Garth Nix: Lirael

Cover LiraelRezension zu „Lirael“ von Garth Nix, Harper Collins London, 2003, ca. 527 Seiten, Ersterscheinung: 2001 (Australien)

Deutsche Ausgaben: „Lirael“, Bastei-Lübbe Verlag, 2005, ca. 525 Seiten; „Lirael“, Carlsen Verlag, 2004, ca. 542 Seiten, Hardcover

Inhalt

Im vierzehnten Jahr der Herrschaft von König Touchstone I: Lirael ist eine Tochter der Clayr, jener geheimnisvollen Schwesternschaft, die in einem Gletscher im Norden des Alten Königreiches lebt und die Zukunft sehen kann. Doch Lirael ist eine Ausgestoßene unter ihresgleichen. Aufgewachsen als Waise, unterscheidet sie sich schon optisch von den anderen Clayr. Doch vor allem trennt und belastet sie, dass sie auch mit vierzehn Jahren noch keine Visionen der Zukunft hat.

Während eine schicksalhafte Begegnung dazu führt, dass sich Lirael in der Bibliothek der Clayr nützlich macht, um ihren Kummer zu vergessen, sind Sabriel und Touchstone weiterhin damit beschäftigt, die Toten zu bekämpfen. Und die überall aufflammenden Unruhen scheinen ein größeres Unheil anzukündigen, das bis ins ferne Ancelstierre reicht, wo Sabriels und Touchstones Kinder Sameth und Ellimere zur Schule gehen. Bald schon wird die ganze Familie gebraucht, um das Alte Königreich zu retten…

Bewertung

„Lirael“ ist die Fortsetzung von „Sabriel“, mit welchem uns Garth Nix in die Welt des Alten Königreiches und des Abhorsens einführt. Auch „Sabriel“ war schon gut geschrieben, auch wenn mich das Alte Königreich an sich nicht direkt begeistert hat. Interessant war dagegen die Schilderung des Todes.

Der Folgeband „Lirael“ überrascht zuerst einmal mit dem anderthalbfachen Umfang und beginnt dann, vom kurzen Prolog abgesehen, 14 Jahre nach dem Ende des letzten Buches. Lirael hat auf den ersten Blick keine Verbindung mit der bisherigen Geschichte, aber sie ist ein liebenswert geschilderter Charakter. Garth Nix versetzt sich sehr glaubwürdig in den Charakter des stillen und einsamen Außenseiters und schildert Liraels Weg zu ihrer Bestimmung, alsbald begleitet von einem ganz besonderen Freund.

Nach einiger Zeit eröffnet das Buch eine zweite Handlungsebene, nämlich die Geschichte von Prinz Sameth. Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten, mich für seine Geschichte zu begeistern, vor allem da die Sameth-Kapitel immer die spannendsten Stellen von Liraels Geschichte unterbrechen. *g* Aber auch Sameth ist ein sympathischer und glaubwürdiger Charakter, seine Geschichte braucht nur etwas länger, um spannend zu werden.

Zusammen mit Sameth wird auch die größere Geschichte angeschnitten, nämlich die ultimative Bedrohung des gerade wieder im Aufbau befindlichen Königreiches durch eine noch unbekannte Gefahr. Und ich verrate schon mal so viel: Konnte man „Sabriel“ noch lesen ohne gezwungenermaßen auch „Lirael“ zu kaufen, kommt man am Ende dieses Buches nicht darum herum, auch Band drei „Abhorsen“ zu lesen. Gegebenenfalls kann man sich die Bücher also gleich als Dreier-Set im Schuber zulegen. 😉

Während mich am letzten Buch vor allem die Schilderung des Todes als Fluss faszinierte, geht es in „Lirael“ weniger um den Tod und mehr um die Charter-Magie. Aber wie schon „Sabriel“ ist „Lirael“ einfach gut geschrieben. Das kommt hier noch deutlicher rüber. Garth Nix hat einfach ein Händchen für glaubwürdige und sympathische Charaktere und eine spannende Geschichte. „Lirael“ ist sicher auch aufgrund der Länge weniger geradlinig aufgebaut als „Sabriel“, aber genauso spannend. Alles in allem lässt sich dieses Buch durchaus am Stück verschlingen.

Fazit

Einfach gut geschrieben, spannend, unterhaltsam. Garth Nix‘ Stärke ist die Schilderung der Charaktere und auch das Alte Königreich wird ein wenig glaubwürdiger. Wem „Sabriel“ gefallen hat, kann ich dieses Buch nur empfehlen.

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