Masifunde

MasifundeVorhin flatterte mir der neueste Masifunde-Newsletter ins Postfach, und das wollte ich mal zum Anlass nehmen, etwas über diese Organisation zu schreiben. Masifunde ist ein gemeinnütziger Verein, der die Bildung von Kindern in Südafrika fördert. Genauer gesagt engagiert sich Masifunde im Walmer Township in Port Elizabeth, einer der größten Städte Südafrikas.

Der Verein ist noch relativ jung. 2003 wurden die Bildungspatenschaften von Jonas Schumacher initiiert, seit 2005 ist Masifunde als gemeinnütziger Verein eingetragen. Die frühere Bundesjustizministerin Brigitte Zypries hat die Schirmherrschaft des Vereins übernommen. Der Name entstammt übrigens der afrikanischen Sprache Xhosa und bedeutet „Lasst uns lernen!“.

Damit soll der Wissenshunger der Kinder und deren große Begeisterung, in einer besseren Umgebung zur Schule gehen zu dürfen, zum Ausdruck gebracht werden. Gleichzeitig verdeutlicht der Begriff „Masifunde“ unser Anliegen, einen Prozess des gegenseitigen Voneinanderlernens und des kulturellen Austauschs zu fördern.

Masifunde unterhält in Südafrika im Moment drei eigene Projekte: In Bildungspatenschaften wird begabten, aber finanziell benachteiligten Kindern aus dem Township der Besuch einer guten Schule finanziert. Im „Learn 4 Life!“-Programm werden Workshops, Exkursionen und eine jährliche Sommerfreizeit angeboten. Und schließlich gibt es mit dem Homework-Club eine Hausaufgabenbetreuung. Daneben unterstützt Masifunde ein Jugendzentrum und einen Kindergarten im Township.

Auf Masifunde bin ich gekommen, als ich vor ein paar Jahren nach Patenschaften gesucht habe. Nach dem Ende des Studiums blieb ja doch immer öfter am Monatsende was übrig vom Geld, und nachdem mir Freunde von ihrem Patenkind in Ecuador (?!) erzählt hatten, dachte ich, da schaue ich mal. Entsprechende Programme gibt es ja viele, leider gehen die meisten auch mit einer christlichen Mission einher. Und da hätte ich dann doch wenig Spaß dran, wenn die Kinder nebenher zur Bildung gleich noch indoktriniert werden. Das würde dem Bildungsgedanken ja auch irgendwie widersprechen.

Dann kam ich durch Zufall auf die Webseite von Masifunde und habe darin so ziemlich genau das gefunden, was ich unterstützen möchte. Der Verein fördert gezielt und beinahe ausschließlich die Bildung der Kinder. Es ist keine Essensausgabe und kein Stadtverschönerungsprojekt, sondern es geht primär um Bildung. Alles andere ergibt sich dann hoffentlich von selbst, wenn die Kinder durch ihre Ausbildung in die Lage versetzt werden, ihre Zukunft und die Zukunft ihrer Heimat besser zu gestalten. Diesen Gedanken setzt das Masifunde-Team mit viel Kreativität und unglaublichem Einsatz um. Wenn man die regelmäßigen Newsletter liest, hat man das Gefühl, dass dort wirklich etwas bewegt wird. Den Kindern wird die Chance auf eine bessere Zukunft geboten und gleichzeitig auch die Möglichkeit gegeben, ihre Kindheit auszuleben, und die Community vor Ort profitiert genauso von dem Engagement. Schließlich beschäftigt Masifunde neben einigen deutschen Praktikanten in Port Elizabeth nur Einheimische. Die Arbeit in Deutschland wird auf ehrenamtlicher Basis verrichtet.

Angefangen hat wie erwähnt alles mit Bildungspatenschaften, doch mittlerweile werden die Kinder des Townships auf vielfältige Weise gefördert. Bildung wird dabei nicht nur als trockene Wissensvermittlung gesehen, sondern den Kindern wird auch eine Menge Praktisches mit auf den Weg gegeben. Gleichzeitig werden Kreativität und Phantasie gefördert.

Ich hatte oben den aktuellen Newsletter erwähnt. Schaut ihn euch ruhig mal an, wenn ihr einen besseren Eindruck bekommen wollt, wie die Arbeit des Vereins in Südafrika aussieht. Daran sieht man auch noch etwas, was ich an diesem Verein sehr schätze: Es wäre sicher leicht, die Arbeit Masifundes mit unterernährten Kindern an den unschöneren Ecken des Townships zu illustrieren. Quasi mit den Problemen der Menschen hierzulande auf Unterstützungssuche zu gehen. Aber das macht Masifunde nicht. Die Newsletter und die Webseite sind durchgehend mit glücklichen, lachenden Kindern bebildert und es werden die positiven Seiten präsentiert. Man kann sich frei entscheiden, ob man den Verein unterstützen möchte, ohne dass einem wie bei manch anderer Hilfsorganisation ein schlechtes Gewissen eingeredet wird.

Masifunde ist bisher kein großer Verein, kein riesiges, multinationales Projekt. Die Anzahl der betreuten Kinder ist vielleicht gerade dreistellig. Und doch finde ich es sehr beeindruckend, was das Team dort auf die Beine gestellt hat. Denn Masifunde hat eben nicht als riesige Organisation angefangen, sondern als Projekt einiger Studenten, die alle Erfahrungen vor Ort gesammelt hatten und etwas zur Verbesserung der Lage im Walmer Township tun wollten. Was mal wieder beweist: „Derjenige der sagt ‚Es geht nicht‘ soll den nicht stören, der es gerade tut.“ 🙂

Falls ihr Masifunde unterstützen wollt, lasst euch im übrigen nicht von Mitgliedsformularen oder den Kosten einer Bildungspatenschaft abschrecken. Ein Dauerauftrag auf das Spendenkonto ist in zwei Minuten eingerichtet, und ich bin sicher, dass jede Summe willkommen ist und gut angelegt wird. Jeden Monat fünf oder zehn Euro können schon viel bewirken. Wichtig ist sicher vor allem eine regelmäßige Spende, damit der Verein weiß, woran er finanziell ist. Die Adresse für eine Spendenquittung für die Steuerklärung kann man bei Bedarf einfach per E-Mail mitteilen, die kommt dann jährlich als PDF per E-Mail.

So, vielleicht habe ich ja jetzt den ein oder anderen neugierig gemacht. Schaut euch die Webseite an und vielleicht unterstützt ihr den Verein ja auch mit einem kleinen Betrag. Ich bin ansonsten mal gespannt, was das nächste Jahr für Masifunde an neuen Entwicklungen bringt. Es ist ja unter anderem der Bau eines Bildungszentrums in Port Elizabeth geplant. Es sollte also spannend bleiben. 🙂

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)