Ist eine friedliche Koexistenz mit einem Wespennest möglich? Das ist so eine Frage, die sich uns im Moment stellt. Es fing alles mit einer Wespe an, die leicht neben sich stehend auf unserem knallgelben Abwaschschwamm in der Küche saß und samt diesem relativ schnell aus dem Fenster flog. Dieses Spiel wiederholte sich einige Male in den Tagen danach. Dann tauchten Wespen in der Küche auf, die irgendwie desorientiert gegen die Fensterscheibe knallten und sich ebenfalls relativ leicht überreden ließen, nach draußen zu verschwinden. Wir wissen noch nicht so genau, wie sie in die Küche kommen, aber ich habe da so eine Vermutung, seit ich den regen Flugverkehr vor meinem Fenster bemerkt habe.
Das Fenster meines Arbeitszimmers geht nämlich aufs Küchendach hinaus, und wenn man genauer hinschaut, sieht man alle zehn Sekunden eine Wespe aus der Ecke des Daches kriechen und eine andere hineinfliegen. Fehlt nur noch eine kleine Miniaturampel. Das Küchendach ist nämlich angeschrägt, während die Decke der Küche gerade ist, so gerade wie hier irgendwas jedenfalls wird. Was auf der anderen Seite einen bestimmt fast einen Meter hohen Hohlraum über der Küche schafft, der witzigerweise von nirgendwo innen oder außen am Haus zugänglich zu sein scheint. Außer eben durch den wespengroßen Spalt vor meinem Fenster.
Und nach dieser Entdeckung dauerte es auch nicht lange, bis wir uns an eine schicksalhafte Begegnung im Frühjahr erinnerten. Eines späten Abends kam ich die Treppe rauf ins Schlafzimmer und wäre um ein Haar auf eine Wespe getreten. Eine ziemlich dicke und generell viel zu große Wespe, die auf unserem Fußboden herumsummte. Sie hatte keinen Hofstaat dabei und hatte ihren Besuch auch nicht angekündigt, weswegen ihr ein diplomatischer Empfang verweigert und sie statt dessen per Glas und Blatt Papier auf die Straße gesetzt wurde (oder haben wir sie auf den Hof geworfen?). Aber so rückblickend sind wir fast sicher, dass das die Wespenkönigin war, welche nun wohl über unserer Küche residiert und die kleinen, leicht verwirrten Wespen ausbrütet, welche das Fliegen in unserer Küche üben. 😉
Bisher tun sie uns nichts, und das Wetter ist so schlecht, dass an einen Grillabend ohnehin nicht zu denken ist, den sie uns potentiell verderben könnten. Der Leidensdruck ist also noch nicht hoch genug, um zu grober Chemie zu greifen. Außerdem kommt man wie gesagt nicht ran an diesen geheimen Dachboden. Vielleicht machen wir den Spalt dann einfach im Winter zu, mal sehen.
Was mich im übrigen an eine der besten Szenen der vierten Staffel von „Doctor Who“ erinnert:
Doctor: „What is it?“
Donna: „A giant wasp!“
Doctor: „What do you mean, a giant wasp?“
Donna: „A wasp – that’s giant!!!“
(woraufhin die Riesenwespe ihren unterarmlangen Stachel durch die Tür sticht *g*)
Hi JR!
Mann, habt Ihr eine starke Wespe, die mitsamt Schwamm aus dem Küchenfenster fliegt! Was hatte sie vorher getrunken? War der Schwamm denn mit Wasser vollgesogen, oder hatte sie eine leichtere Beute zu befördern? Und was will eine Wespe mit einem knallgelben Schwamm? Es den kleinen Wespen im Nest gemütlich machen? Trampolin springen? Verstecken spielen (oder hat der Schwamm keine dunkle Unterseite?)? Oder tatsächlich – man glaubt es kaum – putzen???
Sorry, konnte nicht widerstehen. 😉
Gruß,
Kaineus.
Hm, nein, die kausalen Zusammenhänge waren dann doch ein wenig anders. *bg*