Deutschland vs. United Kingdom

Beim Aufräumen auf meinem Schreibtisch ist mir gerade ein Zettel von vor sechs Jahren in die Hände gefallen. Darauf habe ich unkommentiert eine Menge Punkte notiert, die mir an UK/Wales auf der einen und Deutschland auf der anderen Seite gefallen oder missfallen haben. Ich will diese Gedanken, die relativ kurz vor oder nach dem Rückzug nach Deutschland entstanden sein dürften, nicht einfach wegwerfen, deswegen schreibe ich sie hier mal ohne eine besondere Reihenfolge auf, aber nach Land sortiert.

Achtung: Entstanden ist die folgende Liste, bevor ich nach Bonn gezogen bin. Die ursprüngliche Wertung bezog sich deswegen oft auf Leipzig als Stellvertreter für Deutschland. Vieles ist da natürlich nicht 1:1 auf Bonn und andere Orte übertragbar.

Pluspunkte für Wales/UK

  • weniger Gerauche (unglaubloch: Damals wurde man in deutschen Restaurants noch regelmäßig vom Nachbartisch aus angequalmt!)
  • Einkaufen (kleinere Läden)
  • Öffnungszeiten, einkaufen am Sonntag
  • Freundlichkeit
  • TV + Kino
  • Filme + Bücher im Original, Buchhandlung, Bibliothek
  • weniger Graffiti
  • unberührte Natur, public footpaths
  • britische Geocaches
  • Prepaid aufladen am Bankautomaten
  • CatchUp TV
  • billige Überlandbusse
  • weniger Bürokratie (Meldepflicht etc.)
  • English Breakfast
  • Bed & Breakfast
  • mildes Wetter
  • billige Preise für Bücher, DVDs, CDs, Spiele
  • Zweisprachigkeit / Walisisch

Pluspunkte für Deutschland

  • Essensauswahl, Getränke
  • keine Sprachbarriere
  • Hausqualität + Preise (Ha! Das mit den Preisen nehme ich zurück!)
  • sauberere Straßen, schönere Städte
  • Nahverkehr und Fahrradfreundlichkeit
  • weniger Steckerchaos (ich glaube, das bezog sich nur auf unsere Situation mit deutschen und britischen Geräten.)
  • Gesundheitssystem
  • Paket-Porto (nach außerhalb UK unbezahlbar)
  • Flaschenpfand
  • Verkehrsregelung (Kreisverkehre, weniger Schilderwälder)
  • vernünftige Maßeinheiten (keine Imperialen)
  • näher an Familie
  • Bildungssystem
  • bessere Partykultur (im Gegensatz zu Komasaufen, Stag & Hen Parties, Saufen am WE, unmögliche Klamotten)
  • Ampeln (weniger geteilte Straßen mit asynchronen Ampeln)
  • Euro / EU-freundlicher

Fazit

Das soll keine große Abrechnung mit dem einen oder anderen Land sein, sondern einen Momentaufnahme von ca. 2010/2011, was mir damals wichtig erschien. Tolle Seiten gibt es an beiden Ländern, manches hat sich aber auch schon geändert. Wohnungen und Häuser sind in Bonn genauso unbezahlbar wie in Cardiff, dafür wird man hier nun auch nicht mehr im Restaurant zugequalmt. Manche Dinge fehlen mir immer noch, z.B. die vielen kleinen Lebensmittelläden direkt um die Ecke, in denen man auch Sonntag Abend noch schnell fehlende Lebensmittel holen konnte. Auch eine große Bibliothek voller englischer Bücher und unkomplizierten Empfang der BBC hätte ich in hier gerne in Bonn ebenso. Mal sehen, wie ich auf diese Liste in noch mal ein paar Jahren mehr zurückschauen werde…

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)