Terry Jones: Douglas Adams‘ Raumschiff Titanic

Cover Raumschiff TitanicRezension zu „Douglas Adams‘ Raumschiff Titanic“ von Terry Jones, Originaltitel: „Douglas Adam’s Starship Titanic“, Ersterscheinung: 1997 (UK)

Deutsche Ausgabe: „Douglas Adams‘ Raumschiff Titanic“, 1998, Wilhelm Goldmann Verlag München, 252 Seiten

Inhalt

Auf dem zentralgalaktischen Planeten Blerontin steht die Jungfernfahrt des Raumschiffes Titanic kurz bevor. Dieses ist das größte Meisterwerk der Schiffsbaukunst, entworfen von dem genialen Genie Leovinus. Doch um den Bau ranken sich dunkle Gerüchte: Wurde gepfuscht? Hat der Bau den Planeten Yassakka in den Ruin getrieben? Und wo steckt Leovinus, der geistige Vater des Schiffes?

Letztlich läuft die Titanic vom Stapel (=hebt vom Planetenboden ab) und tritt ihre Jungfernfahrt an. Doch Sekunden später erleidet sie ein Spontanes Massives Existenz-Versagen und verschwindet einfach im Hyperraum. Heraus kommt das Schiff auf der Erde, und zwar mitten in dem alten Pfarrhaus, das die Menschen Dan und Lucy gerade kaufen und zu einem Hotel ausbauen wollten. Als Entschädigung lädt sie ein Roboter auf eine kostenlose Fahrt mit der Titanic ein. Und so finden sich Dan und Lucy zusammen mit ihrer Bekannten Nettie bald auf der Titanic wieder. Doch nun geht der Ärger erst richtig los: Es ist eine Bombe an Bord, Leovinus ist verschwunden, genau wie das zentrale Teil des Bordhirns Titania und außerdem beanspruchen verschiedene Gruppen die Titanic für sich. Von den störrischen Robotern des Schiffes ganz zu schweigen…

Bewertung

Zuerst steht da einmal die Frage, wer dieses Buch eigentlich geschrieben hat. Im Original heißt es „Douglas Adams‘ Starship Titanic“. Adams taucht also im Titel auf, als Autor ist allerdings nur Terry Jones aufgeführt. Die deutsche Ausgabe, die ich gelesen habe, hat mich insofern verwirrt, als hier Douglas Adams mit als Autor steht. Da ich aber nun bei Amazon gerade ein Cover sehe (s.o.), wo Adams wieder in den Titel gerutscht ist, kann man wohl davon ausgehen, dass die Beteiligung von Douglas Adams an diesem Buch eher marginal war.

Wie man dem Nachwort entnehmen kann, entschloss sich Adams irgendwann, zeitgleich zu seinem Computerspiel „Starship Titanic“ eine Buchfassung herauszubringen. Und da er sich nicht beidem mit vollem Einsatz widmen konnte und zufällig in diesen Tagen Terry Jones eine Rolle für das Spiel sprach, bekam dieser letztlich den Auftrag, die Romanfassung zu schreiben.

Leider muss ich sagen, merkt man es dem Roman auch an. Besonders in der deutschen Ausgabe, jedenfalls meiner Fassung des Buches, geht man mit dem Gedanken an das Buch heran, einen neuen Roman von Douglas Adams in den Händen zu halten. In Wirklichkeit ist es aber ein Roman von Terry Jones, und wer hier die Maßstäbe der Anhalter-Romane anlegt, wird unweigerlich enttäuscht sein. „Raumschiff Titanic“ ist nun mal kein Anhalter-Roman, auch wenn er seine Wurzeln in einem hat: In „Das Leben, das Universum und der ganze Rest“ erwähnte Adams in einem Nebensatz das Raumschiff Titanic, das kurz nach der Jungfernfahrt ein Spontanes Massives Existenz-Versagen erlitt. Das ist aber auch so ziemlich die einzige Verbindung zu den Anhalter-Romanen.

Nun, wenn man seine Erwartungen etwas runterschraubt, ist „Raumschiff Titanic“ ein ganz vergnüglicher Roman. Doch abgesehen von der Tatsache, dass er nicht dem typisch-köstlichen Adams-Stil entspricht, hat er auch noch andere Schwächen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass man es dem Buch leider nur zu deutlich anmerkt, dass es nur die Novellisierung eines Computerspiels ist. Die Handlung läuft nicht immer flüssig, es gibt einige mehr als fragwürdige Wendungen der Geschichte (was bei den Anhalter-Romanen zwar auch nie gestört hat, aber da kam es anders rüber, verrückter irgendwie) und auch die im Prinzip ganz lustige Geschichte wird nicht allzu interessant erzählt. Ich meine, wenn man sich eine Nacherzählung durchliest, klingt es ja wirklich, als wäre das ein super Stoff für eine SF-Komödie. Aber irgendwie hat Terry Jones das nicht hinbekommen, glaube ich.

Fazit

Der Roman hat auch seine guten Szenen, auch lustige, interessante Charaktere. Vielleicht ein bisschen zu viel Beziehungs-Hin-und-Her, jedenfalls für eine Komödie. Alles in allem nette Unterhaltung für ein paar Stunden, aber sicher keine Investition, die man unbedingt machen muss.

Ein Gedanke zu „Terry Jones: Douglas Adams‘ Raumschiff Titanic

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)