Review zum Film „Hellboy“, USA, 2004
Regie: Guillermo del Toro, Schauspieler: Ron Perlman (Hellboy), John Hurt (Trevor ‚Broom‘ Bruttenholm), Selma Blair (Liz Sherman), Rupert Evans (John Myers), Karel Roden (Grigori Rasputin)
Inhalt
„Here to protect.“
Der Film beginnt im Jahr 1943. Die Nazis starten auf einer Insel vor Schottland ein verzweifeltes Experiment. Der russische Mystiker Rasputin versucht dort in ihrem Auftrag ein Tor zu einer anderen Dimension zu öffnen und sieben Chaos-Götter in diese Welt zu holen. Eine Truppe amerikanische Soldaten greift ein und kann das Portal schließen, doch etwas bleibt zurück: Ein kleiner roter Dämon, mit Schwanz, Hörnern und einer großen, steinernen Hand. Die Soldaten nennen ihn Hellboy und der Parapsychologie-Experte, der sie begleitet, zieht den kleinen Dämon auf.
Fast-Forward in die Gegenwart: Hellboy altert langsam, er ist praktisch noch in seinen wilden Jugendjahren. Er arbeitet für eine geheime Regierungsorganisation, und das FBI ist es schon wirklich leid, seine gelegentlichen öffentlichen Auftritte zu dementieren. Doch nun wartet die größte Herausforderung auf Hellboy: Seine Anhänger erwecken Rasputin wieder zum Leben, und der will noch immer das Portal zu den Chaos-Göttern öffnen…
Bewertung
Ich bin ja bei Comicverfilungen immer etwas skeptisch. Einige mag ich sehr, wie „Batman“ oder die „X-Men“-Filme. Andererseits kommt dabei aber auch viel Schrott á la „Daredevil“ heraus. Aber „Hellboy“ hält absolut, was man sich von Namen wie Guillermo del Toro und Ron Perlman (welche schon bei Blade II zusammen gearbeitet haben) verspricht! Der Film ist tatsächlich eine gelungene Comicverfilmung. Er funktioniert als Film, erhält aber gleichzeitig das knallig-bunte, übertriebene Comic-Feeling. Und dies ist nicht wie die X-Men, eine Story die mit etwas Phantasie so tatsächlich stattfinden könnte. „Hellboy“ ist jenseits von Gut und Böse, einfach nur durchgeknallt, witzig, actionreich. Er nimmt sich aber auch Zeit für seine Charaktere, und in dieser Hinsicht ist der Trailer, den ich im Kino gesehen habe, wirklich schlecht zusammengestellt. Ich hatte da schon ein reines FX-Feuerwerk befürchtet, doch der Film enthält auch ruhigere Szenen und die Charaktere gehen in den Action- und FX-Szenen nicht unter.
Der Film nimmt sich auch auf eine sehr erfrischende Art selber gar nicht so ernst. So werden uns als eine Auswirkung der unbeabsichtigten Hellboy-Sichtungen in der Öffentlichkeit die entsprechenden Comics präsentiert, und „Red“ meint dazu nur, die würden ihn nie richtig treffen mit den Zeichnungen. Und auch ansonsten ist die Handlung eher abgedreht: Ein russischer Mystiker, ein unkaputtbarer Höllenhund, eine Nazi-Mumie, ein Fisch-Mensch und ein großer, roter Dämon, der kleine Katzen und Knabberzeug mag, etwas Liebeskummer hat, aber trotzdem noch die Welt retten muss… *g*
Die Comic-Vorlage wurde übrigens von Mike Mignola erschaffen. Hellboy erschien 1993 zum ersten Mal und ist somit noch ein relativ junger Superheld. 😉
Fazit
„Hellboy“ ist vermutlich kein Meilenstein der Filmgeschichte, aber wirklich witzige Unterhaltung, gut gespielt und auch von den Effekten her überzeugend gemacht. Wer Comicverfilmungen mag, ist hier richtig!