Greg Egan: Diaspora

Cover DiasporaRezension zu „Dispora“ von Greg Egan, Ersterscheinung: 1997 (UK)

Deutsche Ausgabe: „Diaspora“, Wilhelm Heyne Verlag München, 2000, 443 Seiten

Inhalt

Das Buch setzt Ende des dritten Jahrtausends an: Nach verschiedenen Umweltkatastrophen hat sich ein Großteil der Menschheit in ein Computernetzwerk zurückgezogen, der physisch existierende Mensch ist am Aussterben. In dem Netzwerk existiert die Menschheit in sogenannten Poleis, im Vergleich zur Außenwelt vergeht hier die Zeit um das Achthundertfache beschleunigt. Das Buch beginnt damit, dass der Zentralcomputer der Konishi-Polis einen neuen Bürger erschafft: Yatima hat keine menschlichen Vorfahren und wächst in der Polis heran. Aus ihrer Perspektive erleben wir die weitere Entwicklung der Menschheit und die Suche der Poleis nach Wissen über das Universum…

Bewertung

Was jetzt zuerst nach einer Story á la Matrix klingt, ist die wohl überzeugendste und faszinierendste SF, die ich je gelesen habe. Auch wenn ich bei weitem nicht alles verstanden habe, was der Autor an Physik in diesen Roman gepackt hat, so ist doch allein der Grundgedanke schon faszinierend. Greg Egan schafft es tatsächlich, einem einen nur noch als Programm existierenden Menschen glaubhaft zu machen. Man kann sich den Hauptcharakter, ein Waisenkind, das vom Zentralrechner der Polis am Anfang des Buches ‚geboren‘ wird, tatsächlich als Person vorstellen und vergisst doch auch nie, dass es sich nur um ein intelligentes Programm handelt.

Die Handlung selbst ist im Prinzip zum einen die Geschichte der Menschheit – aufgesplittert in verschiedene Gruppen und Poleis – und zum anderen die Suche nach dem Sinn des Universums. Es steckt viel Science in dieser SF, aber man muss nicht alles verstehen, um an dem Buch seine Freude zu haben. Jedem, der das Konzept eines intelligenten Computerprogramms glaubhaft umgesetzt sehen will, und dem es nichts ausmacht, wenn der Autor mit Jahrmilliarden und verschiedenen Universen jongliert, kann ich „Diaspora“ nur wärmstens empfehlen. Keine einfache Lektüre, aber äußerst faszinierend.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Bitte beachte die Kommentarregeln: 1) Kein Spam, und bitte höflich bleiben. 2) Ins Namensfeld gehört ein Name. Gerne ein Pseudonym, aber bitte keine Keywords. 3) Keine kommerziellen Links, außer es hat Bezug zum Beitrag. mehr Details...

So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)