One Season Only: John Doe und Sold

Beim Zusammenstellen der Liste aktueller TV-Serien, die ich schaue, musste ich auch wieder an einige kurzlebige Serien denken, die ich gerne geschaut habe, aber zu denen ich wohl keinen ausführlichen Eintrag zusammenkriegen würde. Also dachte ich, greife ich mir da mal zwei Exemplare heraus und bespreche sie hier zusammen in einem Eintrag.

John Doe

John DoeDen Anfang macht eine SF-Mystery-Krimi-Serie aus den USA namens „John Doe“. Die Serie lief von 2002 bis 2003 und brachte es auf 21 Episoden. Die Prämisse: Ein Mann wird aus dem Meer gefischt. Er erinnert sich nicht, wer er ist und was mit ihm passiert ist. Kurioserweise weiß er aber alles andere. Alles! Er hat quasi das gesamte Wissen der Menschheit im Kopf.

Ausgehend von dieser interessanten Idee entwickelt sich die Handlung der Serie. Der naheliegend John Doe genannte Unbekannte sucht nach seiner eigenen Geschichte, während er dem Seattle Police Department mit seinem enzyklopädischen Wissen und seiner Kombinationsgabe beim Lösen von Fällen hilft. An die einzelnen Geschichten der Serie habe ich keine großen Erinnerungen, eher an die allgemeine Atmosphäre. „John Doe“ lebte durchaus von einem sympathischen Cast, wirklich getragen wurde sie aber durch das tolle Spiel von Dominic Purcell. Ich freue mich noch heute jedes Mal, wenn ich ihn in anderen Serien oder Filmen sehe, und selbst einen verkorksten Film wie „Blade Trinity“ hat er ein wenig gerettet. Man kennt ihn heute am ehesten aus „Prison Break“.

Die Serie pendelte ein wenig zwischen Mystery und normalem Krimi mit leichtem Fantays-Einschlag. Die Krimi-Handlungen waren eher belanglos, aber spaßig anzuschauen. Derweil wollte man natürlich sehen, wie John mehr über seine Vergangenheit herausfindet, zumal schnell klar wurde, dass „da draußen“ eine Geheimorganisation an ihm interessiert war. Ich fürchte, der große Kurs der Serie hätte klarer sein müssen, um ein Publikum zu finden. Viel habe ich über die Produktionsgeschichte nicht gelesen, und deswegen weiß ich auch nicht, ob die Produzenten von der Einstellung der Serie wussten, als sie die erste Staffel mit einem Cliffhanger enden ließen. Weder davor noch danach ist mir jemals ein fieseres Ende für eine Serie begegnet! (wenn möglich in den Kommentaren bitte nicht spoilern!)

Die Produzenten haben später wohl in Interviews einige Details zur geplanten Handlung verraten, aber ein rundes Bild ergab sich dadurch für mich leider nicht. Was bleibt sind 21 Episoden, die gezwungenermaßen für sich stehen müssen. Ich würde die Serie deswegen nicht uneingeschränkt empfehlen, aber ich erinnere mich doch auch, dass ich die Staffel damals mit viel Spaß geschaut habe. Selbst von der Handlung her weniger spannende Episoden wurden durch die Schauspieler und Charaktere einfach sehenswert gemacht. Wenn die Serie also irgendwo mal wieder läuft, schaut doch ruhig mal rein.

Sold

Die zweite Serie im Bunde ist noch eine ganze Ecke obskurer. „Sold“ lief 2007 für 6 Episoden im britischen Fernsehen. Soweit ich weiß kriegt man die Serie nicht auf DVD, trotz bekannter Darsteller. „Sold“ ist ein komödiantischer Blick in die Welt der Immobilienmakler. Die Sitcom dreht sich um ein Büro von „Colubrine’s Estate Agents“. Kris Marshall spielt den gewissenlosen Büroleiter, der für einen Verkauf alles tun würde, Anthony Stewart Head ist in einer Quasi-Cameo-Rolle als raffgieriger Chef der Firma zu sehen und Bryan Dick spielt den einzig netten Estate Agent des Teams, der seinen Kunden ein wenig in die Seele blicken kann.

Sold

Wikipedia meint, die Quoten der Serie hätten sich über die 6 Episoden halbiert. Das mag sein, ich vermute jedoch, die Serie wurde eher abgesetzt, weil sie mitten in den Beginn der großen Immobilienkrise fiel. Da wollte niemand eine Sitcom über Estate Agents sehen, wo halb Großbritannien versuchte, Häuser zu verkaufen, die sie sich nicht leisten konnten und in der Krise aber auch nicht mehr los wurden. Und dass obwohl die Serie an den Estate Agents wirklich nicht viele gute Haare ließ. Fun Fact am Rande: „Colubrine“ ist in der Serie der Name von Anthony Stewart Heads Charakter, nach dem die Firma benannt ist. Es ist aber wohl im Englischen auch ein Adjektiv, dass Merriam-Webster so definiert: „of, relating to, or resembling a snake“. 🙂

Anyway, ich mochte „Sold“ sehr. Das war eine der ersten Serien, die ich 2007 geschaut habe nach unserem Umzug nach Cardiff, und eine von ganz wenigen itv-Produktionen, die ich geschaut habe. Der Humor von „Sold“ funktionierte einfach. Die Serie war lustig, aber durch Bryan Dicks Charakter gab es auch einen Sympathieträger, so dass das Ganze nicht nur in Klamauk ausartete. Marshall und Stewart Head kennt man ja sowieso, hoffe ich, Bryan Dick fiel mir damals regelmäßig durch Gastrollen auf, z.B. in Torchwood und Being Human.

Falls jemals jemand über diese Serie auf DVD stolpert, wäre ich über einen Hinweis froh, denn ich habe mindestens eine Episode nicht gesehen. 🙂

Veröffentlicht unter Serien

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)