Game: DeathSpank

Cover DeathspankIn diesem Beitrag bespreche ich gleich zwei Spiele: „DeathSpank“ und „DeathSpank 2: Thongs of Virtue“. Das passt insofern, als Teil 2 des Spiels sich inhaltlich und spieltechnisch nahtlos an den ersten Teil anschließt. Zudem habe ich beim ersten Zocken von „DeathSpank“ leider keine Zeit für eine Review gehabt. Beide Spiele erschienen relativ zeitnah 2010.

„DeathSpank“ ist ein Spiel, wie ich es liebe: Ein humorvolles Jump-n-Run, bei dem es Monster zu töten, Sachen zu sammeln und Missionen zu erfüllen gilt. Auf das Spiel stieß ich aufgrund einer Review in der c’t vor einiger Zeit. Man kann es leider nicht im Laden kaufen, sondern nur über die Arcade-Seite der XBox sowie als Download für die Playstation und Windows/Mac.

DeathSpank

Der Held der Geschichte ist ein Held namens DeathSpank, vanquisher of evil, hero to the downtrodden. Er ist auf der Suche nach dem ARTEFAKT, hat unterwegs aber immer noch Zeit, diversen Unterdrückten zu helfen. Man merkt, die Geschichte ist nicht ernst gemeint, sondern wird mit sehr viel Ironie erzählt. So erhält DeathSpank z.B. seine große Kraft durch seine mystische Unterhose, und auf der Weltkarte kann man sich mittels magischer Klohäuschen hin- und herteleportieren. Von A bis Z wird hier alles mögliche durch den Kakao gezogen, was sich vor allem in den Dialogen niederschlägt.

Teil 1 erzählt die Geschichte, wie DeathSpank auf Betreiben der mysteriösen Sandy den bösen Lord Von Prong besiegt. Teil 2 beginnt direkt am Ende von Teil 1. DeathSpank sucht nun die noch verbleibenden sechs magischen Unterhosen, die von diversen ruchlosen Gestalten getragen werden. Teil 1 spielt in einer vage mittelalterlichen Welt, aber die Entwickler haben schon hier jede Menge gewollte Stilbrüche eingebaut. Neben Hexen und Monstern trifft man etwa auch auf Aliens und erhält moderne Feuerwaffen. Später im Spiel bekommt man es mit bunten und saugefährlichen Einhörnern zu tun. Teil 2 wirft endgültig jede Bedenken über Bord und packt alles rein, was geht: Man beginnt in einem Lager für Kriegsgefangene, beide Seiten kämpfen mit modernen Waffen á la Erster Weltkrieg. Später reist DeathSpank durch den Wilden Westen (die Orks sind hier keine Soldaten, sondern Banditen) und zu den Piraten, bevor er zusammen mit der Armee die Invasion des Nordpols beginnt, wo der böse Weihnachtsmann lebt. Klingt bescheuert, funktioniert als Geschichte aber und macht einen Heidenspaß!

Technisch bzw. was die Grafik betrifft sind beide Spiele keine Offenbarung. Die meiste Zeit über ist die Kamera relativ weit weg vom Geschehen, damit man den nötigen Überblick hat. Da wirkt vieles pixelig. Bei Dialogen zoomt das Spiel automatisch ran und man sieht dann oft erst, welche Details ja durchaus da sind. Immer wieder eingeblendete Cut-Scenes sind sehr liebevoll gezeichnet. Das spannende ist: Die vergleichsweise einfache technische Umsetzung stört kein bisschen! Die Story stimmt, der Humor ist genial und beim Tot-Hauen von Monstern ist es egal, ob ein paar rote Pixel fliegen oder eine aufwändig animierte, real aussehende Blut-Fontäne spritzt. „DeathSpank“ ist der Beweis, dass Spielspaß nicht vom Aufwand beim Rendern abhängt!

Menü von DeathSpank

Um noch mal ein Gefühl für die Art Humor zu geben, will ich kurz meine Lieblingsszene aus Teil 1 wiedergeben: Deathspank soll ein Waisenkind aus einem Höllenlabyrinth retten. Nachdem er alle Höllenmonster besiegt hat, findet er das Mädchen – und es weigert sich mitzukommen, wenn er ihm keine Süßigkeiten gibt. Das ganze zieht sich ein bisschen, letztlich musste Deathspank glaube ich sogar ein Pony besorgen und in die Hölle schleppen, ehe das Gör sich retten ließ. 😉

Spielmechanismen

Der Charakter beginnt in einer Ecke der Weltkarte. Durch Herumlaufen in der Welt wird diese Karte langsam gefüllt. Unterwegs findet man immer wieder Klohäuschen, mit denen man sich von einem Punkt zum anderen teleportieren kann. Außerdem liegen überall Sachen herum: Münzen, Zaubertränke, Waffen und andere Gegenstände, die man in sein Inventar aufsammeln kann, bis dieses voll ist. Waffen und Rüstungen platziert man im Inventar auf dem Charakter und erlangt darüber größere Fähigkeiten. In dieser Hinsicht ist DeathSpank ein klassisches Rollenspiel. Man sammelt nach und nach Erfahrungspunkte und Ausrüstung und steigt so langsam zum Level 20 auf. Damit kann man dann nach und nach auch immer mächtigere Gegner angehen.

Trifft DeathSpank auf Charaktere, dann greifen diese entweder automatisch an oder man kann mit ihnen reden. In letzterem Fall kriegt man eine Unzahl von Quests aufs Auge gedrückt, und nett wie DeathSpank ist, nimmt er jeden noch so dämlichen Auftrag mit. Ehe man es sich versieht, läuft man dann rum und liefert Pakete aus, holt gestohlene Gegenstände von Orks und Banditen zurück oder sucht Waisenkinder. Man muss dabei nicht unbedingt jede Side-Quest mitmachen, aber dadurch sammelt man natürlich Erfahrungswerte, Geld und Gegenstände.

Als Rollenspiel gibt es natürlich ganz klassisch auch Heilungstränke, aber in der Regel heilt sich DeathSpank, indem er Junk Food futtert. Dieses findet man entweder im Spiel, kauft es sich oder stellt es selber her (Hühner töten führt zu Chicken Wings). Am Anfang hat mich das sehr verwirrt, da ich nicht herausfinden konnte, wie ich nach dem ersten, schlecht verlaufenen Kampf mit einigen Greems DeathSpank wiederbeleben konnte. Man taucht, wenn man getötet wurde, nämlich beinahe tot am nächsten Klohäuschen wieder auf und muss sich dann zuerst einmal darum kümmern, dass es DeathSpank wieder besser geht.

Strategien

Cover DeathSpank 2Generell macht es sich gut, sich zuerst einmal so viel wie möglich der Weltkarte zu erschließen. Dann erfüllt man oft Quests schon automatisch nebenbei mit oder weiß zumindest, wo man sie erfüllen kann. Später sollte man dann die Outhouses nutzen, um schnell von A nach B zu kommen. Auf diese Weise kann man dann viele Quests relativ schnell am Stück erledigen.

Gegner kann man in der Regel angehen, sobald man eine Stufe unter ihnen steht, maximal zwei Stufen. Als Level 12 ein Level-18-Einhorn anzugreifen kann man sich dagegen schenken, das funktioniert nicht. Generell kann man sich darauf beschränken, ein Schwert und eine Axt sowie, wenn verfügbar, eine Feuerwaffe im Inventar zu haben. Gerade in schwierigen Situationen sollten jedoch Bazookas und andere schöne Dinge nicht fehlen. Einfach öfters mal ins Inventar schauen, was da noch so alles ist. Wichtig: Bazookas löst man oft aus Versehen aus und sprengt sich dann gerne selber weg. Also aufpassen oder nur benutzen, wenn man sie auch braucht.

Ganz wichtig: In Teil 2 gibt es sowohl einen Bug als auch Erfolge, die man ggf. verpassen kann (Google-Suchwort „missable achievements“). Wenn man das nicht vor dem Spielen liest, kann es einem nachhaltig den Spaß verderben!

Zum Bug: Ganz, ganz am Ende des Spieles muss man, um das Spiel abschließen und die letzten vier Erfolge bekommen zu können, Rudolph töten. Es kann nun aber passieren, dass man zum Rentier-Gehege kommt und Rudolph ist nicht drin. Wenn man es richtig anstellt, taucht er auf, aber wenn nicht, kann man das Spiel an der Stelle abbrechen. Jawohl, ich durfte das gesamte Spiel noch mal von vorne zocken! 🙁 Grundregel: Tötet keine Rentiere solange ihr Rudolph nicht sehen könnt! Falls er nicht da ist, probiert euch von den Gegnern vor dem Gehege töten zu lassen. Nach der Wiederbelebung sollte Rudolph im Gehege sein. Und egal was ihr macht, speichert das Spiel nicht (also z.B. durch die Outhouse-Benutzung). Mehr Details kann und sollte man sich online durchlesen.

Ärgerliches Detail am Rande: Hothead Games hat die Lücke 2010 behoben, liefert den Bugfix aber nicht für die XBox aus. Angeblich ist der Publisher EA Games dagegen, aber wer auch immer Schuld hat, unterm Strich ist das eine unglaubliche Frechheit den Kunden gegenüber. Das Spiel lässt sich ja sowieso nur digital erwerben, da gibt es keinen Grund, es mit einem zwei Jahre alten Bug zu verkaufen. Deswegen hatte ich entsprechende Berichte anfangs auch nur überflogen, da ich mir ja dachte, der Bug ist von 2010 und so krass, der ist bestimmt behoben. Tja…

Zu den Erfolgen (ebenfalls in Teil 2): Tötet Madame Primp nicht, ehe ihr nicht alle 20 ihrer Outfits gesehen habt. Also Finger weg von der Truhe, bevor der Erfolg nicht freigeschaltet ist, sonst kann man von vorne anfangen zu spielen. Ebenfalls aufpassen muss man wohl beim Erfolg „Learn Japanese“, Details dazu bitte online nachlesen. Aus Teil 1 sind mir keine derartigen Probleme im Gedächtnis geblieben, aber schaut das besser auch vor dem Spielen nach.

Fazit

„DeathSpank“ und „DeathSpank 2: Thongs of Virtue“ sind zwei kurzweilige Spiele, die einfach Spaß machen. Der Humor ist toll und immer wieder überraschend und entschädigt voll und ganz für die oft nicht perfekte Grafik. Unterm Strich: Monster töten und Sachen sammeln, was will man mehr! 🙂

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)