FedCon 26: Autogramme

AutogrammeDieses Jahr habe ich mal wieder etwas gelernt auf der FedCon, das ich eigentlich schon längst wissen sollte: Ich werde mir keine Autogramme mehr von Gästen holen, die ich nicht zuvor im Panel gesehen habe. Und ich werde mir auch nie wieder ein Autogramm holen, wenn nicht klar ist, ob derjenige es personalisiert (jedenfalls nicht zu solchen Preisen). Anlass dieses Lernprozesses waren Matt Smith und Jenna Coleman aus der Serie „Doctor Who“. Ich mag beide sehr gerne und man sieht sie nicht aller Tage in Deutschland. Die Autogrammpeise waren mit 85 und 50 Euro heftig, aber man gönnt sich ja sonst nichts, dachte ich.

Da Matt Smith nur für die halbe Con anwesend war, gab er am Samstag separat Autogramme, in einem kleinen Raum im ersten Stock. Damit ich nicht zu lange warten musste, habe ich mich gegen 12 Uhr schon 30 Minuten vorher in die gar nicht mal so lange Schlange gestellt. Wir wurden in einen Hotelflur zum Warten gestellt, der ans Congelände angrenzte. Das fand ich schon mal leicht unpassend. Immerhin haben Leute ja Geld bezahlt für ihre Zimmer, die nun von Fans zugestellt werden. Auch Stargäste hatten offenbar hier ihre Zimmer, und habe sich bestimmt total gefreut, dass nun gleich hundert Leute ihre Zimmernummer twittern konnten (keine Ahnung, ob jemand sowas machen würde, aber da laufen auch einige echt merkwürdige Fans herum).

Dann ging es aber los: Bis 12:45 Uhr bewegte sich die Schlange viele Meter, nur leider in die falsche Richtung. Da Inhaber von Premiumtickets sich vorne anstellen durften, mussten wir „normale“ Conbesucher immer weiter nach hinten rücken. Die ungläubigen Blicke der pünktlich zu Beginn erschienenen Fans, als sie realisierten, wie weit sie in den engen Hotelflur durchgehen durften, entschädigten nicht wirklich für die Warterei. Der Samstag war heiß, und es gab in dem engen Flur keinerlei Kühlung (abgesehen von der netten Conhelferin mit dem Fächer). Und weil die Autogrammstunde nahtlos an Matt Smith‘ Fotosession anschloss, war es ja klar, dass erst mal die Fotos beendet wurden. Ich glaube, es war 13 Uhr, bevor sich überhaupt mal etwas vorwärts bewegte.

Alles in allem habe ich zwei Stunden dort angestanden, und gegen Ende ging es dann nur noch darum, nicht umzukippen. Matt Smith mache ich dabei noch nicht mal einen Vorwurf: Er schrieb fleißig, aber hatte offenbar schon seinen Rückflug im Kopf. Da blieb keine Zeit für eine Personalisierung der Autogramme, Kringel drauf und next please. Alles in allem waren das sehr enttäuschende 5 Sekunden!

Am nächsten Tag holte ich mir dann noch mein Autogramm von Jenna Coleman. Wie man sieht ist das persönlich ausgestellt (was mir wichtig ist, sonst kann ich auch einfach bei eBay eins kaufen). Irgendwie war das aber ebenfalls komisch. Sie wirkte sehr desinteressiert und nicht so, als hätte sie gerade Lust auf Autogramme schreiben. Auch hier war ich ziemlich enttäuscht.

Autogrammetechnisch war für mich Colm Meaney das Highlight. Ich habe aber ansonsten auch nur John de Lancie geholt, die meisten anderen hatte ich vor Jahren schon mal eingesammelt. Er war einfach nett, freundlich und wechselte auch ein paar Worte mit den Fans. So muss das sein! Generell sind mir aus den letzten Jahren die Autogramme mit am liebsten, bei denen man tatsächlich den Eindruck hatte, dass die Schauspieler das gerne machen. Ben Browder etwa sprang auf und schüttelte jedem Fan die Hand. Colin Ferguson schrieb „Great to meet you!“ auf das Foto und meinte das auch so. Ganz früher war das sowieso noch anders: Die „weniger wichtigen“ Stars hatten oben im ersten Stock Tische, an denen sie nach eigenem Zeitplan signieren konnte. Da waren dann oft die Schlangen weniger lang und man konnte entspannter mal ein paar Worte wechseln. Clare Kramer ist mir da z.B. in guter Erinnerung geblieben.

Ich nehme mir hiermit also vor, in Zukunft lieber fünf billige Autogramme zu kaufen als eines wie das von Matt Smith. Dieses Jahr hätte ich z.B. lieber in Marc Dacascos, Denise Crosby und Chase Masterson investieren sollen. Und ans Fedcon-Team: Das ist sicher nicht immer leicht zu organisieren, gerade wenn ein Stargast früher als geplant abreisen muss, und ja, der Con geht es ums Geld verdienen = maximal viele Autogramme. Aber für uns Fans macht so eine Aktion wie bei Matt Smith einfach keinen Sinn! Wenn es der Zeitplan nicht hergibt, dass jemand 700 oder 1000 Autogramme schreibt oder ein Stargast keine Lust dazu hat, versucht das doch bitte nicht einfach über den Preis zu regeln. Das ist doch sowieso fies, wenn man dann als erste Reaktion die Autogramme so bepreist, das sie sich nur die reichen Fans leisten können. Dann macht lieber eine Tombola draus und verlost 250 Autogrammgutscheine unter den Besuchern. Die Fans, die eines kriegen, freuen sich dann wenigstens wirklich drüber, und der Rest muss sich nicht so eine ärgerliche Aktion antun.

Ein Gedanke zu „FedCon 26: Autogramme

  1. Hi Johannes!

    Man merkt, daß Du lange nicht mehr auf einer FedCon warst. 😉

    Ja, so ist es leider, daß Stars, die viel schreiben, keine Zeit fürs Personalisieren haben, ich denke dabei an William Shatner, dessen Autogramme hochpreisig waren und wo auch nur ein Kringel drauf ist. Die Schlange reichte damals in Düsseldorf bis zum Flughafengebäude durch das halbe Hotel hindurch – alle sind drangekommen! Und ja, Fans mit vorbestellten Tickets (nur bei den Photosessions) und Gold-/Platintickets kommen zuerst dran. Welchen Sinn hätten solche Edelmetall-Tickets sonst, außer, daß die Autogramme drin sind?

    Übrigens hatte ich das Erlebnis, daß ein Star nicht so ist wie man ihn sich vorstellt, schon bei Dirk Benedikt (der unverschämt langsam die Autogramme schrieb, um mehr Geld von den Veranstaltern verlangen zu können, und dann die Session auch abbrach, weil er keine Lust mehr hatte – nach der Hälfte der Schlange und Zeit) oder auch bei Wil Wheaton (jaaaa! Ich habe Sheldon sowas von verstanden!!! Kann sein, daß alles für Wil noch neu war und er sich etwas vor Fankontakt scheute, aber ein Photo mit Pappaufsteller und ein Autogramm von Mr. X wären billiger gewesen). Schade.

    Dafür entschädigen aber andere Momente mit Stars wie eben Colm Meany und John de Lancie oder auch Denise Crosby und Marina Sirtis, oder…. Es gibt so viele Stars, die einem ein positives Erlebnis bescheren, da sind die Ausnahmen wie Jenna Coleman schnell vergessen. Jenna hat doch sowieso die Fans gemieden, so wie ich das mitbekommen habe.

    Ich bezweifle allerdings, daß die Gaststars ihre Zimmer im ersten Stock hatten. 😉 In den ersten Stock kommt jeder, in die anderen Stockwerke kommt man nur als Hotelgast mit Zimmerkarte. Außerdem hört man prima die Party im ersten Stock… 😉

    LG,
    Kaineus.

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)