin-Off-Serie etablieren, die Abenteuer von Imperatorin Georgiou im Dienste der Sektion 31. Wow, was für ein furchtbarer Gedanke!

Die Discovery findet derweil ihren Weg nach Hause. Stamets steuert sie, geleitet von Culbers „Geist“, sicher durch das Mycelial Network. Aber man kommt 9 Monate nach der Abreise der Discovery heraus – und die Klingonen haben den Krieg gewonnen.

Die Episode war durchaus spannend, wenn auch nicht immer logisch. Man hätte allerdings nichts verloren, wenn man sie mit der vorhergehenden Episode zusammengelegt hätte. Außerdem ist es wirklich unnötig, hier geich eine Gefahr für das gesamte Multiversum herbei zu fantasieren. Was den großen Handlungsbogen dieser Staffel angeht, ist das nun natürlich wieder eine plötzliche Kehrtwende. Erst ging es um den Krieg gegen die Klingonen, dann um die Heimkehr aus dem Spiegeluniversum, und nun sind wir nach vier Episoden wieder beim Krieg gegen die Klingonen, nur halt irgendwie anders. Ein echter Spannungsbogen funktioniert anders, das ist mir persönlich zu viel Herumgespringe, storytechnisch gesehen.

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)