Altersverifikation auf Japanisch

Ich wundere mich ja öfter mal, wie völlig sinnfrei neue Technologien adaptiert werden, ohne dass es einen guten Grund oder eine echte Notwendigkeit dafür gäbe (Stichwort Wahlmaschinen). Oft genug fallen einem da wirklich nur noch kommerzielle Gründe ein, warum etwas eingeführt wird. Fälle wie dieser hier ragen aber selbst da noch hervor: Japan: Gesichtserkennung mit Portraits auf Geldscheinen ausgetrickst.

Da wundert man sich doch wirklich, wer so einen Automaten entwickelt, oder? Und in Japan sollte die IT-Ausbildung doch eher gut sein, hätte ich jetzt gedacht. So sehr vielleicht „Biometrie“ ein Buzzword bei Investoren und Politikern sein mag, im Studium habe ich dazu hauptsächlich gelernt wie unzuverlässig und schwer umsetzbar eigentlich alle biometrischen Technologien sind. Auch ein Grund, warum biometrische Pässe etc. pure Geldmacherei sind und nichts mit Sicherheit zu tun haben. So oder so ist Biometrie im Moment eher noch eine Spielerei, siehe z.B. Fingerabdrucksscanner bei deutschen Discountern. Als Zigarettenfirma würde ich dafür nicht in großem Stil Geld ausgeben. Obwohl, Moment, der Zigarettenfirma kann es ja egal sein, wer die Zigaretten kauft, solange sie jemand kauft… 😉

Womit wir dann wieder die Kurve zum E-Pass hätten: Eine sinnfreie Technologie wird eingesetzt, einfach weil jemand damit Geld machen kann. Als Ministerium, das so eine Technologie genehmigen muss, hätte ich mir da jedenfalls Experten gesucht, die sich mit Biometrie auskennen, und diese den Automaten einem Stresstest unterziehen lassen. Es kann dabei wohl kaum nicht auffallen, dass sich das Teil mit Fotos austricksen lässt. Das sollte so ziemlich das erste sein, was man bei einem Gesichtserkennungs-Automaten probieren kann. Ok, das zweite, gleich nach dem Positivtest tatsächlich ein Kind davor zu stellen.

Der absolute Brüller ist dann aber, dass man das System mit dem gleichen Geldschein austricksen kann, mit dem dann die Zigaretten auch bezahlt werden. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Bitte beachte die Kommentarregeln: 1) Kein Spam, und bitte höflich bleiben. 2) Ins Namensfeld gehört ein Name. Gerne ein Pseudonym, aber bitte keine Keywords. 3) Keine kommerziellen Links, außer es hat Bezug zum Beitrag. mehr Details...

So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)