TV-Serie: Chuck

ChuckChuck ist eine Action-Comedy-Serie aus den USA. Die Serie läuft seit 2007 und ging mittlerweile mit der fünften Staffel zu Ende. Sie dreht sich um Chuck Bartowski, einen Nerd, der in einem Technik-Großmarkt beim Kundensupport arbeitet (der „Nerd Herd“). Eines Tages empfängt Chuck eine merkwürdige E-Mail, die sein Collegefreund Bryce ihm geschickt hat. Eine Flut von Bildern überlädt Chucks Gehirn, und als er wieder erwacht haben sich diese Bilder in seinem Kopf permanent verankert. Es stellt sich schnell heraus, dass er nun die einzig verbliebene Kopie eines CIA-Computerprogramms in seinem Kopf trägt, welche das gesammelte Wissen der CIA enthält. Für Chuck äußert sich das in spontanen Informations-Flashs, wenn er etwas sieht, zu dem das sogenannte Intersect Informationen enthält. Für die CIA wird der unscheinbare Nerd damit zu einem wichtigen Posten, und ehe Chuck es sich versieht steckt er mittendrin in der Welt des internationalen Agententums…

Ich habe von der Serie immer mal nebenbei was gehört, die Prämisse klang aber eher albern als spannend. Während unserer Zeit in Cardiff lief sie aber regelmäßig im britischen Fernsehen, und irgendwann bin ich einfach mal an einer Episode kleben geblieben. Da stellte sich dann relativ schnell heraus, dass „Chuck“ einfach unheimlich unterhaltsam ist. Die Prämisse ist natürlich trotzdem albern, und „Chuck“ versucht auch gar nicht, ernsthafte Agentenstorys zu erzählen, jedenfalls nicht zu sehr. Die Episoden drehen sich oft um den feindlichen Gegenagenten der Woche, der Technogadget XYZ von der CIA/NSA/Rüstungsfirma gestohlen hat/stehlen will und dann vom Team um Chuck gestoppt werden muss. Hier muss man keine zu ernsthaften Geschichten erwarten, „Chuck“ ist nicht umsonst mehr Comedy als Drama.

Für die beiden konkurrierenden Dienste NSA und CIA wird Chuck von den Agenten John Casey (wunderbar gespielt von Adam Baldwin, bekannt aus „Firefly“) und Sarah Walker (Yvonne Strahovski) überwacht und in Missionen eingebunden. Normalerweise soll er dabei nur Informationen liefern und ansonsten im Auto bleiben, das klappt aber selbstverständlich nie. Um die Informationen in Chucks Kopf zu schützen, halten sich beide auch ständig in Chucks Umgebung auf. Casey heuert im Buy More an, Sarah arbeitet in einem Imbiss auf der anderen Seite des Parkplatzes. Außerdem spielt sie für Chucks Familie und Freunde seine Freundin. Die vorgetäuschte Natur dieser Beziehung hält Chuck natürlich nicht davon ab, sich in Sarah zu verlieben…

Nerd HerdWas mich am meisten an der Serie überrascht hat: „Chuck“ ist eine wunderbare Ensemble-Show, in der von Anfang an ein zentrales Element die Familie ist, sowohl Chucks echte Familie als auch seine Freunde. Jeder Charakter spielt hier eine wichtige Rolle und selbst die bekloppten Kollegen aus dem Buy More wachsen einem als Zuschauer schnell ans Herz. 😉 Man könnte ja ansonsten denken, dass sich die Geschichten immer nur um die Agenten drehen und der Rest nur Background ist. Aber fast jede Episode hat einen B-Plot rund um den Buy More oder Chucks Familie. Seine Schwester Ellie und deren Freund, den er immer nur „Captain Awesome“ nennt, spielen wichtige Rollen, genau wie sein bester Kumpel Morgan. Und zwar als echte Charaktere, mit Story, Herz und Tiefgang und nicht bloß als Stichwort-Geber für Gags (na gut, Morgan ist schon meistens Stichwort-Geber für Gags…). Das kriegen Comedy-Serien wahrlich nicht immer hin!

Lustig wird die Serie zum einen dadurch, einen Nerd wie Chuck plötzlich zum Agenten zu machen, umgeben von knallharten Profis wie Major Casey. Da ist viel Raum für Gags, auch durch die ganz unterschiedlichen Charaktere. Ein guter Teil des Humors entsteht aber auch durch den Zusammenprall von internationalem Agentum und der beschaulichen Welt des Buy More. Oft genug spielt der Showdown dann auch im Technikgroßmarkt, ohne dass dessen Boss Big Mike oder Chucks Kollegen das wirklich mitkriegen. Die Weltrettung hat dann oft den gleichen Stellenwert wie die Unversehrtheit von Big Mikes geliebtem ausgestopftem Schwertfisch. 😉

Da Chuck nun mal ein Nerd ist, gibt’s da natürlich auch immer wieder Insider-Scherze. So wurde zum Beispiel schon mal das Profil eines Terroristen mit dem schönen Namen „Farrouk Bulsara“ eingeblendet – das ist der Geburtsname von Freddie Mercury. Mein absoluter Lieblingswitz bisher: Chuck fragt Morgan nach einem bestimmten Song. Dieser meint, klar, den hätte er auf seinem Zune. „Was, Du hast einen Zune?“ – „Nein, natürlich nicht, ich hol meinen iPod.“ Ich bin vom Sofa gefallen vor Lachen, während sich Diana neben mir gefragt hat, was ich da gerade so lustig finde. 😉

Fazit: Wer humorvolle Serien mit etwas Nerd-Faktor mag, sollte bei „Chuck“ auf jeden Fall mal reinschauen. Man kann im Prinzip auch einfach irgendwo starten, die durchgehende Hintergrund-Story wird nie so kompliziert, dass man das nicht in zwei, drei Folgen auf die Reihe bekommt.

Links

"Chuck" bei imdb.com

Veröffentlicht unter Serien

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)