Kinobesuche 2018

Auch dieses Jahr liste ich wieder alle Kinobesuche auf. So richtig zufrieden bin ich mit diesem Kinojahr allerdings nicht. Den ersten Film haben wir erst im März gesehen, und dann gab es bis Anfang Dezember tatsächlich keinen einzigen Film für Erwachsene. Auf DVD und Netflix habe ich das mehr als kompensiert mit all den verpassten Filmen der letzten Jahre, aber trotzdem. Bei den Kinderfilmen waren es immerhin genauso viele wie 2017.

Peter Hase

Gesehen: 25. März 2018, auf Deutsch, Kino: Cinestar Greifswald, IMDB-Infos

Peter HasePeter Hase und seine Schwestern sowie sein Cousin stehlen regelmäßig Gemüse aus dem Garten des alten McGregor. Oft genug entkommen sie dem mürrischen McGregor nur, weil die Malerin Bea sie beschützt. Nach dem Tod McGregors tummeln sich erst mal sämtliche Tiere des Waldes in dessen Haus und genießen ihren vermeintlichen Sieg. Doch dann erbt McGregors Neffe Thomas das Haus und beginnt einen Kleinkrieg gegen die Hasen, welche er verabscheut. Kompliziert wird das dadurch, dass Thomas sich in Bea verliebt hat und ihr den Tierfreund vorspielt…

Der romantische Teil dieser Beatrix-Potter-Verfilmung ist wirklich sehr vorhersehbar. Das macht aber nichts, die Tiere sind einfach witzig umgesetzt und der Widerstreit Tiere gegen Großstadtmensch bietet viel zu lachen. Auch technisch sind die Tiere exzellent animiert, immerhin sind sie ja auch die eigentlichen Hauptcharaktere (meine Güte, das muss einsam gewesen sein beim Dreh für Rose Byrne und Domhnall Gleeson). Das Zielpublikum ist schon eher jünger, aber man hat als Erwachsener genug zu lachen, um sich gut zu unterhalten.

Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub

Gesehen: 29. Juli 2018, auf Deutsch, Kino: Woki Bonn, IMDB-Infos

Mavis bucht eine Kreuzfahrt für die ganze Familie, um ihren einsamen Vater Dracula aufzumuntern. Es ist natürlich keine normale Kreuzfahrt, sondern eine Tour nur für Monster, und so reisen alle befreundeten Monster incl. 97 Werwolf-Kindern sowie Mavis‘ Großvater Vlad mit. Mavis‘ Plan scheint aufzugehen, denn Dracula verguckt sich sofort in Kapitän Ericka. Doch während das Schiff über den Ozean ihr Ziel, die verwunschene Stadt Atlantis, ansteuert, befindet sich ein alter Feind an Bord und plant seine Rache an Dracula…

Die „Hotel Transsilvanien“-Filmreihe ist einfach witzig und unterhaltsam, und auch dieser Film liefert, was man erwartet. Er ist bunt und voller Gags, aber auch die Charaktere dürfen sich etwas weiter entwickeln. Die Sprecher sind toll und wie immer spielt Musik eine größere Rolle. Man sieht auch nicht jeden Gag schon meilenweit kommen. Insbesondere das Finale hat einen echten Brüller! Der Film lohnt sich definitiv für die ganze Familie, und wir werden den sicher auch mal wieder schauen.

Die Unglaublichen 2

Gesehen: 13. Oktober 2018, auf Deutsch, Kino: Kinopolis Bad Godesberg, IMDB-Infos

Die Unglaublichen 2Die Handlung schließt nahtlos an den letzten Film an: Superhelden sind eigentlich verboten und bekämpfen das Verbrechen heimlich. Dabei geht oft mehr zu Bruch als gut ist, wie die Öffentlichkeit am Kampf der Familie Parr gegen den irren Tunnelgräber erfährt. Die Geschwister Winston und Evelyn Deavor wollen das ändern: Sie heuern Helen Paar alias Elastigirl an, um ihre Heldentaten öffentlichkeitswirksam für eine Aufhebung des Superhelden-Verbots zu nutzen. Bob alias Mr. Incredible bleibt derweil zu Hause und kümmert sich um die Kinder. Insbesondere Baby Jack-Jack macht ihm mit seinen unheimlichen Fähigkeiten zu schaffen. Den Kampf Elastigirls gegen den mysteriösen Screenslaver verfolgt er mit wachsendem Entsetzen am Fernseher…

Die „Incredibles“ sind einer von ganz wenigen Filmen, die ich mehr als einmal im Kino gesehen habe (ich tippe auf dreimal, aber mindestens zweimal). Dass nach all den Jahren nun endlich eine Fortsetzung ins Kino kommt, ist toll. Der Humor funktioniert noch ganz ähnlich, auch wenn der Screenslaver als Gegner nicht ganz so super funktioniert wie damals Syndrome. Die Vertauschung der üblichen Rollenbilder bietet aber viel zu lachen: Elastigirl jettet als Agentin um die Welt, während Mr. Incredible auf die Kinder aufpassen muss (ihm geht regelmäßig mehr zu Bruch, deswegen fiel die Wahl auf Elastigirl). Am Ende des Tages ist er geschaffter als sie. Baby Jack-Jacks wunderliche Fähigkeiten werden natürlich wie erwartet für unzählige Gags ausgereizt. Darüber hinaus ist die Message ähnlich wie im ersten Film: Wenn man als Familie zusammenhält und sich vertraut, kann man alles schaffen. Das könnte sehr platt rüberkommen, funktioniert mit diesen Charakteren aber gut.

Smallfoot – Ein eisigartiges Abenteuer

Gesehen: 28. Oktober 2018, auf Deutsch, Kino: Stern Kino Bonn, IMDB-Infos

Hoch oben auf einem Berg über den Wolken leben die Yetis. Eines Tages trifft der junge Migo einen „Smallfoot“. Doch als er davon im Dorf erzählt, gerät er in Konflikt mit dem Hüter der Steine: Auf den Steinen, welche alle Regeln des Yeti-Lebens festhalten, steht geschrieben, dass es keine Smallfoots gibt, also gibt es auch keine. Da Migo auf ihrer Existenz beharrt, wird er verstoßen. Derweil im Tal: Die Karriere des Dokumentarfilmers Percy ist auf dem absteigenden Ast und ihm ist alles Recht, um im Netz wieder relevant zu werde. Ein Yeti vor seiner Kamera wäre für ihn der große Coup. Als er dann jedoch auf Migo trifft, ist das ein bisschen mehr als er sich gewünscht hatte…

„Smallfoot“ lebt vom Clash zweier Welten: Als Mensch bestaunt Percy die mystischen Bigfoots, während die Bigfoots über den mystischen Smallfoot staunen. Beide verstehen die Sprache des anderen nicht, was für viele tolle Gags sorgt, da der Film immer hin und herschaltet. Mal verstehen wir Percy, dann wieder gibt er nur Kauderwelsch von sich und wir verstehen die Yetis. Meine Lieblingsszene war die Unterhaltung mit der Bärin in der Höhle! Auch die anderen Yeti-Charaktere sind witzig geraten. Der Handlungsbogen, wie sowohl Percy als auch Migo herausfinden, was ihnen wirklich wichtig ist, ist dabei natürlich durchaus vorhersehbar, wenn man schon mal irgendeinen Film gesehen hat. Dank vieler Gags macht das aber nichts, „Smallfoot“ ist einfach unterhaltsam.

Überrascht war ich von der recht deutlichen Religionskritik, die man aus dem Film heraus lesen kann, und die gleichzeitig nicht einfach nur platt daher kommt. Zuerst lernen wir das von sinnlosen Ritualen bestimmte Leben der Yetis kennen. Migos Vater etwa katapultiert sich jeden Morgen gegen einen riesigen Gong, damit die Himmelsschnecke aufgeht und Licht verbreitet. Was auf den Steinen geschrieben ist, gilt; Zweifel soll man wegschieben. Bloß nicht selber nachdenken! Die kindgerecht vorgetragene Kritik an diesem Unfug ist schon mal schön. Der Film geht aber weiter und erläutert auch die Hintergründe der sinnlosen Rituale und plädiert am Ende dafür, selber nachzudenken und zu entscheiden, welche Rituale man in der heutigen Welt braucht und welche nicht.

Der Nussknacker und die vier Reiche

Gesehen: 17. November 2018, auf Deutsch, Kino: Kinopolis Bad Godesberg, IMDB-Infos

Die vierzehnjährige Clara Stahlbaum trauert um ihre verstorbene Mutter. Zum ersten Weihnachtsfest ohne sie gibt ihr Vater ihr ein Geschenk von ihrer Mutter: Ein reich geschmücktes, verschlossenes Ei, dem der Schlüssel fehlt. Als sie ihren Patenonkel um Hilfe fragt, leitet der sie in eine mysteriöse Zauberwelt. In den vier Reichen kennt jeder Clara, denn ihre Mutter war hier Königin, und Clara wird als Prinzessin begrüßt. Sie macht die Bekanntschaft des Nussknacker-Soldaten Phillip und erfährt vom Konflikt mit dem Vergnügungsland, dem vierten Reich. Sowohl Clara als auch die Regenten der anderen drei Reiche brauchen den goldenen Schlüssel, doch der wurde vom Mäusekönig gestohlen und ins Vergnüngungsland gebracht. Es ist an Clara, ihn zurückzubeschaffen…

Dieser Disney-Weihnachtsfilm basiert auf der Erzählung von E. T. A. Hoffmann. Es ist ein überaus opulenter Weihnachts- und Märchenfilm für ein jüngeres Publikum. Mir persönlich war das zu bunt und inhaltlich zu unlogisch. Wichtige Twists sieht man als Erwachsener schon von weitem kommen, und die emotionale Reise von Clara hatten wir so auch schon in vielen Filmen. Schön anzuschauen ist der Film aber, und die Kinder hatten ihren Spaß dran. Die FSK-Freigabe ab 0 halte ich allerdings für komplett unverständlich. Es sind einige sehr gruselige Szenen enthalten, 7 Jahre dürfen die Zuschauer da schon alt sein und dann auch nicht zu empfindlich.

Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen

Gesehen: 05. Dezember 2018, auf Deutsch, Kino: Stern Kino Bonn, IMDB-Infos

Grindelwalds VerbrechenCredence Barebone ist am Leben und sucht in Paris nach seinen echten Eltern. In New York bricht derweil Grindelwald aus dem magischen Gefängnis aus und macht sich auf die Suche nach Credence, der für seine Pläne wichtig ist. Newt Scamander wird von Professor Dumbledore nach Paris geschickt, um Credence vor Grindelwald zu finden. Begleitet wird er von Muggel Jacob, der auf der Suche nach seiner großen Liebe Queenie ist. Bald schon treffen Grindelwald, Credence, Scamander und die Auroren aufeinander. Auf der Suche nach Crendence‘ wahrer Identität steht mehr auf dem Spiel, als es den Anschein hat…

„Grindelwalds Verbrechen“ war unser erster Ausflug zu zweit ins Kino dieses Jahr. Der Film ist genauso gut wie der erste Teil. Die Handlung mäandert aber etwas vor sich hin, und es empfiehlt sich auf jeden Fall, den ersten Film vorher noch mal zu schauen. Wir haben lange gebraucht, um uns in dem etwas undurchsichtigen Geflecht aus unterschiedlichen Charakteren zurechtzufinden. Das tut der Spannung und dem Spaß aber keinen Abbruch. Der Film ist super gemacht, wie man es bei einer Produktion dieser Größe auch nicht anders erwarten würde. Besonders toll sind die ersten Szenen in Hogwarts nach langen Jahren und Jude Law als junger Albus Dumbledore. Einfach gut besetzt! Aber auch Johnny Depp geht in der Rolle des Grindelwald auf und spielt sie ernsthaft genug, dass keine Gedanken an Karibik-Piraten aufkommen.

Nebenbei bemerkt: Der Film ist ab 6 Jahren freigegeben, was aber allein aufgrund der komplexen Handlung keinen Sinn macht. Ich kann mir keinen Sechsjährigen vorstellen, der dieser Handlung wirklich folgen kann. Der Film ist davon abgesehen aber auch auf vielfältige Weise sehr düster, incl. toten Kindern und allen möglichen Monstern. Der Niffler mag niedlich sein, aber den Film halte ich frühestens ab 10 für geeignet.

Der Grinch

Gesehen: 23. Dezember 2018, auf Deutsch, Kino: Woki Bonn, IMDB-Infos

Wenige Tage vor Weihnachten stellt der Grinch fest, dass er seine sorgfältig angelegten Essensvorräte aus Frust bereits aufgefuttert hat. Also muss er nach Whoville einkaufen gehen, während sich die Stadt auf ein dreimal so groß angelegtes Weihnachtsfest vorbereitet. Der Grinch hasst Weihnachten und fasst schließlich den Plan, es einfach zu stehlen…

Der animierte Grinch ist ein unterhaltsamer Familienfilm für die Weihnachtszeit. Otto macht sich gut als Sprecher des Griesgrams, und stilistisch erinnert der Film mich sowohl an den „Lorax“ (ebenfalls eine Dr.-Seuss-Verfilmung von Illumination) als auch, was die animierten Gesichter mit den Stupsnasen betrifft, an „Charlie Brown“. Es gibt genug zu lachen, und die versöhnliche Auflösung des Filmes wird wohl niemanden überraschen. Kann man sich auf jeden Fall anschauen.

Fazit

Sieben Filme sind nicht viel für ein ganzes Jahr. So toll die Unglaublichen oder Hotel Transsilvanien auch waren, fehlt mir doch etwas die Ausgewogenheit: der düstere Krimi, der SciFi-Film zum Staunen, die romantische Komödie. Die phantastischen Tierwesen haben mich mit dem Kinojahr wieder etwas versöhnt, aber auch das war wieder eine Fortsetzung zu etwas bekanntem. Mal sehen, vielleicht ist 2019 auch mal wieder Zeit, sich einfach mal überraschen zu lassen.

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)