David Duchovny: Hell Or Highwater

Hell or HighwaterIch finde es immer spannend und überrraschend, wenn ein bekannter Schauspieler sich an etwas ganz anderem versucht. Bilder malt, einen Roman schreibt oder eben als Musiker auf Tournee geht. Aus irgendeinem Grund erwarte ich das einfach nicht, wohingegend niemand überrascht ist, wenn ein Musiker z.B. in einem Film auftritt. Gleich danach kommt dann aber immer die Frage, ob das Ergebnis auch gut ist. David Duchovny kennt so ziemlich jeder aus „Akte X“, aber was hat er in den 20 Jahren seit dem Serienende gemacht? Neben mehr „Akte X“, aktuell, offenbar unter anderem Musik, denn letztens bin ich über die Ankündigung einer Konzerttournee in Europa gestolpert. „Akte X“ habe ich damals nicht zu Ende geschaut, zu sehr ist die Story da im Sinnlosen versumpft. Aber ich mochte die Serie und die beiden Hauptdarsteller und habe sie viele Jahre lang geschaut. Klar, dass ich da in David Duchovnys Musik hineingehört habe.

Mittlerweile sind zwei Alben erschienen. 2015 erschien „Hell Or Highwater“, 2018 dann „Every Third Thought“. Ich habe auf Spotify in beide Alben hineingehört und konnte mit „Every Third Thought“ nicht so viel anfangen. „Hell Or Highwater“ habe ich mir dagegen mittlerweile gekauft und höre es immer wieder gerne. Das Album besteht aus 12 Tracks mit einer Laufzeit von 54 Minuten.

Musikalisch ist das Album zwar auch rockig, aber nicht zu laut. Die Lieder werden von Gitarre und Keyboard untermalt, aber David Duchovnys Stimme steht klar im Vordergrund. Ein bisschen kann man das mit der früheren Musik von David Gray vergleichen, sagen wir mal so á la „A New Day At Midnight“. Die Stimme klingt dabei spannend, ein bisschen rauh und definitiv wiedererkennbar. Wikipedia klassifiziert es als „folk rock and alternative rock sound with elements from country music“. Das trifft es tatsächlich ganz gut.

Was mich vor allem beeindruckt: David Duchovny hat alle Songs selbst geschrieben! Ich habe ein bisschen was gelesen, und er hat sich das wohl tatsächlich einfach als neue Herausforderung für sich vorgenommen, hat Gitarre spielen gelernt und dann auch die Texte selbst verfasst. Also nicht zwei eigene Songs und der Rest ein Best Of von Hits anderer Leute. Viele Reviews kritisieren die Texte als klischeehaft, aber ich persönlich sehe das nicht so. Viele der Stücke klingen persönlich, handeln vielleicht von vergangenen Beziehungskrisen oder Liebeskummer. Man kann viel hineininterpretieren und findet immer wieder sehr schöne sprachliche Bilder. Vielleicht ist das für englische Muttersprachler aber auch noch mal anders.

Was die einzelnen Lieder betrifft, so ist mein Eindruck, dass sich das Album kontinuierlich steigert. Anfangs kommen die Songs etwas beliebig daher, aber irgendwo in der Mitte hört man dann plötzlich hin, und gegen Ende startet man das Album dann gerne auch neu. Wenn man alle Lieder kennt, erkennt man sie auch wieder. Als Background zum Arbeiten oder Schreiben auf jeden Fall super.

„Let It Rain“ beginnt musikalisch wie gesagt nicht so spannend. Dafür ist es ein angenehm ruhiger Song. Der Text enthält auch einige schöne Stellen:

It could be I am wrong
Mistaking breaking dusk for dawn
See, I’ve heard all this before
My glass ceiling could be your ground floor

„3000″ ist ein rockigerer Song. „Stars“ kommt dann wieder ruhiger daher und ist auch musikalisch eingängig. Das titelgebende Stück „Hell or Highwater“ klingt ähnlich, ist eingängig und auch vom Text her spannend.

I said I‘d love you forever, come hell or highwater,
well baby the flood’s in.

Eines der Highlights des Albums ist für mich „Lately, It’s Always December“. Das Lied ist ruhig, aber mit einer eingängigen Melodie.

Maybe you get the feeling
That things aren’t quite as they seem
It hurts when you close your eyes at night
It hurts when you sleep and dream
Lately it’s always December
And things are as bad as they seem
It hurts all the time
Cause it’s only you, only you that I dream

Hier zum Abschluss noch ein Video mit ein paar Behind the Scenes Aufnahmen:

Und hier der Titelsong des Albums:

Fazit

„Hell Or Highwater“ ist für mich ein überraschend starkes Debütalbum eines bekannten Schauspielers, das ganz unabhängig von Fox Mulder für sich bestehen kann. Ich höre es immer wieder gerne und kann es nur empfehlen. An die physische CD zu kommen ist schwierig, aber digital ist es an den üblichen Stellen zu haben.

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Ein Gedanke zu „David Duchovny: Hell Or Highwater

  1. Wow! „Hell Or Highwater“ ist ein Lied, dass ich in Dauerschleife anhören könnte. Ich muss also unbedingt in das Album reinhören. Danke für diesen Musiktipp.

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)