Creative Writing Group

The RummerSeit einigen Monaten gehe ich zu einer Creative Writing Group hier in Cardiff und wollte endlich mal ein wenig davon erzählen. Die Gruppe hat sich als Ableger der Reading Group gebildet, zu der ich bald auch noch was schreibe.

Wir treffen uns einmal monatlich in einem Pub in der Innenstadt, wo wir einen Raum im ersten Stock für uns haben. Es liest dann jeder ein wenig von seinen eigenen Texten vor und der Rest der Leute gibt Feedback dazu ab. Die meisten lesen Teile ihrer Kurzgeschichten, aber manche schreiben auch Gedichte selbst. Ich habe bisher mangels neuer Geschichten zu den Übersetzungen meiner alten Highlander-Stories gegriffen. Der Teil des Abends ist schon interessant, weil man so einige Hinweise zu seinen Geschichten bekommt. In meinem Fall weniger inhaltlich (diese Stories sind ja schon Jahre alt und inhaltlich abgeschlossen) sondern mehr sprachlich, aber auch das hilft weiter. Wenn die entsprechenden Geschichten jedoch noch am Entstehen sind, ist das Feedback der Gruppe sicher sehr nützlich.

Der zweite Teil des Abends besteht dann aus einer Schreibübung. Ich war mir anfangs nicht sicher ob ich das überhaupt kann, aber mittlerweile macht mir das wirklich Spaß. Diese Schreibübungen könnt ihr euch so vorstellen, dass man etwas vorgegeben bekommt und dann zwanzig Minuten Zeit hat, dazu etwas zu schreiben. Manchmal ist es eine feste Vorgabe, z.B. eine „Teekanne“ in die Geschichte einzubauen (und es war wirklich witzig, am Ende dann zwölf völlig verschiedene Geschichten über Teekannen zu hören), meistens aber mit einem Zufallselement ausgestattet. So haben wir z.B. letztes Mal alle jeweils ein Bild gezogen, welches jemand von Flickr ausgedruckt hatte, und sollten dazu dann eine Geschichte in 100 Wörtern schreiben (ein so genannter Drabble). Oder jeder schreibt einen Anfangs- und einen Endsatz auf einen Zettel und zieht sich dann zufällig ein Anfang und ein Ende für die Geschichte.

Da ich meinen Laptop bisher nicht mitgenommen habe zu der Gruppe, strapaziert das immer ziemlich meine Handschrift. Aber zwanzig Minuten sind auch erstaunlich kurz, wenn es darum geht, eine Geschichte zu schreiben. Meine Probleme damit beruhen vor allem darauf, dass meine Geschichten meistens entweder von den Charakteren oder von einer interessanten Grundidee getrieben sind. Aber gerade bei den Schreibübungen merke ich, dass ich nicht einfach irgendwas drauflos schreiben kann. Ich suche immer zuerst nach Charakteren und dann damit zusammenhängend nach einer Geschichte. Während alle anderen also fleißig schreiben, sitze ich erst mal zehn Minuten da, kaue an meinem Kuli und warte auf die Geschichte. Danach wird es dann zeitlich meistens sehr knapp.

Trotzdem ist das eine wunderbare Art, seine Kreativität lebendig zu halten und zu fördern. Vor allem kommt man so sehr leicht dazu, auch eigene Geschichten zu schreiben und sich aus der FanFiction-Welt ein wenig zu befreien. In der Theorie würde das dann sehr schnell dazu führen, dass man zu Hause aus den Ansätzen eigene, neue Geschichten entwickelt. Allein schon, damit man auch was zum Vorlesen hat. Praktisch hatte ich dazu leider noch nicht die Zeit, aber ich hoffe, dass das noch klappt. Ideen habe ich wie gesagt einige.

In den nächsten Tagen will ich meine bisherigen Schreibübungen hier einstellen. Die Versuchung ist natürlich groß, sie alle noch mal zu überarbeiten, aber ich denke, das ist nicht wirklich sinnvoll. Also werdet ihr mehr oder weniger das bekommen, was ich jeweils in meinen zwanzig Minuten hingekritzelt habe. Woah, ich hoffe, ich kann das alles noch lesen. *g* Ich werde höchstens hier und da ein passenderes Wort auswählen, da ich die Geschichten ja in Englisch schreiben muss und dort im Pub kein LEO zur Verfügung habe. Aber auch das klappt soweit erstaunlich gut, finde ich.

Update: Die Geschichten und Fragmente sind jetzt unter Geschichten zu finden.

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)