Jon Courtenay Grimwood: Effendi – The Second Arabesk

Cover 'Effendi'Rezension zu „Effendi – The Second Arabesk“ von Jon Courtenay Grimwood, ca. 376 Seiten, 2002, Earthlight (Simon & Schuster) UK

Inhalt

Ashraf al-Mansur ist erst seit wenigen Wochen Polizeichef von El Iskandryia, ein Job, zu dem er als Flüchtling aus einem US-Gefängnis eher unverhofft kam. Während er sich mit seinem neuen Leben in Nordafrika arrangiert, muss er sich um seine neunjährige Cousine Hani kümmern und hat Probleme mit dem Fox, einem eigensinnigen Computerprogramm in seinem Kopf. Doch schon bald bekommt Ashraf Bey mehr zu tun als ihm lieb ist: eine Mordserie erschüttert die öffentliche Ordnung, mächtige Staaten versuchen Einfluss auf die Politik des Stadtstaates zu nehmen und schließlich wird sein Beinahe-Schwiegervater Hamzah Quitrimala eines schweren Verbrechens bezichtigt…

Bewertung

Vor einiger Zeit habe ich Band 1 dieser Reihe gelesen und mochte das Buch trotz einiger Schwächen ganz gerne. Nun hatte ich endlich mal Zeit, die Fortsetzung zu lesen. Die Bewertung fällt nicht ganz leicht, ehrlich gesagt. Das Buch punktet wie Band 1 mit einem farbenfrohen und realistisch geschilderten Setting im Alexandria einer Parallelwelt. Mehr noch als Band 1 leidet dieses Buch jedoch unter dem etwas verworrenen Schreibstil des Autors, finde ich.

Der Autor schließt die Geschichte relativ nahtlos an das erste Buch an, und so fehlt insbesondere etwas die Vorstellung der Charaktere. Ich denke nicht, dass man viel Spaß daran haben würde, wenn man „Pashazade“ nicht gelesen hat. Andersherum ist es eine schöne Fortsetzung der ersten Geschichte, und man will natürlich wissen, wie es mit den Charakteren weitergeht. Grimwood schreibt auch durchaus spannend und interessant. Sein Problem sind die vielen Zeitsprünge. Mir machen Flashbacks prinzipiell nichts aus, aber hier wird die Handlung auf eine Weise in der falschen Reihenfolge erzählt, dass es doch etwas stört. Das Buch beginnt Ende Oktober, springt dann in den Juli zurück, dann in die fernere Vergangenheit, dann an den Anfang des Oktobers, dann wieder Juli… Es drängt sich etwas der Eindruck auf, dieses Gimmick soll die eigentliche Handlung spannender aussehen lassen als sie ist.

Und das ist dabei eigentlich nicht nötig, auch wenn das Ende mal wieder etwas abrupt und unspektakulär daher kommt. Die Geschichte selbst ist jedoch schön ausgedacht und schmückt die im ersten Buch vorgestellte Parallelwelt um viele spannende Facetten aus. Politik spielt hier in einem etwas globaleren Rahmen eine Rolle, und so trifft Ashraf im Laufe des Buches nicht nur auf Botschafter des deutschen Reiches, Frankreichs und der USA sondern auch auf den Khedive, den Herrscher El Iskandryias, und General Koenig Pasha, den eigentlichen Herrscher El Iskandryias. Das ganze wird mit einer Geschichte aus der Vergangenheit Nordafrikas verknüpft, die zwar fiktiv ist aber leider auch sehr auf unserer Realität beruht.

Fazit

„Effendi“ ist spannend geschrieben, und wer „Pashazade“ mochte, wird sicher auch „Effendi“ gerne lesen. Das Buch hätte jedoch wirklich etwas weniger wirr aufgebaut sein können. Die Handlung ist spannend und das Setting im fiktiven Alexandria interessant, davon muss man nicht mit wirren Zeitsprüngen ablenken.

Links

Webseite des Autors
Rezension „Pashazade – The First Arabesk“

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So, noch mal kurz drüber schauen und dann nichts wie ab damit. Vielen Dank fürs Kommentieren! :-)