Wir waren vier ganze Tage in Vancouver, plus den An- und den Abreisetag. In der Zeit haben wir trotz nicht so gutem Wetter und einer Erkältung eine Menge von der Stadt gesehen, und ich muss sagen, Vancouver gefällt mir. Die Stadt ist sehr grün, es gibt kaum eine Straße, in der nicht Bäume stehen, und überall sind kleine Mini-Parks angelegt. Das ist einfach schön anzuschauen, zumal jetzt im Frühling. Da hatte ich als Kontrastbild sofort die Straßen in Cardiff bei uns um die Ecke vor Augen, wo sich Reihen von Terraced Houses ohne einen Hauch von Grün strecken.
Überhaupt ist der Kontrast zu UK größer als ich gedacht hätte. Hier in Cardiff ist alles irgendwie eng, Straßen, Häuser. In Vancouver ist dagegen spürbar Platz. Der Bürgersteig ist dort manchmal so breit wie manche Straße in Cardiff, und generell hat man nicht das Gefühl, dass Platzmangel herrscht. Dieser Eindruck setzt sich so auch in den Wohngebieten fort: Kanadier bauen größtenteils eher nicht nach oben, die normalen Wohnhäuser sind zwei- bis dreistöckig und bevorzugt aus Holz gebaut. Parallel dazu gibt es in Vancouver Downtown ohne Ende Hochhäuser, da wird ein Wohnturm neben dem anderen hochgezogen. In der Größenordnung dazwischen gibt es nicht ganz so viel.
Durch Vancouver zu laufen, war für mich natürlich etwas besonderes, da man die Stadt samt Umgebung aus so vielen TV-Serien kennt. Allen voran Highlander, aber auch MacGyver, Stargate, Galactica und viele andere. Da kam einem unweigerlich jedes Haus bekannt vor, und ich bin sehr gespannt, was ich in Zukunft im Fernsehen alles wiedererkennen werde. 😉
Ich hatte mir zu Highlander ein paar Infos zu Drehorten rausgesucht, aber wollte es für die vier Tage auch nicht übertreiben. Aber auch da war schon viel zu sehen: Das ehemalige Highlander-Studiogebäude mit dem Eingang zu Joes Bar, die Straße in der MacLeods Antiquitätenladen stand, das Dojo-Gebäude, der chinesische Garten in Chinatown und im Hafen natürlich die riesigen Schwefelberge. Das war schon sehr genial, das alles live und in echt zu sehen. Aber auch sonst macht es einfach Spaß, durch Vancouver zu laufen, das hätte ich noch viel länger machen können.
Ein Highlight der Tage in Vancouver war übrigens ein Nachmittag in Cloud Nine. Dieses Restaurant befindet sich oben auf dem Empire Landmark Hotel und dreht sich langsam. Für eine ganze Umdrehung braucht es etwa anderthalb Stunden, und in der Zeit sieht man langsam die ganze Stadt am Fenster vorbeiziehen. Das ist eine wirklich geniale Art, einen Happen zu essen und die Stadt dabei etwas besser kennenzulernen. Ich bin im übrigen halbwegs sicher, dass die Galactica-Autoren da ab und an gegessen haben -– irgendwann in der ersten Staffel taucht jedenfalls das Vergnügungsraumschiff Cloud Nine in der Serie auf. 😉