Auszeit auf Kreta

StrandIch sitze gerade (=geschrieben vor ca. 4 Wochen) in einem 5-Sterne-Resort auf Kreta und genieße eine kurze Pause in den Bespaßungspflichten meiner Zweijährigen. Dank des Netbooks kann ich solche Pausen auch zum Schreiben nutzen, so dass die nächste Zeit für mein Blog vermutlich recht produktiv werden wird. Mindestens die nächsten fünf Beiträge werden euch also mit freundlicher Unterstützung der kretischen Sonne präsentiert. 🙂

Es ist das erste Mal, dass wir All-Inclusive-Urlaub gebucht haben, was eigentlich nicht meine Art von Urlaub ist. Mich würde es eher in ein gemütliches, kleines Hotel ziehen, zentral aber ruhig gelegen, so dass man möglichst einfach und oft in die Altstadt oder zum Hafen kommt. Das Meer ist zum Anschauen da, und wer braucht schon Strand? Ich weiß auch, dass All-Inclusive-Megaresorts wie das unsrige hier für alles drumherum ein Problem sind, denn wenn man erst mal richtig viel Geld dafür bezahlt hat, geht man ja nicht für weiteres Geld außerhalb essen. Oder zumindest muss man das nicht tun, so ein Resort bietet dann ja kostenlos Essen bis man platzt und genug Sport- und Unterhaltungsangebote.

Aber was soll ich sagen: Es gibt einen guten Grund, der unseren Aufenthalt hier rechtfertigt, und dieser Grund ist zwei Jahre alt und steht den ganzen Tag nicht still. Urlaub mit Kleinkind ist nämlich leider nicht wirklich Urlaub, sondern nur ein weniger stressiger Alltag. Ja, man muss nicht arbeiten, kochen oder abwaschen. Aber eine Person ist eben doch da, die rund um die Uhr bespaßt werden möchte. Schon letztes Jahr auf Mallorca hatte es uns mangels besserer Ideen in eine Bettenburgen-Gegend verschlagen (Plaja d‘Alcudia), was vom Hotel her nicht so toll war, aber durch den absolut genialen Strand trotzdem ein gelungener Urlaub war. Dieses Jahr wollten wir die Defizite von Mallorca noch etwas ausgleichen, was uns ins „Nana Beach“ kurz außerhalb von Chersonnissos auf Kreta geführt hat.

Nana Beach

Die Defizite unseres Mallorca-Urlaubs waren für mich, dass diese Ecke von Mallorca etwas eintönig war (es gab nicht wirklich viel zu machen außerhalb des Strandes, und was es gab war völlig überlaufen), das vergleichsweise schlechte Essen im Hotel und das Fehlen brauchbarer Spielplätze. In Alcudia gab es Spielplätze auf Verkehrsinseln in der Mitte der Straße, und der kleine Hotelspielplatz lag direkt neben dem tiefen Pool. Einen Kinder-Pool hatte das Hotel nicht.

Hier kommt nun Kreta ins Spiel: Das Resort hat 5 Sterne, entsprechend müssen wir uns nicht über die Qualität des Zimmers oder des Essens ärgern. Beides ist exzellent. Etwa 20 Meter von unserer Tür entfernt gibt es einen großen Kinder-Pool sowie einen großen Indoor-Spielplatz. Etwas weiter sind weitere Kinder-kompatible Pools sowie das Meer und ein Strand-Spielplatz. Ältere Kinder kann man im Family Club auch mal für die eine oder andere Stunde abgeben, uns hat es aber schon gereicht, dass wir einfach nicht überlegen müssen, wo wir mit Helena hingehen. Meistens macht sie auch die Ansagen, wo sie hinmöchte. Mit das Beste: Nach dem Essen gibt es um 20 Uhr eine Mini-Disco, mit Kinder-Tanzsongs für jedes Alter.

Das Resort liegt etwas außerhalb von Chersonissos. Der Ort ist sehr touristisch geprägt, es reiht sich ein Hotel, Restaurant und Souvenir-Shop an den anderen. Ich fand den Ort aber trotzdem sehr schön, und man kann ihn vom Resort aus auf der Landstraße neben dem „Highway“ auch problemlos zu Fuß erreichen (oder mit dem Taxi in 5 Minuten). Chersonissos ist allemal entspannter und schöner als Heraklion, das uns einfach zu laut und chaotisch war. Ansonsten haben wir es uns ebenfalls Kleinkind-kompatibel einfach gemacht und noch zwei Ausflüge gebucht. Einer führte auf die Lasithi-Hochebene, eine sehr schöne Gegend in den Bergen südlich vom Resort. Auf dem Weg dahin erfährt man vieles über das Leben normaler Kreter abseits der Tourismus-Industrie. Der zweite Ausflug führte nach Knossos. Schließlich kann ich hier schlecht Urlaub machen und mir die bekannten Ruinen nicht anschauen, nachdem wir vor 10 Jahren auf Malta schon Hagar Qim gesehen haben.

Knossos

Alles in allem fand ich die 9 Tage hier sehr angenehm. Man kommt schnell in eine Routine aus Pool, Indoor-Spielplatz und Meer und kann dabei auch wirklich mal abschalten. Wenn man mal rausgeht, muss man leider mit All-Inclusive-Armbändchen rumlaufen (drinnen natürlich auch), was etwas peinlich ist. Negativ könnte ich die Massen an Rauchern anmerken, die wirklich überall sind: Auf der Aussichtsterrasse, am Strand und sogar am Rande des Kinder-Pools sitzen sie und paffen ihre eigenen Kinder zu und eben auch unseres. :-/ Toll ist dagegen, dass jetzt im September quasi keine älteren Kinder anwesend sind, dafür aber massenweise Kinder von 0 bis 6 Jahren. Familien stellen hier vor Rentnern bei weitem die größte Zielgruppe dar, und man kommt sich mit Kleinkind auf dem Arm mal ausnahmsweise nicht fehl am Platze vor. 🙂

Kreta war die Reise auf jeden Fall wert, und solange Helena nicht schulpflichtig ist, werden wir sicher noch öfter ähnlich Kinder-orientierte Urlaubsangebote wahrnehmen.

Veröffentlicht unter Blog | Verschlagwortet mit

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Bitte beachte die Kommentarregeln: 1) Kein Spam, und bitte höflich bleiben. 2) Ins Namensfeld gehört ein Name. Gerne ein Pseudonym, aber bitte keine Keywords. 3) Keine kommerziellen Links, außer es hat Bezug zum Beitrag. mehr Details...

So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)