Reading Group

BücherVor kurzem hatte ich etwas von der Creative Writing Group erzählt, die ich seit einigen Monaten besuche. Die Writing Group entstand im Frühjahr als Ableger einer anderen Gruppe, der Sci-Fi and Fantasy Reading Group, welche mittlerweile auf den schönen Namen „Saucers & Dragons“ hört.

Im Dezember 2007 waren wir zum ersten Mal da und sind seitdem dabei geblieben. Die Gruppe trifft sich einmal im Monat, immer am ersten Dienstag. Jeden Monat suchen wir aus einer Liste an eingereichten Vorschlägen ein Buch aus, welches dann bis zum nächsten Treffen gelesen wird. Das Buch des vergangenen Monats wird dann in der Runde besprochen. Dabei versuchen wir, immer abwechselnd Science-Fiction und Fantasy zu lesen.

Früher fanden die Treffen in der örtlichen Waterstone’s-Buchhandlung statt (wo wir damals auch die Werbung für die Gruppe entdeckt hatten), kurz nach Ladenschluss, was den netten Effekt hatte, dass man die vorgeschlagenen Bücher gleich anschauen und kaufen konnte. Und wenn einem nichts einfiel, was man vorschlagen konnte, war das Sci-Fi-Regal auch nur ein paar Meter entfernt. Mittlerweile sind wir in den gleichen Pub wie die Writing Group umgezogen. Wir sitzen in der Rummer Tavern allerdings nicht unten zwischen Biergläsern und Fußball-Übertragung, sondern haben im ersten Stock einen ruhigen Raum ganz für uns. Das hat auch was für sich und lässt sich dort auch gleich mit Getränken verbinden.

Was macht nun den Reiz einer solchen Gruppe aus? Ich finde es zuerst mal interessant, welche Bücher man dabei zu lesen kriegt. Es gibt natürlich keine Garantie, dass die vorgeschlagenen Bücher auch tatsächlich gut sind, was wir schon schmerzvoll feststellen mussten. Aber man liest auf diese Weise eben auch viele Bücher, die man so sonst nie kaufen würde. Da ich unter chronischem Freizeitmangel leide, gehe ich schließlich eher selten durch Buchhandlungen und suche mal auf gut Glück nach Autoren, die ich noch nicht kenne. 😉

In den letzten 11 Monaten hatten wir alles von wirklich miesen Büchern wie „The Snow“ (tolle Prämisse, aber das Buch war ein kompletter Schuss in den Ofen) über mittelmäßiges bis zu tollen Sachen wie „Sabriel“. Mit „Kéthani“ konnten wir auch ein Vorab-Exemplar einige Wochen vor der Veröffentlichung lesen. Interessanterweise scheinen mir meistens die Fantasy-Bücher zu gefallen, während ich mit den Sci-Fi-Sachen nicht so viel anfangen kann. Wir lesen da aber auch viele Klassiker, die mir einfach nicht so liegen. Und ich kann mich teilweise nicht mal beschweren, schließlich habe ich mich für „Frankenstein“ auch gemeldet und „The Snow“ aufgrund der spannend klingenden Inhaltsangabe selbst vorgeschlagen. 🙂

Die Reading Group ist im übrigen eine wirklich bunt gemischte Truppe, quer durch Alters- und Bevölkerungsschichten, aber alle irgendwie an Sci-Fi und Fantasy interessiert. Erinnert mich immer wieder sehr an den Perry-Rhodan-Stammtisch in Leipzig. Es macht einfach Spaß, mit dieser Truppe über die Bücher zu diskutieren und dabei vor allem auch mal tatsächlich Englisch zu sprechen (das kommt hier bei mir noch etwas sehr kurz ansonsten). Zur immer zwei Wochen versetzt stattfindenden Writing Group kommen im übrigen zu einem guten Teil die gleichen Leute. Wir sind meist so zwischen 8 und 15 Leuten, und mindestens sechs davon sind bei beiden Gruppen dabei.

DrachenSeit einiger Zeit ist die Gruppe übrigens auch im Netz vertreten, mit einem kleinen und noch etwas unbelebten WordPress-Blog. Die Website aufzusetzen habe ich mich irgendwie mehr oder weniger freiwillig gemeldet, was dann einen guten Teil meiner Zeit im Juni und Juli verschlungen hat. Aber es hat auch Spaß gemacht. Ich bin ja für Webdesign immer zu haben und weiß dabei ausnahmsweise wirklich, was ich tue. Die titelgebenden Drachen und UFO habe ich im übrigen selbst gezeichnet, was die schlechte Qualität der Bilder erklärt. 😉

Alles in allem macht mir die Reading Group viel Spaß, auch wenn ich mich nicht zu sehr unter Druck setzen will, jedes Buch des Monats auch zu lesen (manchmal weiß ich vorher schon, dass mir das Buch nicht gefallen wird). Der beste Effekt der Gruppe ist aber, dass ich wieder viel mehr Bücher lese als in den letzten Jahren.

Update Apr 2012: Die Webseite ging leider kurz nach meinem Wegzug aus Cardiff offline

4 Gedanken zu „Reading Group

  1. Hi JR!

    Und schon wieder hast Du mich inspiriert, ein neues Buch zu kaufen. Werde langsam arm. 😉 Bin also sehr gespannt, was mich demnächst erwartet.

    Gruß,
    Kaineus.

  2. HeyHo 🙂

    Hört sich doch mal interessant an, aber ich würde da glaube ich auf jeden Fall unter gehen… englisch Reden kann ich schon mal garnicht und ich glaub ich würd auch 99,9 % der Inhalte der Bücher absolut nicht verstehen.

    Allgemein würde mich sowas echt interessieren, aber ich hab einfach das Problem, dass ich ein absoluter „Langsamleser“ bin… ich erzähl jetzt net, wie lang ich fürn simples Buch brauche um das durchzulesen.

    Die Website ist dir übrigens echt gelungen! Auch die Bilder. Wobei ich das hier in dem Beitrag toll finde *g*

    Liebe Grüße,
    Timo

  3. @Kaineus: Tut mir ja wirklich Leid, ich würd‘ sie Dir auch gerne einfach ausborgen. *g* Macht sich nur nicht so gut bei der Entfernung. Obwohl, falls Dich eines der Bücher interessiert, die mir nicht gefallen haben (könnte ja sein), die wollte ich bei Gelegenheit eh wieder loswerden. 😉

    @Timo:
    Englische Bücher: Da wird man mit der Zeit besser, finde ich. Man sollte aber mit was Einfachem anfangen und sich langsam vorarbeiten (entweder was Dünnes mit einfacher, moderner Sprache oder ein Buch, das man auf Deutsch schon kennt). Ich lese mittlerweile so gut wie keine Übersetzungen mehr, weil die unweigerlich schlechter als die Originale sind. Manchmal so schlecht, dass man es sehen kann, ohne das Original zu kennen. Ansonsten gibt es solche Gruppen doch aber sicher auch in Deutschland?!

    Die vier Wochen zwischen den Treffen werden auch für mich manchmal knapp, vor allem bei dickeren und/oder langweiligen Büchern. Obendrein liest Diana die Bücher meistens ja auch, und wir kaufen die natürlich nicht zweimal. Aber ich glaube, am schlimmsten war das echt damals mit „Frankenstein“, da hat sich jede Seite in die Unendlichkeit gezogen… 😉

    Und freut mich, dass die Seite Dir gefällt. Ist noch lange nicht perfekt, aber fürs erste ganz gut. Den Drachen male ich aber irgendwann noch mal neu und färbe ihn dann vielleicht auch etwas weniger rosa ein. 😉

  4. Hi JR!

    Ich kaufe ja auch nur die Bücher, die Du als „gut“ und besser bewertet hast. Die Bücher, die schlechte Rezensionen von Dir bekommen haben, haben bei mir keine Chance. 😉

    Das mit dem Leihen ist bei der Entfernung tatsächlich schwierig, aber englische Bücher kosten ja auch nicht so viel wie deutsche…

    Gruß,
    Kaineus.

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)