Pembrokeshire

Pembrokeshire Coastal PathNeben den Erinnerungen an die FedCon liegen hier noch andere Fotos auf der Platte, die ich auch schon länger mal posten wollte. Am Wochenende vor Ostern, was jetzt echt schon wieder einige Wochen her ist, waren wir für einen Kurzurlaub in West-Wales, in Pembrokeshire. Abgesehen von Aberystwyth war das die einzige Ecke von Wales, wo wir noch gar nicht waren, und die wollten wir uns auf jeden Fall noch anschauen. Abgelegen wie Pembrokeshire vom Rest der Welt ist, fliegt man da ja auch eher nicht später noch mal hin.

Also haben wir uns kurzerhand am Wochenende vor den Oster-Bank-Holidays und ehe die Saison losging ein Bed & Breakfast besorgt und sind dann zwei Tage den Coastal Path entlang gewandert.

Und ich muss sagen, die Westküste schlägt unsere Südküste noch mal um einiges. Hier ist es auch schon schön, aber den Pembrokeshire Coastal Path fand ich einfach genial. Das lag unter anderem daran, dass wir exzellentes Wetter hatten. Es war fast schon lächerlich: Freitag Abend kamen wir im Regen an und fuhren Montag früh im Regen wieder weg. Und dazwischen gab es zwei Tage schönsten Sonnenschein, so dass wir uns zwischenzeitlich wie am Mittelmeer fühlten. Karge Felsenküste, strahlender Sonnenschein und ein tiefblaues Meer!

Der Coastal Path ist, zumindest in den von uns bewanderten Teilen, größtenteils abseits von Straßen und Ortschaften. Im Sommer ist es da sicher voller, aber wir sind Ende März auf vergleichsweise wenige Leute getroffen, so dass man wirklich die Ruhe genießen und vom Alltag entspannen konnte. Der Pfad ging dabei über die verschiedensten Untergründe, von gut sichtbarem befestigten Weg über freie Rasenflächen bis zu meiner Lieblingsvariante: Matsch, rechts und links von Stacheldraht eingezäunt. 😉

Untergebracht waren wir in einem Bed & Breakfast in Berea, etwas nordöstlich von St. Davids. Das ist sehr empfehlenswert: Sehr freundliche Leute, ein schönes Zimmer, gutes Frühstück und eine herrliche Lage direkt am Meer! Ich hatte noch ein anderes B&B im Blick gehabt, aber das Foto mit Meerblick war dann doch ausschlaggebend.

Am ersten Tag sind wir von dort bis nach Tregwynt gelaufen. Für den Hinweg haben wir gute sechs Stunden gebraucht, mit dem Bus ging es in 45 Minuten zurück. Glücklicherweise fuhr am Samstag ein sehr praktischer Bus die Küste ab (Strumble Shuttle). Sonntag mussten wir uns ohne behelfen. Neben dem Genießen der herrlichen Landschaft haben wir natürlich auch den ein oder anderen Geocache mitgenommen, u.a. einen eher krassen, der in einem ehemaligen Steinbruch versteckt war. Sagen wir es mal so: Der Abstieg da hinunter war abenteuerlich, aber Health & Safety sehen anders aus. An einigen Caches sind wir leider aus Versehen auch vorbeigelaufen.

Am Sonntag haben wir uns nach Caerfay Bay, südlich von St. Davids, fahren lassen. Das Wetter war noch schöner und die Küste auch. Ab und an ging es an kleine Sandbuchten hinunter oder in versteckt gelegene Hafenorte, aber meistens wandert man dort direkt am Rand der Steilküste entlang. Diana veranlasste das zu Spekulationen, was passieren würde, wenn man über die Kante rutscht und nur die echt fies aussehenden aber omnipräsenten Dornenbüsche zum Festhalten hätte. 😉

Steilküste kurz vor Abercastle

Den Vormittag über sind wir bis rüber zum westlichsten Punkt von Wales gelaufen. Im Gegenteil zum südlichsten (beides Festland) hier bei uns um die Ecke gab es dort leider keine Plakette oder irgendeine Kennzeichnung. Zwei Buchten weiter sind wir dann abgebogen und zurück nach St. Davids gelaufen, um uns die Kathedrale anzuschauen und was zu essen. Die Kathedrale ist relativ alt, aber nicht speziell spektakulär. Auch der Rest des Ortes hat leider nicht speziell viel Charme versprüht. Samstags um halb vier war es aber auch schon schwierig, überhaupt was zu Essen zu finden.

Dabei hätten wir es wohl belassen sollen, da wir schon recht platt gelatscht waren. Aber eigentlich war der (nur vage formulierte) Plan ja, um die Küste herum zurück zum B&B zu laufen. Also wanderten wir dann relativ platt wieder rüber zum Meer. Als wir wieder auf dem Coastal Path waren, hatten wir aber schon halb fünf oder so und es wurde langsam neblig, während der Pfad in sehr hügeligem Gelände verschwand. Von oben bei Google Maps sieht die Ecke echt harmlos aus, aber in 3D wurden die Hügel doch recht hoch, ohne dass man sehen konnte, ob der Pfad unten dran vorbei oder oben drüber ging. Also haben wir das dann abgebrochen und uns mangels Alternativen zu Fuß auf der Straße zurück zum B&B geschlagen, wo wir gegen halb neun auf dem letzten Zahnfleisch ankamen. 😉

Ich kann ehrlich sagen, dass mir meine Füße noch nie so weh getan haben wie an diesem Abend. Das wird in Zukunft mein Benchmark, wie weit mich meine Füße tragen. Wir haben es nur sehr grob überschlagen, aber in den zwei Tagen sind wir wohl 40 bis 45 Kilometer gelaufen. Trotz der Anstrengungen war es ein geniales Wochenende, und ich würde sagen, wenn man sich nur eine Ecke von Wales anschaut, sollte man Pembrokeshire auf jeden Fall gesehen haben. South Wales ist auch schön, genau wie die Brecon Beacons oder Snowdonia. Aber die Westküste hat wirklich was!

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)