TV-Serien: Ascension

Ascension„Ascension“ ist eine amerikanisch-kanadische Mini-Serie aus dem Jahr 2014. Auf „Ascension“ bin ich in Netflix gestoßen. Sie sah spannend aus und hat nur 6 Episoden, also habe ich mir das mal angeschaut. Ursprünglich war wohl eine Fortsetzung geplant, aber der Sender hat sich dann leider doch dagegen entschieden, so dass die 6 Episoden als abgeschlossenes Werk für sich stehen müssen.

Inhalt

Inhaltlich geht es um ein Generationenraumschiff, das in den 60gern von der Erde startete und auf dem langen Weg zum nächsten bewohnbaren Planeten ist. Auch mit einem sehr schnellen Antrieb dauert die Reise länger als ein Menschenleben, und wie der Captain in einer Folge anmerkt: Die Geschichte wird sich an den Captain erinnern, der die Ascension startete, und an den, der sie auf Proxima Centauri landet. Niemand interessiert sich für die Menschen dazwischen. Die Geschichte spielt in dieser verlorenen Generation, 51 Jahre nach dem Start von der Erde. Wir lernen die unterschiedlichsten Charaktere kennen. Manche intrigieren um einen Platz an der Spitze der innerschifflichen Nahrungskette, andere haben jede Hoffnung aufgegeben. Doch auf der Ascension ist nicht alles so, wie es zu sein scheint, und schließlich kommt es zum ersten Mal in der Geschichte des Schiffes zu einem Mord…

Bewertung

Eine Review auf Rotten Tomatoes fasst die Serie so zusammen: „The characters in Ascension lack the depth that is necessary for its dramatic elements, but its premise may be smart enough to hold the interest of sci-fi fans.“ Interessanterweise sehe ich das genau anders herum. Die Charaktere sind durchaus interessant und hätten in weiteren Staffeln ja noch mehr Tiefe bekommen können. Da hätten wir z.B. Captain William Denninger, der den Posten durch die Intrigen seiner Frau Viondra (Tricia Helfer aus „Battlestar Galactica“) erhalten hat. Ihre Zweck-Ehe hindert beide nicht an Affären, aber manche Politiker wollen den Captain lieber heute als morgen loswerden. Der erste Offizier Aaron Gault ist dagegen ein grundsolider, ehrlicher Typ von den unteren Decks – der aber ebenfalls eine Affäre mit einer verheirateten Frau hat. Und schließlich wäre da noch die junge Christa, welche unheimliche Fähigkeiten entwickelt.

Im Unterschied zu obigem Zitat habe ich mit der Prämisse so meine Probleme. Man kann es schwer beschreiben, ohne alles zu spoilern, aber ich sage es mal so: Der Autor wollte hier speziell clever sein und hat dabei ein Szenario geschaffen, das reichlich unglaubwürdig ist. Wenn man nur fünf Minuten darüber nachdenkt, kommt man auf jede Menge Probleme mit der Prämisse. Das könnte man alles erklären, aber die Serie versucht das leider nicht mal. Auch die Hintergründe des Starts der Ascension werden angerissen, aber bleiben sehr nebulös, und mir zumindest war am Ende nicht wirklich klar, was da abgelaufen sein soll. Das führt zu der komischen Situation, dass die einzelnen Episoden sehr spannend sind, aber man eben nicht über die eigentliche Prämisse nachdenken darf. Ich denke, das hat mit dazu beigetragen, dass die Serie nicht verlängert wurde. Eine zweite Staffel hätte diese Probleme ja direkt geerbt, ohne daran viel verbessern zu können.

Cast von Ascension

Das soll jetzt aber nicht heißen, dass „Ascension“ nicht trotzdem sehenswert wäre. Die Serie macht auch vieles richtig und zeigt ein sehr spannendes Szenario. Das Schiff ist ja Anfang der Sechziger gestartet und hat somit viele Umwälzungen auf der Erde verpasst. Die Gesellschaft wirkt entsprechend steif und rückständig, was Mode, Umgangsformen etc. betrifft. Wir kriegen in den sechs Episoden auch viele Einblicke in die Besonderheiten, die sich durch das Leben auf engstem Raum entwickelt haben. Das Recht, Kinder zu kriegen, wird z.B. verlost und es gibt einen eigenen Begriff für die Krise, die jeder durchmacht, wenn ihm bewusst wird, dass er bereits alle Menschen kennt, die er je treffen wird.

Auch die Technik ist schön dargestellt. Ein bisschen so, als wenn man „Star Trek TOS“ mit mehr Budget drehen würde, also fortschrittlich und altbacken zugleich. Das Design des Schiffes könnte so jedenfalls tatsächlich aus den Sechzigern stammen.

Fazit

Eine durchaus spannende, abgeschlossene SF-Serie mit konzeptionellen Problemen was die Story betrifft. Wenn man mal etwas Abwechslung braucht, kann man „Ascension“ durchaus schauen, es sind schließlich nur sechs Episoden.

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)