Garth Nix: Abhorsen

Cover AbhorsenRezension zu „Abhorsen“ von Garth Nix, Harper Collins London, 2005, ca. 396 Seiten, Ersterscheinung: 2003 (Australien)

Deutsche Ausgaben: „Abhorsen“, Bastei-Lübbe Verlag, 2006, ca. 396 Seiten; „Abhorsen“, Carlsen Verlag, 2005, ca. 405 Seiten, Hardcover

Inhalt

Das Alte Königreich ist in großer Gefahr: Während König Touchstone und Sabriel im südlichen Ancelstierre versuchen, diese Gefahr abzuwehren, haben sich Prinz Sameth und die Clayr Lirael zum Zentrum der Bedrohung aufgemacht. Am Roten See wollen sie Sameths Freund Nicholas aus dem Einfluss des Magiers Hedge retten, welcher zusammen mit Nicholas eine uralte Bedrohung auszugraben scheint. Begleitet werden Sameth und Lirael auf ihrer gefährlichen Mission von Mogget und dem Disreputable Dog…

Bewertung

Ich mochte die ersten beiden Bände dieser Trilogie, „Sabriel“ und „Lirael“. Insbesondere „Lirael“ war spannend geschrieben und unterhaltsam zu lesen. Das offene Ende des Buches machte zudem den Kauf des Folgebandes „Abhorsen“ in jedem Falle nötig. Und versteht mich nicht falsch, „Abhorsen“ ist kein bisschen weniger unterhaltsam oder spannend als die ersten beiden Bücher. Garth Nix erzählt die in „Lirael“ begonnene Geschichte hier routiniert bis zu ihrem fulminanten Ende.

Trotzdem war ich von „Abhorsen“ unterschwellig ein wenig enttäuscht bzw. genauer gesagt nicht in gleichem Maße begeistert wie von den vorherigen Büchern. Ich denke, das liegt daran, dass Garth Nix sich hier sehr auf die Fortsetzung der begonnenen Geschichte konzentriert und dabei wenig Neues erzählt. „Sabriel“ hat uns ja in diese faszinierende Welt eingeführt, während sich „Lirael“ den neuen Charakteren Lirael und Sameth widmete, genau wie der Welt der Clayr, dem Disresputable Dog und der neuen Bedrohung. Dazu nahm sich der Autor speziell in „Lirael“ viel Zeit zur Einführung der Charaktere und zum Aufbau der Geschichte. Die Entwicklung Liraels und Sameths fand ich hier insbesondere gelungen. In „Abhorsen“ dagegen werden keine neuen Charaktere oder Schauplätze eingeführt, die vorhandenen Charaktere haben ihren Weg gefunden und die Grundzüge der Geschichte hat das Ende des letzten Buches vorgegeben. Da sind also die Grundelemente des Buches dem Leser zwangsläufig schon bekannt, und Garth Nix ergänzt dieses bekannte Setting auch nur sehr spärlich um neue Komponenten.

Zudem ist „Abhorsen“ gute 130 Seiten kürzer als „Lirael“ und entspricht damit eher der Dicke und auch dem Erzähltempo von „Sabriel“. Und das stört mich immer ein wenig, wenn so eine in mehreren Teilen erzählte Geschichte mittendrin das Tempo wechselt. Ich hätte hier jetzt eher ein Buch erwartet, das mindestens so dick wie „Lirael“ ist und noch mit ein paar Wendungen aufwartet.

Aber ich will auch nicht zu viel meckern. Es bleibt dabei, dass Garth Nix einfach gut schreiben kann und hier eine spannende und gut zu lesende Geschichte erzählt, aus einer wirklich interessanten Welt. Wenn mir hier also etwas die Innovation oder Erzähltiefe fehlt, ist das Mäkelei auf hohem Niveau, basierend auf der Steigerung, die „Lirael“ gegenüber „Sabriel“ darstellte. Und wer „Lirael“ gelesen hat, kommt um dieses Buch sowieso nicht herum und kann die beiden Bücher genauso gut auch einfach als ein Buch betrachten. Es gibt im übrigen auch ein nettes Box-Set dieser drei Harper-Collins-Ausgaben, falls ich das noch nicht erwähnt hatte.

Fazit

Ein bisschen schwächer als der Vorgängerband, aber doch immer noch spannend und unterhaltsam zu lesen. Wer sich für die Charaktere der königlichen Familie und die Welt des Alten Königreiches interessiert, erfährt hier die spannende Auflösung ihrer Geschichte. Man sollte allerdings „Lirael“ wirklich zuerst lesen, da es sich um eine sehr direkte Fortsetzung handelt.

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)