Kinobesuche 2009

So, ein neues Jahr, ein neuer Artikel. Auch hier werde ich wie schon 2007 und 2008 meine Kinobesuche festhalten. Für die meisten Filme fehlt mir leider die Zeit oder das Interesse, eine ausführliche Review zu schreiben. Aber für ein paar Zeilen soll es doch reichen. Und dann fangen wir gleich mal an mit…

Bedtime Stories

Gesehen: Anfang Januar 2009, auf Englisch, Kino: Cineworld Cardiff, IMDB-Infos

Szene aus 'Bedtime Stories'Skeeter arbeitet als Hausmeister in dem Hotel, das einst seinem Vater gehörte. Eines Tages lädt seine Schwester ihre Kinder bei ihm ab, auf die er eine Woche lang aufpassen soll. Der nicht gerade kinder-erfahrene Skeeter schafft es immerhin, den beiden eine Gute-Nacht-Geschichte zu erzählen. Als die Geschichte am nächsten Tag wahr wird, bringt das Skeeter auf eine Idee…

Ich mag die Filme von Adam Sandler, seit ich „Little Nicky“ gesehen habe. Das ist in diesem Fall allerdings kein wirklicher Vergleich, da „Bedtime Stories“ schon deutlich ein Kinderfilm ist. Man darf nicht zu viel erwarten, dann ist es ein durchaus spaßiger, wenn auch etwas weichgespülter Film. Mit eines der Highlights ist der Hamster der beiden Kinder. 😉

Yes Man

Gesehen: 10. Januar 2009, auf Englisch, Kino: Cineworld Cardiff, IMDB-Infos

Szene aus 'Yes Man'Der Bank-Angestellte Carl führt kein speziell glückliches Leben. Seine Karriere dümpelt vor sich hin, er ist geschieden und seine Freunde sind von seiner Unentschlossenheit genervt. Doch eines Tages trifft er einen alten Freund, der ihn zu einem Selbsthilfeseminar überredet: Dort verspricht Carl, ab sofort zu allem „Ja“ zu sagen, um die Chancen des Lebens voll auszukosten…

Ehrlich gesagt hatte ich mir von diesem Film nicht besonders viel versprochen, auch wenn Jim Carrey in den letzten Jahren wesentlich anschaubarer geworden ist. Ich war dann doch überrascht, wie unterhaltsam „Yes Man“ ist. Ja, der Film ist wirklich witzig und präsentiert eine Menge lustiger Auswirkungen von Carls Ja-Sagerei. Natürlich darf man das ganze nicht zu ernst nehmen (wenn man zu allem Ja sagen würde, würde man wohl bald dem Burn-Out-Syndrom erliegen und erst recht alle Freunde verlieren), Gehirn also besser auf Minimum regulieren. Zudem ist Carl zu Beginn des Filmes leider auch völlig überzeichnet als Nein-Sager. Aber wie gesagt, der Film ist witzig und kann zudem mit der sympathischen Zooey Deschanel aufwarten, die mir die ganze Zeit bekannt vorkam, was daran liegt, dass sie im Hitchhiker-Film Trillian gespielt hatte. 😉

Underworld: Rise of the Lycans

Gesehen: 30. Januar 2009, auf Englisch, Kino: Cineworld Cardiff, IMDB-Infos

Szene aus 'Underworld 3'Der Film erzählt die Vorgeschichte der ersten beiden Underworld-Filme und beginnt dreißig Jahre nach der Entstehung der Vampire und Werwölfe. Der adlige Vampir Viktor herrscht über Vampire und Menschen gleichermaßen, doch er hat Probleme, die wilden Lycaner in den Wäldern zu bändigen. Eines Tages wird ein Lycaner geboren, der im Gegenteil zu seinen Artgenossen eine menschliche Gestalt hat. Viktor nennt ihn Lucian und benutzt ihn zur Erschaffung unzähliger Lycaner-Sklaven. Doch Lucian hat ein Geheimnis, das Vampire und Lycaner für Jahrhunderte in einen blutigen Krieg stürzen wird…

Ich gebe zu, mir hat der erste Underworld-Film sehr gefallen und ich fand auch den zweiten hinreichend gut. Stilistisch schließt sich „Underworld 3″ an diese beiden gut an, auch wenn er komplett in der Vergangenheit spielt. Bill Nighy gibt wieder meinen Lieblingsvampir Viktor, Kate Beckinsale und Scott Speedman sind dagegen nicht mit dabei. Alles in allem ist „Underworld 3″ gut gemacht und unterhaltsam, der Film hat nur meiner Meinung nach keinerlei Geschichte zu erzählen. Der Beginn des Krieges zwischen Vampiren und Werwölfen war im ersten Film in einem Zwei-Minuten-Flashback zu sehen. Diese zwei Minuten werden hier nun auf 90 Minuten aufgeblasen, leider ohne dass man die bekannte Geschichte um irgendetwas erweitert hätte. Irgendeine überraschende Wendung hätte ich da schon noch erwartet. Trotzdem ist der Film aber gut gemacht. Wer die ersten beiden Filme mochte, kann sich „Underworld 3″ ruhig anschauen, man sollte halt nicht zu viel erwarten.

Confessions of a Shopaholic

Gesehen: 05. März 2009, auf Englisch, Kino: Cineworld Cardiff, IMDB-Infos

Szene aus 'Confessions of a Shopaholic'Rebecca Bloomwood lebt in New York und ist ein Shopaholic. Ihre Kreditkartenrechnung versetzt ihr immer wieder fast einen Herzinfakt, für jede ihrer zwölf Kreditkarten. Als ihr Arbeitgeber dicht macht, versucht Rebecca ihren Traumjob beim Modemagazin Alette zu bekommen. Der Job wird ihr vor der Nase weggeschnappt, doch ein peinliches Vorstellungsgespräch und eine Menge Alkohol später wird Rebecca im gleichen Verlag bei einer anderen Zeitschrift angestellt – bei einem Finanzmagazin. Nun muss Rebecca ihr exzessives Shoppingverhalten mit der Tatsache unter einen Hut bringen, dass sie beruflich Finanztips geben soll…

„Confessions of a Shopaholic“ ist witzig gemacht, solange man den Film nicht ernst nimmt. Der Film wird von einigen guten Darstellern getragen und enthält viele witzige Szenen, etwa Rebeccas Versuche, ihre völlige Ahnungslosigkeit in Finanzdingen zu übertünchen. Mit ihrem charmanten neuen Chef darf natürlich auch die Lovestory nicht fehlen. Was mich ein wenig gestört hat, ist die völlige Verharmlosung des Themas. Viel Tiefgang habe ich ja nicht erwartet, aber man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass auch mal die ernsten Seiten von Rebeccas Kaufsucht beleuchtet werden. So witzig ist das im echten Leben ja leider nicht.

Aber was soll’s, man muss halt wissen, was einen erwartet. Gehirn am besten an der Kasse abgeben, dann kann man sich bei dem Film durchaus amüsieren. 🙂

Push

Gesehen: 10. März 2009, auf Englisch, Kino: Cineworld Cardiff, IMDB-Infos

Szene aus 'Push'Viele Regierungen der Welt unterhalten geheime Programme zum Erzeugen von Psi-Fähigkeiten: Telekineten, Telepathen, Heiler etc. Aus einer dieser Divisions entkommt die junge Kira während eines wichtigen Experiments. Henry Carver, der Leiter dieser Einheit, will Kira zurück haben, und die Jagd nach ihr führt Carver nach Hongkong. Dort lebt Nick, der Sohn eines Telekineten und selbst schwach telekinetisch begabt. Die junge Cassie, welche die Zukunft vorhersagen kann, überzeugt Nick, dass Kira der Schlüssel zum Untergang der Divisions ist…

„Push“ ist interessant gemacht, da er fast ausschließlich in Hongkong spielt und auch dort gedreht wurde. Das verleiht dem Film eine erstaunlich andere Atmosphäre verglichen mit in den USA spielenden Filmen. Was mich dagegen nicht so überzeugt hat, ist die Story des Filmes bzw. genauer gesagt die ganze Background-Story. Diese Welt voller Psi-Fähigkeiten und Regierungsverschwörungen kam mir zu generisch rüber um interessant zu sein. Und ich hatte ehrlich gesagt auch manchmal das Gefühl, dass es den Schauspielern ähnlich ging, dass sie in dieser künstlich aufgebauten Welt etwas verloren waren.

Nichtsdestotrotz haben sich alle Schauspieler Mühe gegeben, vor allem auch Dakota Fanning, nur ausgerechnet von der Mitwirkung Djimon Hounsous hatte ich mir mehr versprochen. Stilistisch hebt sich der Film wohltuend ab und es gibt viele spannende und gut gemachte Szenen und gute Story-Ideen Alles in allem nicht perfekt umgesetzt, aber durchaus sehenswert.

Watchmen

Gesehen: 11. März 2009, auf Englisch, Kino: Cineworld Cardiff, IMDB-Infos

Szene aus 'Watchmen'In einem alternativen 1985: Jahre lang sorgten maskierte Superhelden für Recht und Ordnung in den USA und gewannen sogar Kriege für das Land, doch dann wurde ein neues Gesetz verabschiedet: Die Maskierten sollten nur noch für die Regierung arbeiten, und nur wenige waren dazu bereit. Nun, Jahre später und in einer düsteren Welt am Rande eines Atomkrieges, wird plötzlich einer der ihren ermordet, und der im Untergrund lebende Rohrschach sieht darin ein Zeichen eines Plots gegen die Maskierten. Zusammen mit alten Kameraden untersucht er den Tod des Comedians und kommt dabei einer Verschwörung viel größeren Ausmaßes auf die Spur…

Ich gebe zu, dass ich das zugrundeliegende Graphic Novel nie gelesen habe, aber der Film stellt offensichtlich eine recht geniale Verfilmung dar. Das Graphic Novel ist an sich in den Zeichnungen schon sehr cineastisch, und das wurde 1:1 umgesetzt. Die Story ist interessant und ungewöhnlich, und generell fand ich es bei diesem Film erfrischend, wie wenig der Film versucht, sich an den Mainstream anzupassen. Die Geschichte wurde nicht in die Gegenwart verlegt, es wurden ausnahmslos keine bekannten Hollywood-Größen gecastet, Doctor Manhattan bekommt nichts anzuziehen, die komplexe Struktur der Geschichte mit vielen Flashbacks blieb erhalten und sogar der Soundtrack ist ungewöhnlich – in wie vielen Fantasy-Filmen tönt schon plötzlich „99 Luftballons“ von der Leinwand (leider nicht auf der CD mit drauf *g*). Wirklich sehenswert!

Slumdog Millionaire

Gesehen: 04. April 2009, auf Englisch, Kino: Cineworld Cardiff, IMDB-Infos

Szene aus 'Slumdog Millionaire'Der junge Jamal, der in den Slums von Mumbai aufwuchs, erreicht als Kandidat der indischen Version von „Who Wants To Be A Millionaire?“ das Finale. Ihm winken 20 Millionen Rupien, doch dann wird er unter dem Verdacht zu betrügen verhaftet. Im Verhör erfährt der Polizist Jamals Lebensgeschichte: Seine Kindheit im Slum, seine Beziehung zu seinem Bruder Salim und seine große Liebe zu Latika…

Von diesem Film hatte ich mir wesentlich mehr versprochen! Wir haben ihn relativ spät gesehen, Monate nach dem ganzen Hype und vor allem nach dem Gewinn mehrerer Oscars im Februar. Mir war zu dem Film vor allem ein Zitat im Kopf geblieben, das meine Erwartungen an den Film geprägt hat, da es u.a. prominent auf den Kinoplakaten verwendet wurde: „The Feel-Good film of the decade“. Und das ist in meinen Augen schlicht und ergreifend gelogen! „Slumdog Millionaire“ ist kein schlechter Film, aber er hat mit Feel-Good nichts zu tun. Es ist eher ein realistischer und trauriger Blick auf die indische Gesellschaft der letzten zwanzig Jahre. Viele der geschilderten Ereignisse liegen in der Vergangenheit, aber Jamals Verhaftung und anschließende Folter durch die Polizei (Stichwort Autobatterie) spielen in der Gegenwart des Filmes, sind vermutlich realistisch aus dem Leben gegriffen, werden im Film nicht im mindesten thematisiert (der Polizist wird durchgehend als sympathische Figur gezeichnet, und Jamal scheint ihm das nicht übel zu nehmen – kann ja mal passieren, dass man aus Versehen einen Unschuldigen foltert) und hinterlassen bei mir kein Feel-Good-Gefühl.

Alles in allem: Sehenswert wenn man sich für Indien interessiert, eher nicht für einen unterhaltsamen Filmabend geeignet und ganz und gar nicht empfohlen wenn man eine Indien-Reise plant. 😉

The Boat That Rocked

Gesehen: 25. April 2009, auf Englisch, Kino: Cineworld Cardiff, IMDB-Infos

Szene aus 'The Boat That Rocked'1966: Die BBC spielt als einziger lizenzierter Radiosender Großbritanniens nur wenig moderne Musik. Doch aus internationalen Gewässern in der Nordsee wird diese Lücke gefüllt: Der Piratensender Radio Rock sendet 24 Stunden am Tag Rockmusik, sehr zum Missfallen der britischen Regierung. Und während der junge Carl auf dem Radio-Schiff eintrifft und die Truppe exzentrischer DJs kennenlernt, schmiedet die Regierung Pläne, den Sender dicht zu machen…

„The Boat That Rocked“ ist ein „Working Title“-Film von Richard Curtis, der auch schon das exzellente „Love… Actually“ abgeliefert hatte. Und immerhin spielen Bill Nighy und Kenneth Brannagh mit sowie Nick Frost, Jack Davenport und die halbe IT-Crowd. Der Film ist ganz unterhaltsam, aber ich hatte mir doch etwas mehr versprochen. Er ist wie „Love… Actually“ episodenhaft, ohne dass das hier so genial funktionieren würde. Ich glaube, mein Hauptproblem mit dem Film (neben der furchtbaren Lautstärke im Kino) war aber, dass er ein Lebensgefühl einer Generation beschreibt, zu der ich nicht gehöre und das ich nie hatte. Für mich war Radio nie mehr als nervig, etwas das man ausstellt um lieber gute Musik zu hören. 😉

Dieser Artikel wird in den nächsten Monaten laufend ergänzt…

Veröffentlicht unter Blog | Verschlagwortet mit

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Bitte beachte die Kommentarregeln: 1) Kein Spam, und bitte höflich bleiben. 2) Ins Namensfeld gehört ein Name. Gerne ein Pseudonym, aber bitte keine Keywords. 3) Keine kommerziellen Links, außer es hat Bezug zum Beitrag. mehr Details...

So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)