Robert Plant und Alison Krauss: Raising Sand

Raising SandAn anderer Stelle hatte ich ja schon das BBC-Morgenmagazin gelobt, weil alle paar Tage Musiker dort auf der Couch sitzen. Zu den ersten solchen Auftritten, die ich hier letzten Herbst mitbekommen habe, gehörten Robert Plant und Alison Krauss, welche ihre neue gemeinsame CD „Raising Sand“ vorgestellt haben. Und der Song „Gone, Gone, Gone“, der dort angespielt wurde, hat sich recht hartnäckig in meinem Kopf festgesetzt, so dass ich mir die CD ein paar Wochen später zugelegt habe.

Ich kannte beide Musiker bisher nur flüchtig. Robert Plant gehört offensichtlich zu Led Zeppelin, aber deren Musik habe ich nie gehört, bewusst jedenfalls nicht. Robert Plant kannte ich nur von einem Song, den er zum „Bandits“-Soundtrack beigesteuert hat. Alison Krauss ist eine amerikanische Folk-Sängerin, von der zwei Songs bei „Alias“ liefen („I‘m Gone“ und „Slumber My Darling“) und die mir speziell vom zweiten Song her mit ihrer ruhigen Stimme im Gedächtnis war.

Die beiden haben sich nun zusammengetan und ein Album mit 13 Cover-Versionen aufgenommen. Die Kombination aus Plant und Krauss mag ungewöhnlich erscheinen, wenn man ihre bisherige Musik kennt – ein Kritiker auf Amazon meinte dazu, diese Zusammenarbeit wäre in etwa so wahrscheinlich wie ein Duett von King Kong und Bambi („Perhaps only the fantasy duo of King Kong and Bambi could be a more bizarre pairing than Robert Plant and Alison Krauss.“). Aber wenn man die CD hört oder die beiden im Fernsehen sieht wirkt diese Kombination absolut natürlich. 😉

Die Musik, die dabei entstanden ist, ist ruhig und melodisch, eingängig und mitreißend. Man kann sie im Hintergrund laufen lassen, aber auch lauter stellen. Alle 13 Songs sind keine Originale, unter anderem wurden Songs von den Everly Brothers und von The Who gecovert. Die meisten Songs sind aber nicht so bekannt, dass das stört. Ich persönlich kannte davon überhaupt nur den The-Who-Song.

Die Songs im einzelnen:

  1. Rich Woman (Dorothy LaBostrie-McKinley Millet)
  2. Killing the Blues (Rowland Salley)
  3. Sister Rosetta Goes Before Us (Sam Phillips)
  4. Polly Come Home (Gene Clark)
  5. Gone, Gone, Gone (Done Moved On) (Phil and Don Everly)
  6. Through the Morning, Through the Night (Gene Clark)
  7. Please Read The Letter (Robert Plant-Michael Lee-Jimmy Page-Charlie Jones)
  8. Trampled Rose (Tom Waits-Kathleen Brennan)
  9. Fortune Teller (Naomi Neville)
  10. Stick With Me Baby (Mel Tillis)
  11. Nothin‘ (Townes Van Zandt)
  12. Let Your Loss Be Your Lesson (Milt Campbell)
  13. Your Long Journey (A.D. Watson and Rosa Lee Watson)

Mein absoluter Favorit ist nach wie vor „Gone, Gone, Gone“. Hier kommen die Stimmen der beiden mit am besten zusammen, und ja, das Duett passt einfach. Dazu kommt eine gute, interessante Instrumentierung. Da hat wohl auch der Produzent des Albums, T Bone Burnett, viel mitgewirkt, die beiden unterschiedlichen Musiker durch Arrangement und Auswahl der Songs zu verbinden.

Ebenfalls sehr spannend ist „Fortune Teller“, was ich bisher nur von The Who kannte. Bei The Who habe ich da nie groß auf den Text geachtet, aber in dieser ruhigeren, langsameren Umsetzung kommt auf einmal eine witzige Geschichte zum Vorschein. Und mehr vom Klang her gefällt mir „Please Read The Letter“, vielleicht auch weil hier wieder beide Musiker in perfekter Harmonie zusammen singen. Aber auch der Rest des Albums ist einfach schön anzuhören.

Sehr zu meiner Kaufentscheidung hat übrigens beigetragen, dass man auf der Website des Albums die ganze CD anhören kann. Das ist durchaus mutig und kundenfreundlich. Und nachdem ich das PopUp ein paar Tage lang nebenher zur Arbeit laufen hatte, hat mich die Musik dann so sehr überzeugt, dass ich sie mir zugelegt habe. Also, hört doch vielleicht auch einfach mal rein! 😉

Veröffentlicht unter Musik

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)