Highlander: The American Dream

The American DreamSeit der Zweiteiler „Highlander Origins: Kurgan“ 2009 erschien, sind acht Jahre ins Land gegangen und seit der Veröffentlichung der „The Four Horsemen“-Hörspiele durch Big Finish 2011 immerhin sechs Jahre. Dann wurde es um „Highlander“ sehr ruhig, von Remake-Gerüchten abgesehen. Nun erschien (für mich) überraschend tatsächlich mal wieder eine neue Highlander-Comicreihe. Sie trägt den Titel „The American Dream“ und stammt aus dem amerikanischen Verlag IDW. Die Reihe umfasst fünf Hefte, welche alle vom schottischen Fantasy-Autoren Brian Ruckley geschrieben und von Andrea Mutti gezeichnet wurden.

Das Besondere an dieser Comicreihe: Sie spielt tatsächlich 100% im Universum des ersten Highlander-Filmes. Ich habe die alten Hefte mal durchgeblättert, und soweit ich das sagen kann wird dort zumindest nirgends die Zusammenkunft erwähnt. Anders bei „The American Dream“: Die Geschichte spielt in New York, wenige Tage vor den Ereignissen des ersten Highlander-Films. Flashbacks führen uns nach Pennsylvania 1863 und New York 1955. Hier gibt es jedenfalls keine Beobachter und keinen Duncan MacLeod. Das fand ich durchaus spannend.

Die erzählte Geschichte ist ein direktes Prequel zum Film und beleuchtet im Prinzip hauptsächlich die Geschichte eines anderen Unsterblichen, der im Film nur erwähnt wurde: Osta Vazilek starb zwei Tage vor Connor MacLeods Duell mit Iman Fasil. Im Kontext des ersten Filmes macht es Sinn, dass zu den letzten Unsterblichen nicht einfach irgend jemand gehört. Und so lernen wir hier, dass Vazilek ein Jahrhunderte alter Mönch war, der mit MacLeod befreundet war. Die beiden Flashbacks passen gut in Connors Timeline, was bei Comics und Büchern ja leider nicht immer der Fall ist. Wobei wir über Connor MacLeod so wenig wissen, dass da genug Lücken zu finden waren für den Autoren. Was ich auch ganz toll fand: Wir sehen etwas mehr von Rachel Ellenstein und ihrer Beziehung zu Connor. Den Charakter fand ich immer schon sehr faszinierend.

Kann man „The American Dream“ nun uneingeschränkt empfehlen? Nicht ganz leider: Inhaltlich reißt die Geschichte nicht direkt Bäume aus. Die Geschichte würde ich schon als klassische Highlander-Story bezeichnen, mit einem netten Gegner, der auch keinen albernen K-Namen bekommen hat. Aber da sie eben direkt an den ersten Film anschließt, kann sie da keinen zu großen Bogen spannen, und man weiß quasi, womit sie endet. Die einzelnen Hefte haben auch lediglich 20 Seiten, die man formatbedingt sehr schnell durch hat. Wenn das mal als Sammelband für 10 Euro oder so erscheint, ist es aber sicher eine runde Sache.

Ein anderer Kritikpunkt sind für mich die Zeichnungen. Ich lese normalerweise keine Comics, und früher hat sich das auch auf „Asterix“, „Lucky Luke“ und „Isnogud“ beschränkt. Ich bin also nicht sicher, wie viel Genauigkeit man von dem Zeichner erwarten darf. Aber Connor MacLeod sieht für mich auf den meisten Zeichnungen einfach kaum erkennbar aus. Er pendelt zwischen „Wer ist das jetzt noch mal?“, „geht so“ und Connor MacLeod aus Endgame. Alle anderen Charaktere sind naturgemäß besser getroffen, meist sind sie auch einfacher zu erkennen (Vazilek an seiner Kutte, Rachel ist der einzige weibliche Charakter, Hooke sieht auch sehr distinkt aus). Die Bilder sind ansonsten durchaus stimmungsvoll, man erkennt z.B. auch die Flashbacks an der Farbgebung. Die Kritik bezieht sich hier also wirklich hauptsächlich auf Connor MacLeod.

Trotz dieser beiden Punkte muss ich sagen, dass ich an „The American Dream“ viel Spaß hatte. Ich würde mich ja durchaus als Nerd bezeichnen, habe aber nie aktiv Comics gekauft. Insofern war es einfach nett, für einige Monate regelmäßig im Comicladen meines Vertrauens vorbeizuschauen und das neueste Highlander-Heft mitzunehmen. Und überhaupt ist es auch mal toll, wieder eine Highlander-Geschichte zu lesen, die in sich so stimmig ist, dass man sie problemlos als canon werten kann. Mit etwas Glück macht IDW nach dem Ende dieser Reihe ja weiter. 🙂

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