Tolle Adventskalender-Ideen

AdventskalenderEs gibt nicht viele Traditionen im Hause Freudendahl, aber eine halten wir seit Jahren aufrecht: Adventskalender. Nicht aus irgendwelchen religiösen Gründen, sondern weil es toll ist, jeden Morgen ein Türchen zu öffnen und eine kleine Aufmerksamkeit darin zu finden. Und andersherum macht es Spaß, sich 24 tolle Dinge auszusuchen, die dem jeweils anderen Freude machen sollen.

Zu Zeiten unserer Fernbeziehung haben wir da natürlich jeder einen produziert, heutzutage wird das aus Zeitmangel meistens zusammengelegt und jeder übernimmt 12 Türchen. Das Ergebnis ist dann auch nicht immer preisverdächtig. Über die Jahre sind aber einige echte Super-Kalender zusammengekommen, die ich hier mal kurz vorstellen will. Gerade noch rechtzeitig für dieses Jahr, denn einige sind etwas bastelintensiver. Eine andere Tradition bei mir ist nämlich, dass ich am 01. Dezember gegen 2.30 Uhr morgens damit beschäftigt bin, die letzten Türchen einzupacken. 🙂

Die folgende Liste ist im übrigen nicht im Sinne einer Rangordnung gemeint. Ich liste die Kalender auf, wie sie mir ins Gedächtnis kommen. Alle Bilder können angeklickt werden für eine größere Version.

Allgemeine Tips

  • Nicht zu spät anfangen! Allein den Inhalt zu besorgen kann dauern.
  • Nicht mit den Kosten übertreiben! Wenn jedes Türchen 10 Euro kostet, bleibt nichts mehr fürs Weihnachtsgeschenk übrig. Das ist ja auch nicht Sinn des Adventskalenders, jeden Tag etwas Hochpreisiges hinein zu tun.
  • Auf die Größe und das Gewicht achten! Je nach Modell gehen auch mal größere oder schwerere Sachen, aber man sollte das streng limitieren. Wenn der Kalender am Ende zu riesig oder zu schwer ist, wird es schwer, ihn aufzuhängen.
  • Was kann hinein? Schokolade, andere Süßigkeiten, Hauptsache einzeln eingepackt. Kerzen, Badesalz, anderer Kosmetikkram. Sachen aus dem Scherzartikel-Laden, kleine Spiele, Ü-Eier. Ein kleiner Bilderrahmen mit einem Foto. Gibt es einen Romantikladen am Ort? Da finden sich auch immer passende Kleinigkeiten. Zubehör zu gemeinsamen Hobbys, für Cacher etwa ein Travelbug oder eine Geocoin. … Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt, außer eben Größe, Gewicht, Preis und Haltbarkeit.

Schneekiste

SchneekisteDiesen Adventskalender bekam ich vor einigen Jahren von Diana. Er ist relativ einfach zu bauen, kostengünstig herzustellen und halbwegs transportabel. Einziger Knackpunkt: Man braucht 24 leere Klopapier-Rollen und sollte sich deswegen nicht erst am 28. November für dieses Modell entscheiden. 😉

Bauanleitung: Karton oder Holzkiste nehmen, in die man 24 leere Klopapier-Rollen aufrecht hineinstellen kann. Die Kiste sollte nicht viel größer sein, aber ein wenig Luft zwischen den Rollen lassen. Sie sollte etwas tiefer sein als die Rollen hoch sind, aber ebenfalls wieder nicht zu viel. Die Kiste wird zuerst äußerlich dekoriert, z.B. indem man sie mit Geschenkpapier beklebt. Ein Deckel ist nicht nötig, außer eventuell für den Transport. Man stellt die Rollen dann in die Kiste und füllt die Zwischenräume mit Watte auf. In die Rollen kommen die Kalenderinhalte, oben drauf wird jeweils noch ein Wattebausch in die Rollen gestopft. Das ergibt dann eine schöne, geschlossene „Schneedecke“. Nun muss man nur noch auf die Watte in den Rollen kleine Klebezahlen pappen. Dazu kann man Aufkleber aus dem Schreibwarenladen nehmen, die sollten auf der Watte halbwegs gut halten.

Vom Bastelaufwand und Schwierigkeitsgrad her ist das wirklich kaum zu toppen, und das Ergebnis sieht dabei doch gut aus. Bei der Auswahl der Inhalte ist man dann natürlich auf die Größe einer Klopapier-Rolle eingeschränkt, was ggf. einige größere Sachen ausschließt. Kostenmäßig kann sich das aber durchaus positiv auswirken. 😉

Eisangeln

Diesen Adventskalender habe ich vor sechs Jahren verbrochen. Die Ausführung war zugegebenermaßen verbesserungswürdig, aber die Idee finde ich immer noch gut und es hat Diana auch viel Spaß gemacht. Leider findet sich partout kein Foto davon – das waren noch jene dunklen, analogen Tage, als man keine Fotos machen konnte, wenn man keinen Film in der Kamera hatte. 🙁

Der Gedanke: Sich einen zugefrorenen See mit Eisloch ins Wohnzimmer stellen und die Liebste jeden Morgen angeln lassen. Wie man sieht ist das etwas ambitionierter als viele andere Ideen. Das Ergebnis hängt auch stark davon ab, wie gut man das Basteln hinkriegt. Zudem braucht der Kalender eine Menge Platz, ist also nichts für zu beengte Verhältnisse.

Bauanleitung: Man nehme einen wirklich großen Karton. Entweder hat dieser Karton einen abnehmbaren Deckel, also aus einem Teil, oder man stellt eine glatte Fläche auf andere Weise her. Man könnte den Karton herumdrehen und den Boden benutzen oder mit großen Pappstücken eine ebene Fläche auf die Oberseite des Kartons kleben. So oder so brauchen wir oben auf dem Kunstwerk eine glatte Fläche, diese stellt die Eisfläche dar. In diese Fläche schneidet man ein unregelmäßiges Loch. Alle Inhalte des Kalenders werden einzeln eingewickelt, und alle müssen durch dieses Loch durchpassen. Man sollte aber auch nicht zu viel sehen können, also das Loch nicht zu groß machen. Im Bastelladen kriegt man sicher ein Geschenkpapier oder eine Folie, die als Eisfläche durchgeht. Diese in die Mitte des Kartons kleben, am Loch einfach nach innen umfalten. Außen um diese Eisfläche herum nach Bedarf mit Ästen, bunten Herbstblättern, Moos etc. sowie Watte als Schnee dekorieren. Was Klebstoff betrifft: Viel hilft viel. 😉

Die Päckchen wie gesagt einzeln einwickeln. Dabei muss an die Oberseite jedes Päckchens ein Eisen-Gegenstand. Das Eisen muss fest angebracht sein und darf selbst nicht zu viel wiegen. Ich habe damals Münzen mit Klebestreifen aufgeklebt, aber das war nicht ideal. Rechtzeitig etwas passendes suchen und wegen des Gewichts experimentieren! Dazu noch eine passende Angel basteln aus einem Stock, einer Schnur und einem Magneten. Wenn der Magnet keine Möglichkeit zur Befestigung hat, den Magneten einfach in ein dünnes (!) Stoff-Säcklein tun und dieses anbinden. Je stärker der Magnet, desto besser.

Dann nur noch die Päckchen mischen und in den Karton unter das Loch stapeln. Es kann dann jeden Morgen geangelt werden! Eine vorgegebene Nummerierung der Päckchen ist nicht direkt machbar, die Inhalte sollten also in etwa gleichwertig sein. Zwischendurch auch immer mal reinschauen und umschichten, damit nichts zu weit weg vom „Eisloch“ in die Ecken rutscht.

Achtung: Das Ergebnis war relativ klobig und nicht transportabel! Wenn man es 24 Tage im Wohnzimmer stehen lassen will braucht man den entsprechenden Platz und möglichst keine Haustiere, die das Kunstwerk vor Nikolaus in seine Einzelteile zerlegen! 😉

Socken am Kamin

Socken-KalenderAls Gegenbeispiel zum komplizierten Eisangeln ein sehr einfacher Kalender. Klassisch in Amerika sind ja die zu Weihnachten an den Kamin gehängten Socken, die dann mit Geschenken oder Süßkram gefüllt werden. In einem Jahr in Cardiff hatten wir nicht viel Zeit und Lust zum Basteln und sind auf diese Variante ausgewichen. Wir haben 24 Socken aus dem Schrank genommen, jeweils zur Hälfte von mir und zur Hälfte von Diana. Im Wohnzimmer wurde an der Wand eine Wäscheleine gespannt und die Socken wurden aufgehängt. Dazu gab es in der Stadt ein Set mit kleinen Klammern, an denen schon Filzzahlen von 1 bis 24 befestigt waren. Wenn man das nicht hat, kann man aber genauso gut normale Wäscheklammern nehmen und die Zahlen als kleine Zettel an der Socke oder der Klammer befestigen.

Die Socken können dann einfach wie gewohnt gefüllt werden. Größenmäßig schränkt einen das natürlich ein, und da die Leine das Gesamtkonstrukt halten muss, sollte man auch wirklich nicht zu schwere Gegenstände wählen. Auch im Interesse der Socken, die man ja später wieder tragen möchte. 😉

Das Ergebnis fand ich jedenfalls bei minimalem Bastelaufwand sehr ansprechend und witzig.

Postkarten-Kalender

Speziell für Fernbeziehungen geeignet ist ein Postkartenkalender. Schokolade macht dick, und was es sonst so an Kleinigkeiten gibt, hat man über die Jahre alles schon mal verpackt. Als Alternative dazu bekam ich vor vielen Jahren jeden Tag eine Postkarte in den Briefkasten, mit witzigen und romantischen Motiven. Das hat super pünktlich geklappt, nur Sonntags musste es eine eCard tun, wobei man natürlich auch Samstags noch einen Brief mitliefern könnte. Achtung, Kosten nicht unterschätzen: 24 mal Porto und Postkarte ergeben zusammen schnell mal über 40 Euro.

Fast noch wichtiger: Nur machen wenn man auch weiß, was man auf 24 Karten drauf schreiben will! Man sollte schon einfach drauf los labern können. Man kann natürlich auch zum Beispiel den Witz des Tages oder so abliefern, aber so oder so muss die Postkarte mit etwas Charmantem beschriftet werden. Bonuspunkte gibt es z.B. für eigene Gedichte.

Variante auch für Nicht-Fernbeziehungen: Den Kalender mit viel Vorlauf planen und z.B. das Jahr über jeden Monat zwei Postkarten schreiben. So á la: „Hallo Schatz! Es ist der 15. Mai und Du liegst hier gerade neben mir und schläfst…“. Alternativ könnte man sich auch ein Fotoprojekt vornehmen und z.B. das Lieblings-Kuscheltier der Liebsten übers Jahr verteilt in witzigen Situationen fotografieren. wenn man das geheim gehalten kriegt, ist zumindest für witzigen und kurzweiligen Inhalt des Kalenders gesorgt.

Schlitten mit Geschenken

GeschenkeschlittenEinen weiteren sehr stylischen Kalender bekam ich vor einigen Jahren von Diana. Sie hatte im Bastelladen einen kleinen Holzschlitten bekommen, ca. 80 cm lang. Diesen belud sie mit 24 kleinen, säuberlich eingepackten Geschenkpaketen. Das Ergebnis sah wirklich toll aus! Kostenmäßig geht der Kalender, wobei man in den Deko-/Bastelschlitten erst mal investieren muss, es sei denn man hat noch einen passenden Kleinkinderschlitten parat. Die variabel großen Geschenke verleiten natürlich auch dazu, größere Sachen als Kalenderinhalt zu kaufen. 😉

Die Herstellung ist dafür denkbar einfach: Inhalte einfach in passende kleine Kisten einwickeln. Man kann sicher auch zwei, drei asymmetrisch eingewickelte Pakete dazu legen, aber den richtigen Santa-Clause-Effekt erreicht das nur mit rechteckigen Geschenken. Davon braucht man natürlich genug, also da auch schon mal rechtzeitig Verpackungen aus der Küche oder so aufheben. Dann noch zwei, drei Rollen weihnachtliches Geschenkpapier und kleine Zahlen als Aufkleber für die Pakete. Voilá!

Minimalvariante

Nicht jedes Jahr hat man Zeit oder Lust zum Basteln. Wenn es dafür nicht reicht, machen wir aber zumindest eine Minimalvariante. Dazu werden die Inhalte in der Regel einzeln in Servietten oder Geschenkpapier gewickelt. An jedem Päckchen wird ein längeres Stück Geschenkband befestigt und daran wiederum eine Zahl auf einem kleinen Zettel. Die einzelnen Päckchen kann man am Ende der Fäden einfach zusammenknoten und an der Tür an einen Kleiderhaken hängen. Man kann sich aber auch eine übergroße Geschenktüte aus Papier leisten, die Päckchen hineinlegen und die Bänder mit den Zahlen heraushängen lassen.

Totally Crazy

Und dann gibt es noch die Jahre, wo man so richtig ausgefallene Ideen hat. Diese will ich hier nicht im Detail beschreiben, sondern mehr dazu anregen, auch mal was eher Verrücktes zu machen. Diana hat mir z.B. mal einen Kalender in Brockhaus-Optik geschenkt. Der Kasten war aus dünnen Holzplatten gefertigt. Darin standen 24 kleine Pappschachteln. Sah toll aus und bot innen drin genügend Platz!

Brockhaus-Kalender

Ich habe derweil zu Zeiten, als Diana ein großer Stargate-Fan war, ihr ein DHD gebastelt. Das ist das Steuergerät der Stargates und ganz grob ein leicht pilzförmiger Gegenstand. Den Fotos nach zu urteilen war viel Pappe, Klopapier-Rollen, Alufolie und Geschenkpapier involviert. Zudem waren die einzelnen Rollen nicht mit Zahlen, sondern mit Stargate-Symbolen beschriftet. Dazu gab es eine kleine Stargate-Geschichte. Diana durfte den entführten Daniel Jackson retten, wozu natürlich mehrmals Stargate-Adressen gewählt werden mussten, immer ein Chevron pro Tag (wegen der Hyperstürme, ist doch klar). Die ersten 7 Symbole gab es am Anfang, der Rest der Geschichte folgte dann in den jeweiligen „Türchen“.

DHD-Kalender

Man sieht, es muss nicht immer von 1 bis 24 beschriftet sein. Genauso gut könnte man die Noten des Lieblingsliedes auf die Päckchen pappen oder Moleküle bauen oder….

Vintage: Streichholzschachteln

Zum Abschluss will ich noch kurz einen Kalender erwähnen, den ich vor vielen Jahren (man kann mittlerweile schreiben „vor Jahrzehnten“) von meiner Patentante bekam. Das waren wohl gemerkt DDR-Zeiten, ob man damit heute noch jemanden vom Hocker reißen kann, weiß ich nicht. Für mich war das damals der tollste Kalender, den ich je hatte, und er wurde auch viele Jahre wiederverwendet.

Bastelanleitung: Man nehme 24 Streichholzschachteln und klebe sie zusammen. Dazu legt man jeweils 11 Schachteln so untereinander, dass die „offene“ Seite zur Seite zeigt und dass man sie an der schmalen Seite der Schachtel zusammenkleben kann. Die beiden Leisten von elf Schachteln legt man bündig nebeneinander und beklebt sie dann gemeinsam mit einem Stück Geschenkpapier. Dadurch sollten die beiden Leisten schon ganz gut zusammenhalten. Oben und unten kommt dann noch jeweils eine einzelne Schachtel dazu, mittig und vorher ebenfalls mit Geschenkpapier verziert. An den äußeren Seiten der inneren Schachteln bringt man zum leichteren Herausziehen eine Perle mit Faden an. Ganz oben natürlich noch eine Aufhängung, außerdem sollten vorne Zahlen drauf.

Ich mochte den Kalender wirklich, kann heute aber nicht mehr sagen, was da eigentlich drin war. Die Größe einer Streichholzschachtel schränkt einen natürlich stark ein, da bleiben fast nur einzelne, nicht eingepackte Schokoteile oder so. Man sollte auch nicht die kleinsten Streichholzschachteln verwenden, die üblichen zu DDR-Zeiten waren generell etwas größer. Wenn man sich zutraut, passenden Inhalt zu finden, kann man aus den dekorierten Streichholzschachteln natürlich auch etwas anderes zusammenkleben, etwa ein Schlumpfdorf oder ein Auto oder so. 🙂

Fazit

Ich hoffe, dieser Beitrag gibt dem ein oder anderen Ideen und den Anreiz, auch mal einen Adventskalender für eine geliebte Person oder gute Freunde zu produzieren. Da ja noch viele Jahre kommen und wir bald auch für Helena einen weiteren Kalender jedes Jahr produzieren müssen, bin ich für andere Tips und Ideen in den Kommentaren sehr aufgeschlossen.

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)