Jim Butcher: Dresden Files III – Grave Peril

Cover Grave PerilRezension zu „Grave Peril“ von Jim Butcher, 3. Buch der Dresden Files, Orbit Verlag London, ca. 426 Seiten, 2005, Ersterscheinung: 2001 (USA)

Deutsche Ausgaben: „Grabesruh“, 2007, Knaur Verlag; „Grabesruh“, 2012, Verlag Feder&Schwert

Inhalt

Harry Dresden ist der einzige Magier, der im Großraum Chicago im Telefonbuch steht, und trotzdem ist er meistens unterbeschäftigt und pleite. Doch als Vertreter des White Council kann er nicht nur auf bezahlte Aufträge warten, sondern muss sich manchmal auch in seiner Freizeit um übernatürlichen Ärger in der Stadt kümmern. Und davon gibt es im Moment genug: Überall in Chicago tauchen Geister auf und sorgen für Unruhe und Tote. Starke Geister, die zu verbannen ein harter Job ist. Fast scheint es, als würde jemand diese Geister gezielt einsetzen, und zunehmend sind auch Harrys Freunde von der Gefahr betroffen.

Während Harry mit seinem Freund Michael der akuten Geisterplage Herr zu werden versucht, muss er sich auch noch um Vampirpolitik kümmern, seiner Patin aus dem Feenreich aus dem Weg gehen, einer Hellseherin helfen, die ihren eigenen Tod vorhergesehen hat, und sich über seine Beziehung zu der Reporterin Susan klar werden. Bleibt nur noch, den Drahtzieher hinter den Geisterattacken ausfindig zu machen…

Bewertung

Dies ist der dritte Band der „Harry Dresden“-Reihe, welche mittlerweile 13 Bände umfasst. Die ersten beiden Bände waren schon gut zu lesen, aber nicht direkt eine Offenbarung. Der Autor vermischt hier viele bekannte Elemente mit minimalen Variationen zu einer Welt, die einem durchaus ein wenig bekannt vorkommt, aber doch noch komplex genug ist, um Interesse zu wecken. Band 3 habe ich mir dann auch explizit gekauft, weil ich in den Urlaub keinen 1000-Seiten-Wälzer mitnehmen wollte, dessen Dramatis-Personae ein ganzes Kapitel umfasst. „Harry Dresden“ ist dagegen bei mir unter „urlaubstaugliches Bücher-FastFood“ verschlagwortet.

„Grave Peril“ hat mich dann durchaus ein wenig überrascht, denn das Buch ist wirklich spannend geschrieben. Was die geschilderte Welt betrifft, macht sich die Vorarbeit der ersten beiden Bücher bezahlt: Der Autor hat das Setting so einfach gehalten, dass man sich auf Anhieb wieder zurecht findet. Einige Stichwörter genügen dafür („Bob – ah, der Geist im Totenschädel“, „Susan – war das nicht die Reporterin?!“, „Murphy – die Polizistin“). Und gleichzeitig sind mittlerweile so viele Facetten zusammengekommen, dass diese Welt interessant ist. In diesem Buch wird das noch um einiges erweitert. Hatten wir uns bisher vor allem mit den Zauberern beschäftigt, kommen nun viele Details über die Vampire dazu, welche analog zum White Council der Zauberer in drei Gruppen unterteilt sind (White Court, Black Court und Red Court, offenbar mit zugehörigen Königen).

Mit „Grave Peril“ nimmt die Harry-Dresden-Reihe auch mehr den Charakter einer Reihe an. Es werden hier Ereignisse aus den ersten beiden Bänden aufgegriffen und fortgeführt und genauso werden Ereignisse in Gang gesetzt, die zwangsläufig in den nächsten Büchern eine Rolle spielen müssen. Das Buch endet mit einem Paukenschlag, und der Autor hätte genauso gut „to be continued“ drunter schreiben können. Dabei schreckt er auch vor Veränderungen der etablierten Verhältnisse nicht zurück. Insbesondere Harry selbst verändert sich hier. Wurde er uns anfangs eher als etwas heruntergekommener, kleiner Magier präsentiert, eine kleine Leuchte im Vergleich zu den mächtigen Zauberern des Councils, so verändern ihn die Geschehnisse dieses Buches und machen ihn auch mächtiger. Ich bin ernsthaft gespannt, wie diese Geschichte weitergeht und werde mir Band 4 sicher zulegen.

Ein wenig unpassend fand ich die Figur des Michael und den damit in die Handlung getragenen Bezug zum Christentum. Michael ist zutiefst gläubig und wird uns als eine Art Heiliger präsentiert. Der Autor geht nicht soweit, Gott und Teufel als Charaktere in die Handlung einzubinden, aber die immer wieder vorkommenden Bezüge zu „faith magic“ fand ich dann doch störend. Wobei ich gerade etwas in Band 1 geschmökert habe, und dort wird die „faith magic“ in Bezug auf Harrys Pentagramm im Vorbeigehen ebenfalls erwähnt.

Fazit

Wer Band 1 und 2 gelesen hat, sollte hier auf jeden Fall zugreifen. Eine spannende neue Episode aus dem Leben des Harry Dresden. Zum Einstieg in dessen Welt vielleicht nur bedingt geeignet, aber zur Not geht sicher auch das.

Links

Rezension zu Band 1: „Storm Front“
Website des Autors

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Bitte beachte die Kommentarregeln: 1) Kein Spam, und bitte höflich bleiben. 2) Ins Namensfeld gehört ein Name. Gerne ein Pseudonym, aber bitte keine Keywords. 3) Keine kommerziellen Links, außer es hat Bezug zum Beitrag. mehr Details...

So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)