Star Trek: Discovery vs. The Orville

Mit „Star Trek: Discovery“ startet demnächst eine neue Star-Trek-Serie. Ich war anfangs sehr begeistert, immerhin wurde „Enterprise“ bereits 2005 eingestellt. Es ist also nun 12 Jahre her, dass „Star Trek“ den TV-Bildschirm verlassen hat, und zwischendurch schien es schon so, als wäre es das gewesen. Dann wurde bekannt gegeben, dass die neue Serie zehn Jahre vor der Classic-Serie spielen soll, und mein Lächeln gefror mir etwas. Natürlich kann ein guter Autor mit so ziemlich allem durchkommen, aber Showrunner der Serie war ursprünglich Bryan Fuller, der hauptsächlich an „Star Trek Voyager“ gearbeitet hat. Mittlerweile hat er das Projekt verlassen, und wer jetzt Chefautor ist, weiß ich nicht mal.

Und dann wurde der erste Trailer veröffentlicht:

Star Trek: Discovery | Official Trailer [HD] | Netflix

Jetzt bin ich leider nicht sehr optimistisch für diese Serie. Was im Trailer zu sehen ist wirkt auf Hochglanz poliert, unheimlich düster und so als hätte es nicht wirklich etwas mit „Star Trek“ zu tun. Ich weiß, das sagen alle jedes Mal wenn eine neue Star-Trek-Serie vorgestellt wird. Aber mal ehrlich: Die Serie soll angeblich im Hauptuniversum spielen, nicht in JJ Abrams‘ witzlosem Abklatsch. Wenn man das als Basis für die Geschichte nimmt, hat man einfach nicht alle Freiheiten der Welt, sondern muss sich eben an das halten, was die bisherigen fünf Serien und zehn Filme vorgeben. Damit hat „Enterprise“ schon sehr zu kämpfen gehabt, aber zwischen Archer und Kirk lagen immerhin 114 Jahre. Wenn „Discovery“ 2255 spielt und sie nur zehn Jahre von Kirk trennen, dann heißt das eben auch, dass die Serie ein Jahr nach „The Cage“ spielt. Die Enterprise fliegt also unter dem Kommando von Captain Pike herum, Constitution-Class-Schiffe sind State-of-the-Art und die Uniformen sehen wahlweise wie in „The Cage“ (kurz aber nicht bunt) oder wie in „Classic“ aus (kurz und bunt). Der stilistische Bruch zwischen „Enterprise“ und „Classic“ war spürbar, der zwischen „Discovery“ und „Classic“ wird lächerlich. Wieso sich also diesen Problemen unnötig aussetzen? Und wieso zur Hölle muss man die Klingonen neu designen? Schon wieder?!

Natürlich kann das trotzdem eine spannende Serie werden. Sonequa Martin-Green wirkt im Trailer schon so, als könnte sie die Serie als Hauptfigur tragen. Jason Isaacs, der den Captain der Discovery spielt, sehe ich sowieso immer gerne. Optisch ist wie gesagt alles auf Hochglanz poliert, und die Discovery, welche von der Registriernummer her um einiges älter sein sollte als die NCC-1701, wirkt wie eine modernisierte Version der NX-01. Die Parallelität mit der Classic-Serie macht kleinere Cameo-Auftritt möglich, vielleicht empfängt die Discovery mal eine Botschaft von Ensign Uhura oder man trifft auf Botschafter Sarek. Und ist der bärtige Typ im Trailer Harry Mudd? Inhaltlich wird es wohl um die Schlacht von Axanar gehen, glaube ich. Aber hat all das am Ende etwas mit Star Trek zu tun?

Der bittere Beigeschmack beim Schauen dieses Trailers kommt auch daher, dass es gerade einen anderen Trailer für eine andere Serie gibt, welche fast zeitgleich starten wird: „The Orville“.

The Orville | official trailer (2017)

Wie toll ist das denn? Das ist quasi „Galaxy Quest“ als Serie! Produzent und Hauptdarsteller Seth MacFarlane ist bisher bekannt für die Zeichentrickserien „Family Guy“ und „American Dad“. Wenig verwunderlich wird „The Orville“ also eher Comedy. Die USS Swallow ist passenderweise eben auch nicht das Flaggschiff der Flotte, sondern einfach ein weiteres kleines Schiff, bei dem es nichts ausmacht, dass der Captain nicht die hellste Birne im Raum ist.

Was soll ich sagen: Der Trailer hat mich sofort begeistert. Das sieht witzig aus, halbwegs originell, ebenfalls auf ansprechendem Niveau produziert und vor allem: Es wirkt auf mich so, als würde es den Spirit der ursprünglichen Star-Trek-Serien wesentlich mehr transportieren als das Kriegsdrama „Star Trek: Discovery“. Wenn auch auf eine nicht immer ernst gemeinte Art und Weise. So leid mir das tut, aber wenn ich eine von beiden Serien noch vor der Ausstrahlung canceln müsste, dann würde ich mir wohl lieber „The Orville“ anschauen. Denn ganz ehrlich, von so furchtbar düsteren Serien habe ich langsam erst mal genug.

In der Realität schaue ich mir natürlich beides an, so dass denn möglich ist, und werde hier demnächst mehr dazu schreiben…

3 Gedanken zu „Star Trek: Discovery vs. The Orville

  1. Ist schon wieder irgendwelcher Blödsinn abgeschickt worden statt mein eigentlicher Kommentar? Ich glaube, ich sollte es lassen, auf dem Handy zu kommentieren :-/

  2. Ich hab den anderen Kommentar gelöscht. Sorry, dass es gedauert hat, wir waren im Urlaub. Aber wieso hat der Browser denn da Deine Adresse eingetragen?! 🙂

  3. Automatisches Ausfüllen. Aber als ich auf Absenden gedrückt habe, stand mein Kommentar im Kommentarfeld und nicht die Adresse.

    Ich versuche es nochmal verkürzt zusammenzubekommen: Ich werde „Discovery“ gucken, aber nach deiner Vorwarnung einfach geistig vom Star Trek-Universum trennen, um mich nicht zu ärgern. Und von der anderen Serie hatte ich bisher nichts gehört. Die klingt witzig. Muss ich mir auf jeden Fall ansehen.

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)